Studieren ohne Abitur an der HAWK

Ein „klassischer“ Hochschulzugang über die allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung ist längst nicht mehr der einzig mögliche Weg zum Studium.

Durch Änderungen im Niedersächsischen Hochschulgesetz und der damit einhergehenden Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte, führen in Niedersachsen inzwischen viele Wege zum Studium – auch ohne eine schulische Hochschulzugangsberechtigung, also das Abitur!

Auch die HAWK ist eine „Offene Hochschule“.

Wege ins Studium mit beruflicher Qualifikation

Eine Hochschulzugangsberechtigung können Sie über den Nachweis einer beruflichen Vorbildung erhalten. Die Regelungen zur Hochschulzugangsberechtigung für berufliche Qualifizierte sind im Niedersächsischen Hochschulgesetz verankert (NHG, §18, Absatz 4).

Zum „Studium ohne Abitur“ stehen Ihnen in Niedersachsen mit beruflicher Qualifikation mehrere Wege offen:

3 Jahre Ausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung

Mit der so genannten "3+3-Regelung" ist der fachgebundene Zugang zur HAWK möglich.

Wenn Sie erfolgreich eine dreijährige Berufsausbildung absolviert haben und drei Jahre Berufserfahrung im erlernten Beruf nachweisen können, dann haben Sie die Möglichkeit, fachgebunden an der HAWK zu studieren. Fachgebunden heißt in der Regel: Sie studieren ein Studienfach, dass zu Ihrer beruflichen Vorbildung passt.

Sie erfüllen die formale Voraussetzung für die 3+3 Regelung, sind sich aber nicht sicher, zu welchem Studiengang Sie an der HAWK berechtigt sind? In dieser Übersicht finden Sie erste Auskunft über die Zuordnung von Ausbildungsberufen zu Studiengängen der HAWK im Rahmen der 3+3 Regelung.

Wenden Sie sich bei weiteren Fragen gern an unsere Mitarbeiter*innen aus dem Immatrikulationsamt! Alle Ansprechpersonen finden Sie im Immatrikulationsamt.

Fortbildungs- oder Fachschulabschlüsse

Sie sind Meister*in, staatlich geprüfte*r Techniker*in oder staatlich geprüfte*r Betriebswirt*in? Dann berechtigt Sie dieser Fortbildungsabschluss an allen Hochschulen in Niedersachsen alle Studiengänge ohne Fachbindung zu studieren. Aber auch viele andere Fortbildungs- oder Fachabschlüsse ebnen Ihnen den Weg in ein Studium – egal in welcher Fachrichtung!

Über folgende berufliche Vorbildungen erlangen Sie die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung:

Meister*inprüfung
Staatlich geprüfte*r Techniker*in, staatlich geprüft*er Betriebswirt*in
Fortbildungsabschluss, beruhend auf einem mind. 400 Stunden umfassenden Lehrgang
Befähigungszeugnis für den nautischen und technischen Schiffsdienst
Abschluss einer dreijährigen Fachschule (z.B. staatlich anerkannte*r Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in)
Fortbildungsabschluss für Berufe im Gesundheitswesen oder für sozialpflegerische sozialpädagogische Berufe

In dieser Übersicht erfahren Sie ausführlich, welche Fortbildungs- und Fachschulabschlüsse Sie zu einem Studium in Niedersachsen berechtigen.

Hochschulzugangsprüfung (Z-Prüfung)

Sollte Ihnen der Hochschulzugang weder über die 3+3 Regelung noch über einen Fortbildungsabschluss möglich sein, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine Zulassungsprüfung (Immaturenprüfung, bzw. Z-Prüfung) ablegen. Durch diese Prüfung erhalten Sie die Möglichkeit, eine fachbezogene Hochschulzugangsberechtigung in einem von Ihnen gewählten Studiengang zu erhalten.

Das Absolvieren der sogenannten Z-Prüfung beinhaltet ein mehrstufiges Verfahren.

Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung sind:

Abschluss der Sekundarstufe I oder ein gleichwertiger Abschluss
Abgeschlossene mind. zweijährige Ausbildung in einem anerkannten oder als anerkannt geltenden Ausbildungsberuf mit anschließender mind. zweijähriger entsprechender hauptberuflicher Tätigkeit oder eine mind. fünfjährige hauptberufliche Tätigkeit in einem Berufsbereich, dessen Anforderungen denen eines entsprechenden Ausbildungsberufs vergleichbar sind
Nachweis der Prüfungsvorbereitung durch Gutachten einer Einrichtung der Erwachsenenbildung, einer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie oder einer Fernstudieneinrichtung oder einer Person, die ein Hochschulstudium abgeschlossen hat und die Vorbereitung des*/der* Bewerbers*in in den Fächern des allgemeinen Teils auf Fachoberschulniveau gefördert hat

Die Prüfung umfasst:

Allgemeiner Teil:

Drei schriftliche Arbeiten unter Aufsicht (Klausuren, 3 Stunden Dauer) zu
a) Kenntnissen in Deutsch
b) Kenntnissen in Englisch (wer durch ein Zertifikat nachweist, dass er über Kenntnisse der englischen Sprache auf dem Niveau B2 verfügt, ist von der Prüfung im Fach Englisch befreit)
c) Mathematik oder einer Naturwissenschaft (Biologie)
Eine mündliche Prüfung, die sich auf allgemeine Kenntnisse zu kulturellen, politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen bezieht (30 Min. Dauer, als Gruppengespräch 20 Min. je Prüfling);

Besonderen Teil für den gewählten Studiengang:

Eine schriftliche Arbeit unter Aufsicht (Klausur, 2 bis 5 Stunden Dauer), die auch durch eine Hausarbeit mit einer Bearbeitungszeit von bis zu vier Wochen mit anschließendem Kolloquium ersetzt werden kann
Eine mündliche Prüfung (45 Min. Dauer, als Gruppengespräch 30 Min. je Prüfling)

Die VHS Region Lüneburg bietet regelmäßig einen Online-Kurs für die Vorbereitung auf den allgemeinen, schriftlichen Teil der Z-Prüfung an. Aktuelle Auskünfte erhalten Sie direkt bei den Ansprechpartnern der VHS.
Allgemeine Infos zur Z-Prüfung sowie Infos zum zweiten Teil der Prüfung finden Sie auf der Webseite des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ).

Weitere Infos über die Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte stellt die Koordinierungsstelle für Studieninformation und Beratung in Niedersachsen (kfsn) auf ihrer Webseite oder in ihrer Broschüre „Studieren in Niedersachsen“ für Sie bereit.

Alternativen zum Abitur im Überblick

Die Grafik der Koordinierungsstelle für Studieninformation und Beratung in Niedersachsen (kfsn) zeigt die gängigen Wege, ohne Abitur ins Studium zu starten.

Unterstützung und Begleitung beim Studienstart

Der Einstieg in das Studium nach längerer Lernpause, als erste Person, die in der Familie studiert oder mit Familienverantwortung kann mit bestimmten Herausforderungen verbunden sein. Das Programm Studienstart Plus unterstützt Sie beim Studieneinstieg in den ersten drei Semestern. Durch die Teilnahme am Programm besuchen Sie die ersten drei Semester weniger Fachkurse und haben dadurch die Möglichkeit, an Zusatzangeboten der HAWK teilzunehmen. Außerdem werden Sie durch Einzel- und Gruppenberatungen betreut. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite von Studienstart Plus.

Zusatzangebote während des Studiums

Die HAWK bietet durch eine Vielzahl von Angeboten der zentralen Einrichtungen die Möglichkeit außerhalb des Fachstudiums wichtige Schlüsselqualifikationen für einen gelingenden Studienverlauf zu erwerben. Vom wissenschaftlichen Arbeiten, über Zeitmanagement und Selbstorganisation, bis hin zu Bewerbungstraining für den Berufseinstieg nach dem Studium finden Sie hier passende Kursangebote. Mehr Informationen finden Sie bei den Zusatzangeboten.

Häufig gestellte Fragen

Ich sorge für eine Familie oder Pflege ein Familienmitglied. Wie kann ich Studium und Familien- bzw. Pflegeverantwortung vereinbaren?

Die HAWK ist eine familienfreundliche Hochschule und bietet vielfache Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende mit Familien- und Pflegeverantwortung. Dazu gehören für Studierende u.a. eine familienfreundliche Infrastruktur der Hochschule, Möglichkeiten eines Teilzeitstudiums sowie einer vorzeitigen Eintragung in Lehrveranstaltungen.

Der Familienservice im Gleichstellungsbüro der HAWK bietet eine persönliche und individuelle Beratung zur Vereinbarkeit von Studium und Familienverantwortung. Nähere Infos sowie die Kontaktdaten finden Sie auf der Webseite des Familienservice.

Ich bin seit längerem aus der Schule raus. Wo bekomme ich Unterstützung beim wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben sowie in Mathe?

Die HAWK unterstützt Sie beim erfolgreichen Studienstart!

Für Studienanfänger*innen gibt es ein breites Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten zum Studieneinstieg. Bei den Zusatzangeboten finden Sie einen Überblick über passende Kurse wie z.B. Bibliotheksführungen oder wissenschaftliches Schreiben.

In vielen Studiengängen mit MINT-Bezug können Sie vorab in Vorkursen ihre Mathekenntnisse auffrischen. Infos zu Vorkursen finden Sie im Bereich Download und Service Ihres Studiengangs.

Darüber hinaus können Sie sich beim kostenlosen Onlinekurs "Handwerkszeug studieren" inhaltlich auf das Studium vorbereiten. Der Kurs zeigt, welche fachlichen und inhaltlichen Anforderungen in einem Hochschulstudium erwartet werden, er vermittelt lernbare Arbeitstechniken für das wissenschaftliche Arbeiten und bietet Hinweise zu Referaten und Hausarbeiten, zum Vortragen und zum Schreiben.

Ich bin neu an der Hochschule und möchte, dass mein Einstieg in das Studium gelingt. Wie werde ich beim Studieneinstieg unterstützt?

Jede Fakultät bietet einführende Veranstaltungen für Erstsemester an. Wir empfehlen allen neuen Studierenden, diese Veranstaltungen wahrzunehmen. In den Einführungswochen lernen Sie den Campus kennen, knüpfen Kontakte zu Kommiliton*innen und planen gemeinsam die ersten Wochen für Ihren Studiengang. Allgemeine Informationen für Erstsemester finden Sie in dieser Übersicht.

Das Programm "Studienstart Plus" bietet individuellen Support im ersten und zweiten Fachsemester. Sie belegen weniger Module und haben dadurch mehr Zeit für andere Angebote wie z.B. Fachcoaching/ Lernen in kleinen Gruppen oder Studiengangsorganisation.

Ich bin die erste Person, die in meiner Familie studiert. Wo finde ich Unterstützung?

„Arbeiterkind“ ist eine gemeinnützige Organisation und unterstützt Studierende aus Familien ohne akademische Tradition. In lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen, engagieren sich Ehrenamtliche aus dem Netzwerk, um interessierte Menschen über die Möglichkeit eines Studiums zu informieren und sie auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss und Berufseinstieg zu unterstützen.

Zur Webseite von Arbeiterkind.de.

Ich möchte möglichst flexibel studieren. Kann ich an der HAWK berufsbegleitend oder in Teilzeit studieren?

Was kostet ein Studium an der HAWK? Wie kann ich mein Studium finanzieren?

Neben dem Semesterbeitrag von je nach Standort zwischen 300€ und 400€ pro Semester, kommen noch die Kosten für den regulären Lebensunterhalt hinzu. Um diese Kosten zu finanzieren, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel: Staatliche Förderung, Stipendien oder Nebenjobs. Auf der Seite "Studium finanzieren" finden Sie mehr Informationen zu Ihren Möglichkeiten.

Studierende der HAWK können sich für das Deutschlandstipendium bewerben und 300€ im Monat zur Förderung erhalten. Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium an der HAWK erhalten Sie auf dieser Webseite.

Für Studierende mit Berufserfahrung kann das „Aufstiegsstipendium“ der Stiftung Begabtenförderung (SBB) eine weitere Möglichkeit der Studienfinanzierung darstellen.

Die Onlinebewerbungsphase für das Auswahlverfahren zum Aufstiegsstipendium 2025/II findet vom 18. März 2025 - 09. Juni 2025 statt.

Ich brauche weitere Unterstützung. An wen kann ich mich wenden?

Die Zentrale Studienberatung unterstützt Studieninteressierte und Studierende mit einem vertraulichen und fakultätsunabhängigen Angebot für einen gelingenden Start in und durch das Studium. In einem oder mehreren Terminen entwickeln wir gemeinsam Lösungen für persönliche Anliegen und/oder zeigen bedarfsorientiert weitere Anlaufstellen auf.

Ergänzend dazu ist das studentisches Infoteam die erste Anlaufstelle bei allgemeinen Fragen rund ums Studium und richtet sich sowohl an Studieninteressierte als auch an Studierende. Als Studierende der HAWK informiert das Infoteam auf Augenhöhe und ist per E-Mail und zu festen Sprechzeiten telefonisch erreichbar.