Paul Kunofski zeigt die Einflüsse der Fakultät Gestaltung

Erscheinungsdatum: 23.05.2019

Mindestens die Hälfte der Exponate stehen in Bezug zur Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim – das behauptet Paul Kunofski. Er muss es wissen. Schließlich ist der Künstler selbst seit Jahrzehnten dort Dozent. Als er sich die Ausstellung „Hildesheimer Kunstgeschichte“ anschaute, fielen ihm die vielen bekannten Namen auf. Mit seinen Führungen durch den Stammelbachspeicher tritt er nun den Beweis für seine These an.

Seit 35 Jahren kauft die Friedrich Weinhagen Stiftung Werke aus den Ausstellungen des BBK. Kunofskis Wissen wird zur Einleitung ergänzt von Norbert Hilbig, BBK-Vorsitzender und als Kurator das passende Bindeglied zwischen der Geschichte des BBK und der Ausstellung. Eine der der frühesten Zeitzeugen war Ursula Ahrens, Studentin an der damaligen Werkkunstschule sowie Mitbegründerin des BBK, der aus der Gemeinschaft Hildesheimer Künstler, gegründet 1946, hervorgegangen war. Ihre Papier-Mischtechnik „Freude Vegetation“ von 1983 steht stellvertretend für diese Zeit.

 

Nahtlos schließt sich das „Fossil einer Wohlstandsratte“ von Prof. Otto Almstadt an. Almstadt lehrt von 1980 bis 2003 Plastisches Gestalten. Die Terracotta-Collage ist eine der wenigen Skulpturen, die es vom Lager der Weinhagenstiftung im Roemer- und Pelizaeus-Museum hierhergeschafft hat.

Ebenfalls ausgewählt wurde das Triptychon ohne Titel von Ingeborg Ullrich aus dem Jahr 1995. Das großformatige Gemälde auf Leinwand in Mischtechnik entfaltet seine imposante Wirkung gleichermaßen bei der Betrachtung von nah wie von fern. Ullrich unterrichtete als Lehrbeauftragte Zeichnen sowohl an der Universität als auch an der HAWK. „Sie experimentierte viel beim Aktzeichnen, ihre Kurse waren stets brechend voll“, weiß Kunofski. Als wichtigen Vertreter stellt er den 2016 verstorbenen Grafiker und Maler Fritz Dommel vor, der von 1973 bis 1981 an der HAWK lehrte. „Seine Holzschnitte hatte er wohl bevorzugt mit der Kettensäge gefertigt,“ scherzt Kunofski bei der Vorstellung von „Kopfstücke 8“, erstmals ausgestellt im Jahr 2000. Für die Zeit sechs Jahre später steht Prof. Paul König, von 1960 bis 1997 an der HAWK aktiv, mit den farbstarken fünf Werken, in denen er dem Papier mit Acryl und Kreide Leben eingehaucht hat. Er sah die illustrative Grafik immer in Beziehung zur freien Kunst. „Sein Wirken prägt die HAWK bis heute“ schwärmt Kunofski.

Weitere zahlreiche Hintergründe, die in keiner Suchmaschine zu finden sind, erzählt Kunofski zu den noch lebenden Kunstschaffenden wie beispielsweise Susanne Eisermann, Marion Lidolt, Gisela Wilke-Schellhorn, Nikolaus Reinecke, Jan Obornik und sich selbst. Insgesamt bietet die Führung eine hervorragende Gelegenheit zum Austausch und zur Erweiterung des eigenen Kunstwissens. Ob es aber die Hälfte war, die von der HAWK stammt, bleibt unbeantwortet.

Termin Führung

Eine zweite Führung bietet Paul Kunofski am Donnerstag, 23. Mai, um 14:00 Uhr an. Treffpunkt ist vor der Galerie im Stammelbachspeicher in der Wachsmuthstraße 20/21, 31134 Hildesheim.

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