Exkursion im Kurs Fachtheorie Raum der HAWK-Fakultät Gestaltung

Erscheinungsdatum: 20.07.2022

Die Ankunft in Nürnberg gestaltete sich anstrengend – aber lustiger und abwechslungsreicher als gedacht: 17 Studierende, Koffer und der Gang mitten durch Nürnbergs Zentrum auf dem steilen Weg in die Jugendherberge, welche sich oberhalb der Stadt in der Burg befand. Gerade angekommen, ging es auch schon los. Ein Exkursionsbericht von Katharina Engelhardt.

Deutsches Museum und Johann-Pechelbel-Realschule

Das erste Ziel der Exkursion war das Deutsche Museum und dies faszinierte direkt mit innovativen, zukunftsorientierten Modellen und Visualisierungen sowie mit dem Roboter „AMECA“. Der sympathische Roboter begeisterte mit Humor und Scharfsinn und gab einen tollen Einblick in die Zukunft. Nachdem sich die Gruppe im Anschluss die im zeitlosen Stil erbaute Johann-Pachelbel-Realschule angesehen hatte und von der Arbeit des Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei aus Stuttgart begeistert war, stand der Abend zur freien Verfügung. Er bot Zeit, Nürnberg noch einmal selbst zu beschnuppern. Einige taten das, um sich eines der bedeutendsten Kaiserpfalzen des Heiligen Römischen Reiches anzuschauen, die Kaiserburg, in der sich auch die Jugendherberge befand. Andere vertrieben sich die Zeit mit Ramen oder einem sehr atmosphärischen Biergarten. Die Biergärten wurden nämlich im Laufe der Tage noch häufiger ausgekundschaftet. Das darf auf einer Exkursion nach Franken natürlich nicht fehlen.

Jüdisches Museum und die Hochschule für Musik Nürnberg

Eines der vielen architektonisch wunderbaren Gebäude auf der Liste war die Hochschule für Musik Nürnberg, die sich die Studierenden nach dem Jüdischen Museum in Fürth anschauten. Voran ging Stadtplaner und Architekt Robert Rechenauer, der sich die Zeit nahm, um der Gruppe die Musikhochschule näher zu bringen und persönlich durch das von ihm neu geplante und umgebaute ehemalige Sebastianspital zu führen. Er zeigte nicht nur die Räume, welche sich geschickt in den Alt- und Neubauteilen einfügten, sondern gab auch Einsicht in die Vorgehensweise der Planung und des Umbaus des Gebäudes. Alle lernten viel über Akustik, sinnvolle Planungsvorbereitungen und Materialien, doch das Faszinierende war, dass die Studierenden nach zwei Stunden Führung immer noch interessiert zuhörten und Robert Rechenauer gerne mit Fragen durchlöcherten. Auch dieser informative und vor allem effektive Tag endete bei einem gemeinsamen Essen im Biergarten. Nachdem die Exkursionsgruppe ihre Gläser geleert und Teller halbleer mit gefüllten Mägen angestarrt hatte, überraschte ein abkühlendes Gewitter nach andauernde Hitze bei fast 30 Grad. Von wehenden Schirmen und Regen begleitet und trotz nasser Kleidung, bewegte sich die Exkursion mit Gelächter und Spaß zur Herberge.

Im neuen Museum

Auch am folgenden Tag begeisterte das Neue Museum mit interessanten Ausstellungen und Interaktionen mit den Besuchern. Ein Raum zeigte sich in rote Wände gehüllt und mit dazu passenden Möbeln und Gemälden ausgestattet. Ein Ausstellungsbereich folgte dem Thema „man nehme etwas mit und lasse etwas Eigenes dort, um somit die Grundlage für ein neues Kunstprojekt zu formulieren“. Das heißt einige Arbeiten waren noch im Prozess des Schaffens. Auch die Vielzahl von düsteren Bildern, kombiniert mit Installationen, gaben einen hervorragenden Einblick in die Gefühlswelt der Künstlerinnen und Künstler. Am Abend kam die Gruppe zusätzlich noch in den Genuss der Eröffnung der ,,DOUBLE UP!“-Ausstellung, bei der die Leiterin des Museums interessante Informationen zur Ausstellung mit ihren Gästen und dem Publikum teilte.

Germanisches Museum, Dokumentationszentrum und Kulturwerkstatt

Am nächsten Tag stand neben dem Germanischen Museum das Dokumentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelände auf dem Plan. Bei einer für die Exkursion organisierten Baustellenführung erhielt die Gruppe besondere Einblicke in den Umbau der monumentalen Kongresshalle. Den anschließenden Nachmittag und Abend verbrachten die Exkursion der HAWK in der "Kulturwerkstatt Auf AEG". Das ehemalige Produktionsareal überzeugte mit einer modernen Innenausstattung und dem Zusammenspiel aus Blechelementen an der Wand und Lichtern, die eine wunderbare Atmosphäre schafften. Nicht nur Tanzkurse, sondern auch Kinder-, Kunsträume oder Räume der Musikhochschule finden dort ihren Platz. Am Ende des Tages folgte der Pecha-Kucha-Abend des BDA (Bund Deutscher Architektinnen), welcher im Veranstaltungssaal der Kulturwerkstatt stattfand. Dort gab es interessante Präsentationen neu berufener Architekt*innen des BDA und gute Einblicke in den Verlauf Ihrer Projekte und deren Planung.

Akademie der bildenden Künste

Die Exkursion neigte sich dem Ende entgegen. Am letzten Tag besichtigten die Studierenden die Akademie der bildenden Künste, deren Lehrpavillons in einem weitläufigen, grünen Campus eingebettet sind. Viele Eindrücke, viele Gebäude und lehrreiche Stunden, aber auch Spaß und Selbsterkundung der Stadt Nürnberg, machten schon Freude auf die nächste Exkursion. Nicht nur durch den gut erhaltenen Stadtkern oder die vielen Sehenswürdigkeiten ist Nürnberg ein tolles Exkursionsziel.

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