Anita Kirck, Jana Hannig, Marten Kueß, Niklas Kiehne, Luisa Stibbe, Franka Lenferink, Sujin Kim und Sandra Klose, Studierende aus dem Kompetenzfeld Metallgestaltung, fertigen Schmuck an. 

Das „Medallion“ wird exemplarisch in Betracht gezogen. Es ist bekannt als aufklappbares Schmuckstück und ist meist mit einem Foto oder einem anderen Andenken wie beispielsweise einer Notiz gefüllt.

Studierende erstellen Schmuck als Symbol einer Identität und Aussage

Körperbezug wieder herstellen

In einer sehr öffentlich-digital kommunizierten Welt benötigen wir gegenwärtige Ausdrucksformen um persönliche Aussagen, Erinnerungen und Gedankenräume in den Körperbezug zu bringen und zu tragen.

Eine enorme Herausforderung in diesem ersten Covid-19-Semester war der Wegfall der Infrastruktur der Werkstätten, welche die Umsetzung und Realisation der Konzepte in Normalfall unterstützt hätten. Alle Arbeiten sind im Umfeld der Studierenden entstanden.

 

Ausführliche Online-Inputs, regelmäßige Online-Beratungen und -Gespräche waren die Basis für dieses Semesterprojekt. Ausgehend davon haben die Studierenden sich eigenständig im Dialog zum Material probiert, teilweise ohne jegliche Vorkenntnisse zu neuen Materialien. Entsprechend beeindruckend sind die Ergebnisse und Fotos.

Körperbezogenes Objekt „Herz“

Anita Kirck

„Mein Ziel ist es eine Art des Tragens für den Organspendeausweis anzubieten, die den Betrachterinnen und Betrachters verdeutlichen soll, dass wir alle Träger von Organen sind, die wir aber auch ab- oder weitergeben können.

Die Rezipientinnen und Rezipienten sollen durch dieses Medaillon dazu aufgefordert werden, sich mit dem Thema Organspende auseinander zu setzen.“

Körperbezogenes Objekt „Der äußere Schein“

Jana Hannig

„Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Seitenwände unterschiedliche Transparenzen haben und etwas darin versteckt ist. Wenn man es von der Schulter nimmt, wird das Innere enthüllt.

Die inneren Elemente sind einzigartige Formen, sie stehen für Bewegung und Ausbruch im positiven Sinne. Eine Person benötigt eine Zehntelsekunde, um eine unbekannte Person zu beurteilen. Eine Zehntelsekunde reicht nicht aus, um seine Einzigartigkeit zu zeigen. “

Körperbezogenes Objekt „Faces of Propaganda“

Marten Kueß

„Bei der Vermittlung von Ideologie geht es darum, die eigene Perspektive auf die andere zu übertragen. Bilder können eine starke Rolle spielen, weil sie die greifbare Welt einer anderen Person direkt beeinflussen können.

Auf diese Weise könnten Szenarien und alltägliche Situationen in Kontakt mit etwas Größerem gebracht werden. Dies zeigt sich in politischen Motivationen, aber auch in Werbung und Kunst. Wie viel von den veröffentlichten Bildern der Politik ist in unserem täglichen Leben? Können wir sie aus der Ferne betrachten?“

Halsschmuck "Schutzwall"

Niklas Kiehne

„Der Halsschmuck ist sehr eng anliegend und kann ohne Schlüssel nicht abgenommen werden. Er hält zudem den Schutzwall, der auch nicht ohne weiteres abgelegt wird, besonders wenn dieser in der Vergangenheit verletzt wurde.“

Broschen "at the inside"

Luisa Stibbe

„Von außen sind wir alle verschieden. Doch im Inneren verbindet sich etwas. Auch wenn wir anders sind - wir teilen es, ein Mensch zu sein. Die Objekte stehen für mehr Transparenz und Toleranz im Leben.

Wir sollten niemanden nach den Unterschiedlichkeiten beurteilen. Aus diesem Grund sind die Objekte offen für Verbindungen und können von ein oder zwei Personen getragen werden - auch wenn sie sich nicht berühren, kommunizieren sie miteinander."

Broschen "Coral"

Franka Lenferink

"Das Korallenmaterial wirkt organisch und lebendig. Betrachtet man sie, kann man nur erahnen wie sie sich anfühlen. Die orangerote Farbe wirkt warm, ist aber auch ein Warnzeichen.

Meine Interpretation eines Medaillons sind Broschen als Bild des Schutzes. Diese Teile sitzen sicher und fest auf dem Körper. Sie können nicht herunterfallen - sie sind da, um die Perle zu schützen.“

Halsschmuck "Erinnerung/ Wonjeong"

Sujin Kim

„Die meisten Menschen erhalten Blumen, Briefe und Geschenke von Familie, Freundinnen und Freunden in ihren glücklichen und freudigen Momenten.

Nach einiger Zeit erinnern sich die Menschen an die Gefühle jener Tage und vermissen den Moment durch diese Objekte. Ich benutze diese Erinnerungen als Material in meiner Arbeit, sie enthalten Spuren dieser Momente. Gleichzeitig wollte ich eine Form schaffen, die nicht nur Schmuck ist, sondern auch als Vase verwendet wird.

Das Symbol der umgedrehten Vase zeigt den Trocknungs- und Konservierungsprozess an. Wenn die Blumen verdorren, kann man den Lauf der Zeit spüren. “

Halsschmuck "Bewegung"

Sandra Klose

„Dieser persönliche Halsschmuck besteht im Wesentlichen aus Materialien, die eine Art Bewegung im Leben verkörpern und darstellen. Kaufbelege und Eintrittskarten für Veranstaltungen sind in den Blättern und im fallenden Wasser versteckt.

Dies ist für den Betrachter nicht sofort ersichtlich. Wenn diese Arbeit in Bewegung tritt, werden sich andere Aspekte zeigen.“

Eckdaten zum Projekt

Studiengang
B.A. Gestaltung
Kompetenzfeld Metallgestaltung

Studienbereich
Design

Zeitraum
Sommersemester 2020

Ziel
Herstellung von Schmuck, welcher als Träger einer Botschaft agieren soll.

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