Unter dem Motto „Gesundheit für alle!“ veranstaltet der Gesundheitscampus Göttingen einen interprofessionellen Fachtag.
Forschende, Lehrende, Studierende und Praxisakteur*innen unterschiedlicher Professionen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie Interessierte sind herzlich eingeladen, sich darüber auszutauschen, was unter Diversity-Kompetenz verstanden werden kann und wie sie im Gesundheits- und Sozialwesen weiterentwickelt werden kann.
Der Fachtag beginnt mit zwei Einführungsvorträgen, die die Bedeutung von Diversity und Diversity-Kompetenz im Gesundheits- und Sozialwesen aufzeigen.
Anschließend werden einzelne Aspekte in vier parallelen Foren vertieft. Hier sind die Teilnehmenden nach kurzen Impulsvorträgen eingeladen, ihre (inter-)professionelle Perspektive in den Austausch einzubringen. Die thematische Ausrichtung der Foren:
Im Anschluss an die Foren findet eine Podiumsdiskussion statt, in der zentrale Ideen und Ergebnisse mit Expert*innen und Teilnehmenden diskutiert werden. Ziel ist es, gemeinsam Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung von Diversity-Kompetenzen im Gesundheits- und Sozialwesen abzuleiten.
Gesundheitliche Teilhabe für alle
Gesundheitliche Teilhabe für alle zu ermöglichen, ist eine der zentralen Herausforderungen der Gegenwart. Denn entlang von Diversitätsdimensionen wie Geschlecht bzw. Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, sozioökonomischer Status, Ethnizität, Alter, Behinderung und Religion zeigen sich grundlegende gesundheitliche Ungleichheiten.
Die Chancen auf gesundheitsförderliche Lebensbedingungen, diskriminierungsfreie Behandlungsverhältnisse und adäquate Pflege-Settings sind ungleich verteilt, nicht alle Patient*innen haben in gleicher Weise Zugang zum Gesundheitssystem.
Gleichzeitig – und in engem Zusammenhang damit – unterscheiden sich Menschen mit Blick auf ihre Perspektiven auf Gesundheit und Krankheit, ihre gesundheitsbezogenen Ressourcen, Belastungen und Kompetenzen sowie ihr Gesundheitshandeln (Bartig, 2021; Brand, 2019; Richter & Hurrelmann, 2016; Soom Ammann, 2020; Tezcan-Güntekin, 2020).
Diversitätsgerechtes Gesundheits- und Sozialwesen
Um die Entwicklung hin zu einem diversitätsgerechten Gesundheits- und Sozialwesen zu unterstützen und somit mehr gesundheitliche Chancengleichheit zu erreichen, ist die Weiterentwicklung von Diversity-Kompetenzen ein wesentlicher Ansatzpunkt.
Eine Sensibilisierung für die unterschiedlichen Hintergründe und Bedürfnisse von Patient*innen und Adressat*innen unterstützt eine an Patient*innen bzw. Adressat*innen orientierte Versorgung und Begleitung. Dabei gilt es, nicht nur die individuelle Ebene der einzelnen Patient*innen bzw. Adressat*innen zu betrachten, sondern auch strukturell verankerte Benachteiligungen und Diskriminierungen im Gesundheitswesen abzubauen.
Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sind jedoch nicht nur als Dienstleister gefordert, Diversitätsaspekte im Sinne der Patient*innen bzw. Adressat*innen in den Blick zu nehmen. Auch aus der Arbeitgeberperspektive spielt Diversität eine wichtige Rolle – etwa, wenn es darum geht, Fachkräfte zu gewinnen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit in diversen Teams zu unterstützen.
Diversity-Kompetenzen sind dabei auch ein wichtiger Baustein gelingender interprofessioneller Zusammenarbeit.
Ziel des Fachtages ist es, die interprofessionelle Debatte über Diversität voranzutreiben und auszuloten, was Diversity-Kompetenzen im Gesundheits- und Sozialwesen auszeichnet, und wie sie in Forschung, Lehre und Praxis verankert werden können.
Die Veranstaltungsorte sind barrierefrei zugänglich. Die Veranstaltung wird gebärdensprachlich übersetzt.
Verantwortlich für Planung, Konzeption und Durchführung des Fachtages sind:
Für Fragen und Anregungen kontaktieren Sie bitte Maria Barthel oder Doreen Müller.
Der Fachtag wird finanziert aus gleichstellungspolitischen Mitteln der HAWK.
Der Fachtag findet in Kooperation mit der Arbeitsstelle Didaktik der Arbeitslehre im Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Gießen und dem Institut für Diversitätsforschung der Universität Göttingen statt.
Der Gesundheitscampus Göttingen ist eine Kooperation der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).
Auf Anfrage stellen wir Kinderbetreuung bereit. Bitte nennen Sie uns Ihren Bedarf so früh wie möglich nach Freischalten der Anmeldung. Diese wird voraussichtlich ab Juni möglich sein.
Uhrzeit | Programmpunkt |
10.00-10.30 Uhr | Ankommen und Anmeldung |
10.30 - 11.00 Uhr |
Grußworte:
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11.00 - 11.20 Uhr |
Vortrag I – Diversity-Kompetenzen im Gesundheits- und Sozialwesen – Einführung
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11.20 - 11.40 Uhr |
Vortrag II – Diskriminierungsrisiken im Gesundheitswesen
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11.40 - 12.15 Uhr | Austausch und Diskussion |
12.15 - 13.00 Uhr | Mittagspause/Imbiss |
13.00 - 14.30 Uhr |
Forum I: Diversity-Kompetenzen im Studium - vielfältiges Lehren und Lernen an der Hochschule verankern
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13.00 - 14.30 Uhr |
Forum II: Diversity in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens - Einblicke in Theorie und Ansätze guter Praxis
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13.00 - 14.30 Uhr |
Forum III: Gesundheitsversorgung verbessern: die Perspektive von Trans*Personen
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13.00 - 14.30 Uhr |
Forum IV: Hebammen, Pflege, Soziale Arbeit und Therapie: Diversity-Kompetenzen aus (inter-)professioneller Perspektive weiterdenken
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14.30 - 15.00 Uhr | Kaffeepause |
15.00 - 16.00 Uhr |
Interprofessionelles Podium: Zusammenführung der Inhalte der Foren und Ableitung von Schlussfolgerungen
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Um am Fachtag teilzunehmen, füllen Sie bitte das folgende Anmeldeformular aus.
Bartig, S., Kalkum, D., Le, H. M. & Lewicki, A. (2021). Diskriminierungsrisiken und Diskriminierungsschutz im Gesundheitswesen – Wissenstand und Forschungsbedarf für die Anti-Diskriminierungsforschung. Berlin: Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Brand, T. (2019). Dimensionen gesundheitlicher Ungleichheit. In R. Haring (Hrsg.), Gesundheitswissenschaften (S. 445-456), Wiesbaden: Springer.
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54179-1_41-1
Richter, M. & Hurrelmann, K. (Hrsg.). (2016). Soziologie von Gesundheit und Krankheit. Wiesbaden: Springer.
Soom Ammann, E. (2020). Diversität im stationären Pflegealltag. In K. Aner & U. Karl (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit und Alter (S. 251–261). Wiesbaden: Springer.
Tezcan-Güntekin, H. (2020). Diversität und Pflege. Zur Notwendigkeit einer intersektionalen Perspektive in der Pflege. In Bundeszentrale für politische Bildung BpB (Hrsg.). Pflege. Praxis - Geschichte - Politik. (S. 250-265). Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.