Collage – Die Abschlussausstellung der Fakultät Gestaltung im WiSe 20/21

Erscheinungsdatum: 12.02.2021

Technik, Kampagnen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit – das alles und mehr bietet die Abschlussausstellung der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim. Über 100 Absolventinnen und Absolventen haben passende Lösungen zu Problemen und Herausforderungen der Zukunft entwickelt. Das gilt auch für die Ausstellung selbst, die sich in digitaler Form entdecken lässt. Die Fakultät stellt die Abschlussarbeiten des Bachelor- und Masterstudiums Gestaltung aus.

Sämtliche Arbeiten finden sich online in einem virtuellen Ausstellungsraum. Jonas Trippler, Masterstudent im 1. Semester, hat den Raum programmiert und gestaltet. Diese Seite hat jede mögliche Form der Interaktion berücksichtigt. Dazu Trippler: "Ganz gleich, ob man swiped oder die Cursor-Tasten benutzt oder mit der Maus klickt: alles ist möglich. Die Seite ist gleichermaßen für mobile Zugriffe und den Rechner zuhause geeignet." Wichtig war ihm, die Arbeiten der Studierenden in den Vordergrund zu rücken, damit der Raum den Rahmen dafür bietet: "Der Raum hält sich zurück und macht, was er soll. Es handelt sich im Prinzip um einen ganz großen Slider", erklärt Trippler.

In der Ausstellung zu sehen sind Exponate aus den Kompetenzfeldern Advertising Design, Branding Design, Digital Environments, Farbdesign, Grafikdesign, Innenarchitektur, Lighting Design, Metallgestaltung und Produktdesign. Hier eine Auswahl:

seedico

Mit der App „seedico“ kommt die perfekte Begleiterin der Solidarischen Landwirtschaft Adolphshof, deren Mitgliederzahl in den letzten Jahren um das Dreifache gestiegen ist. Dieser enorme Anstieg führte zu organisatorischen Herausforderungen und einem Mehrbedarf an Kommunikation. In ihrer Masterarbeit zeigen Susanne Kolbeck und Lydia Lütgering die Frage, wie digitale Services die Abläufe innerhalb der SoLaWi verbessern können.

auf & ab

Der Bildband „auf & ab“ von Bachelorabsolventin Lena Koblitz thematisiert die Situation der Veranstaltungsbranche in der Coronavirus-Pandemie am Beispiel der Show „Feuerwerk der Turnkunst“. Die Zitate und Fotografien im Werk spiegeln Emotionen wie Angst und Verzweiflung, aber auch Hoffnung auf eine bessere Zeit wider.

Below Sea Level

Die Farbdesignerin Louisa Richter fragt: „Können wir Naturphänomene als Grundlage für Gestaltungskonzepte nutzen?“ und untersuchte in ihrer Arbeit „Below Sea Level“ die Veränderung von Farben unter Wasser. Denn Rot nehmen Menschen in einer Tiefe von 30 Metern als Blau wahr. In einem Zusammenspiel aus analogen und digitalen Techniken hat sie das Phänomen in drei Farbwelten übersetzt und sensuell erlebbar gemacht.

Die Kopie

Die Kopie hat einen schlechten Ruf. Sie ist das Schreckgespenst der Kreativbranche. „Kenne ich schon“ gilt als schlimmstmögliche Geringschätzung – dabei ist die Kopie eine prägende Kulturtechnik unserer Zeit. Sie macht Fortschritt möglich und beeinflusst unser kulturelles Wertesystem. Die Masterarbeit „Die Kopie – Rehabilitation einer Kulturtechnik“ von Michael Breuninger gibt Anlass, etwas Originalitätsdruck vom Kessel der Kreativität zu lassen, die produktive Kraft der Kopie wertzuschätzen und einen differenzierten Umgang mit ihr zu entwickeln.

Die Stadt den Menschen: Autofahr-Ende für Radfahrende

Florian Danker hat sich in seiner Bachelorthesis mit Bremerhaven beschäftigt und meint, es ist eine autogerechte Stadt. Sechs Autospuren sind keine Seltenheit, Infrastruktur für das Rad sucht man oft vergebens. Um Druck auf Entscheidungspersonen auszuüben, startete er die crossmediale Guerilla-Kampagne „Autofahr-Ende“. Allein die 1.200 wild aufgehängten 1.200 sorgten in der Stadt für reichlich Gesprächsstoff.

VR Rentable Rooms – ein virtuelles Ausstellungskonzept

Bei der Arbeit VR Rentable Rooms geht es um virtuelle ­Räume, die Firmen auf ihre Bedürfnisse anpassen und temporär für Events, Messen und ähnliche Veranstaltungen nutzen können. In einer Art Baukastensystem haben Unternehmen die Wahl zwischen verschiedenen Raumtypen, die sie anschließend ­modifizieren und mit digitalisierten Produkten füllen. Die Firmen nutzen einen Konfigurator, um ihre Daten hochzuladen und gewünschte Anpassungen vorzunehmen. "Loops" ist so angelegt, dass die hochgeladenen Daten schnell in den virtuellen Raum integriert werden können.

Zeit, die Leere in mir zu füllen

"Das Mächtigste, was mir bei der Einsamkeit kam, war, dass ich das Gefühl hatte, irgendwo hineinzufallen", erklärt Masterabsolventin Sujin Kim. "Aber allmählich hatte ich meine eigene Art, mit ihr umzugehen, und Einsamkeit wurde eine Zeit, die Leere in mir zu füllen. Einsamkeit hat verschiedene Gesichter. Es hängt von der eigenen Wahl ab, welches Gesicht mir die Einsamkeit zeigt. Meine einsamen Momente drücke ich in Form von Schmuck aus und möchte durch ihn mit Anderen über die ganz eigene Einsamkeit kommunizieren. Denn sie kann dadurch zu einem echt positiven Gefühl werden."

Öffnungszeiten

Die Design-Ausstellung "Collage Digital" öffnet rund um die Uhr bis zum 30. Juni.