Fakultät Gestaltung verabschiedet 96 Absolventinnen und Absolventen

Erscheinungsdatum: 15.07.2019

Ein roter Teppich, drei Preise, über 300 Gäste: Das ist die Bilanz des Festakts der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim, in dem 20 Master- und 76 Bachelorabschlüsse vergeben wurden. Erreicht wurden die Abschlüsse in sämtlichen Kompetenzfeldern, also in Advertising Design, Branding Design, Digitale Medien, Farbdesign, Grafikdesign, Innenarchitektur, Lighting Design, Metallgestaltung und Produktdesign.

Mehr Zuversicht in die Vorbereitung für das Berufsleben kann man kaum ausdrücken: „Sie werden die Welt verbessern“, erklärt Prof. Dr. Sabine Foraita, Studiendekanin für den Master, gleich zu Beginn ihrer Rede und schließt sich damit ihrem Vorredner Prof. Dr. Jan Henrik Oehlmann, Dekan der Fakultät Gestaltung, an: „Die Fokussierung auf eine Sache ist gefährlich. Das zeigt das Beispiel des Philosophen und Wissenschaftlers Francis Bacon, der tote Hühner mit Schnee ausstopfte, um sie länger haltbar zu machen. Bei diesem empirischen Experiment zog er sich eine Lungenentzündung zu, an deren Folgen er starb. Was ihm noch fehlte, haben Sie bei uns gelernt: Die Vernetzung von Wissen und Gestaltung.“

Einen anderen Blickwinkel nimmt Prof. Dr. Thomas Nern, Vizepräsident für Studium und Lehre, ein: „Wir brauchen junge Menschen, die die Nachhaltigkeit im Blick haben. Menschen, die für ihre Aufgaben brennen.“ Diesen Ansatz führt Masterabsolventin Maren Krause als Sprecherin für die Master weiter aus: „Wir als Designerinnen und Designer wollen eine diverse Gemeinschaft gestalten – darum müssen wir bewusste Entscheidungen treffen.“

 

Dies scheint zu funktionieren. Darüber berichtet Günter Weber, Studiendekan für den Bachelorstudiengang Gestaltung: „Die Juroren bei den öffentlichen Präsentationen waren inspiriert von der Bandbreite der Themen sowie über die gesellschaftliche Bedeutung, um die sich die Arbeiten drehen.“ Die Bachelorabsolventin Ildiko Beewen vergleicht daraufhin die Fakultät Gestaltung mit einem Bienenstock: „Erst bei genauem Hinsehen fällt auf, dass alles miteinander zusammenhängt. Daraus sind tolle Sachen entstanden – der Bienenstock ist ein optimaler Lebensraum für uns Kreativschaffende.“

Diese Meinung werden die drei mit Förderpreisen ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen mit Sicherheit ebenfalls vertreten. Der Olaf-Levonen-Preis geht an den Masterabsolvent Julian Robert Körber. Unter dem Titel „Digitale Transformation – Human Centered Design für Verwaltungsprozesse“ hat er mit „Diva“ einen digitalen Verwaltungsassistenten programmiert, der „Verwaltungsprozesse so unkompliziert macht wie die Bestellung eines Buches“ in einem Online-Shop. Dafür hat Körber die aktuellen Prozesse in Verwaltungen evaluiert, um die Potentiale und Chancen durch eine digitale Transformation zu definieren.

Über den Mea-Protecc-Preis freut sich die Bachelorabsolventin Lina Schmidt, die in ihrer Arbeit „Farbkultur – Ausstellungskonzept zu kultureller Farbidentität“ den Wert der Farbe einzelner Kulturkreise durch Farbkodierungen festhielt und durch die Abbildung dieser kodierten Kulturen ein gesamtheitliches Verständnis für den Umgang mit Farbe entwickelte. Diese Arbeit ist eine Kombination aus dem Kompetenzfeldern Farbdesign und Innenarchitektur.

Der Bertram-Meyer-Preis wurde an die Bachelorabsolventin Karin Meenen verliehen. Bei „Hochglanz – Umsetzung eines kritischen Modemagazins“ geht es darum, den Staub des Glanzes der Modewelt sichtbar zu machen. Meenen vermisste Ehrlichkeit und Transparenz in der Modewelt und entschied sich, ein Magazin für eine Leserschaft zu entwickeln, die „sich nicht blind der Mode verschrieben hat, sondern mutig Dinge hinterfragt“. Damit grenzt sich das Magazin bewusst ab, indem es statt zu blenden ehrliche Einblicke gewährt. Wie wichtig also vernetztes Wissen ist, zeigen alle drei Preise stellvertretend für alle Absolventinnen und Absolventen.