Noch sechs Wochen zu besichtigen: Die Kunstinstallation „Perspektiven“

Erscheinungsdatum: 15.06.2022

Rahmen, sehr viele Rahmen – und alle zusammen fallen dabei eher aus dem Rahmen, obwohl gleichermaßen alles im Rahmen bleibt. Die temporäre Kunstinstallation „Perspektiven“ errichtet konzipierten und realisierten Studierenden aus dem HAWK-Projektkurs „Neustadt 3D“ unter der Leitung von Professor Hans-Jürgen Lamb. Sie ist die nächsten sechs Wochen noch neben dem Campus Weinberg an der Alten Pathologie in der Renatastraße 11 zu besichtigen.

Der Kurs beschäftigte sich mit verschiedenen skulpturalen Interventionen, Konzepten und Inszenierungen, die alle zum Ziel hatten, das Quartier Hildesheimer Neustadt künstlerisch zu interpretieren, zu bespielen und damit attraktiver zu gestalten. Zum krönenden Abschluss inszenierten die Studierenden nach einem Entwurf von Eric Rühmekorf, HAWK-Student im Kompetenzfeld Metallgestaltung, die Alte Pathologie in der unmittelbaren Nachbarschaft des HAWK-Campus mit künstlerischer Anlehnung an Christo und Jeanne-Claude: „Spannend am fertigen Konzept finde ich, dass wir spontan, großzügig und intuitiv mit dem Material spielen konnten. Mit dem Bezug zu der Tür, in Proportion und Farbe, konnten wir uns Schritt für Schritt in den Raum vor dem Gebäude hineinbewegen. Toll finde ich auch, dass die Aussagekraft der vorigen Entwürfe erhalten blieb: Was sieht man innerhalb der Rahmen? Welche Perspektiven gibt es? Für die Pathologie und die Neustadt?“

 

Vor der Umsetzung durchlief das Konzept von Eric Rühmekorf einen zweistufigen Wettbewerb durch eine Jury aus Hochschulmitgliedern, der Hanseatic Group und der Hildesheimer Initiative Neustadt. Beim Aufbau konnten Freiwillige aktiv mithelfen. Die Aktion begleitete ein musikalisches Rahmenprogramm mit DJ-Sets und Live-Acts sowie ein gastronomisches Angebot von der HAWK-Cafete, das die Studentin Evelina Müller koordinierte: „Es ist uns gelungen, dem wundervollen Gebäude eine gewisse Wertigkeit und Möglichkeiten zuzusprechen. Dies spiegelte sich unter anderem sehr durch den Austausch mit den Gästen wider, der durch Neugier und Interesse geprägt war.“

Insgesamt 35 großformatige, stabile Holzrahmen scheinen sich nun wahlweise aus der Tür des altehrwürdigen, denkmalgeschützten Gebäudes heraus oder aber hinein zu bewegen. Dynamisch wie ein Mikado tanzen die lackierten Rahmen vor dem Gebäude in den Originalfarben der Eingangstür. „Da kommt offensichtlich etwas positives Neues, Bewegtes und Bewegendes aus den alten Mauern heraus oder aber genau umgekehrt in das Gebäude hinein: Ein wunderbares Zeichen dafür, dass dieses Gebäude und damit auch der ganze Ort sich bald mit neuem Leben füllen soll und kann“, erläutert Professor Hans-Jürgen Lamb und fügt hinzu: „Die Zusammenarbeit mit der Hanseatic Group als neue Besitzerin des denkmalgeschützten Gebäudes verlief konstruktiv und effektiv.“ Aus der Hildesheimer Wirtschaft unterstützte die Firma Holz-Schreyer aus Groß-Düngen die Installation, indem sie das notwendige Fichtenholz zu einem attraktiven Preis zur Verfügung stellte.

 

„Insgesamt ist die aufwendige Umsetzung der Inszenierung als künstlerisch gelungen zu bezeichnen. Als besonders erfreulich ist das große Miteinander von Hildesheimer Wirtschaft, Hochschule, Stadtverwaltung und Bürgerinitiative zu bezeichnen“, resümiert Prof. Hans-Jürgen Lamb den Verlauf des Projekts.

Die Installation ist noch rund sechs Wochen auf dem Gelände der Alten Pathologie am Campus Weinberg in der Renatastraße 11 zu sehen.

Kontakt

Hans-Jürgen Lamb
Dreidimensionale Gestaltungslehre, Grundlehre Zeichnen, Grundlehre Plastisches Gestalten, Projekte MA und Leitung G:startet