Workshop des SNIC im Masterstudiengang Soziale Arbeit in Holzminden

Publizierungsdatum: 07.04.2017

Mitte März haben Studierende des Masterstudiengangs Soziale Arbeit in Holzminden gemeinsam mit Kooperationspartnern des Südniedersachseninnovationscampus (kurz SNIC) ein besonderes Workshop-Experiment gewagt: Sie überprüften systematisierte methodische Vorgehen aus der Idee des Lean Innovation und Design Thinking für Innovationsprozesse in der Sozialen Arbeit.

Was bedeutet "Lean Thinking"?

Der Fokus auf "echte" Wertschöpfung und Vermeidung von Verschwendung oder unnützer Energie sowie das Denken und Handeln aus Sicht des Kunden – das sind einige Indikatoren für den in der Wirtschaft derzeit viel genutzten Begriff des Lean Thinking und dessen Einbindung in Innovationsprozesse.

 


Der Workshop

Um innerhalb weniger Stunden durchdachte, innovative Ideen für Angebote in der Sozialen Arbeit zu entwickeln und deren unternehmerische Umsetzung zu fokussieren, entwickelten die SNIC-Mitarbeiter Markus Bauer und Felix Goldbach gemeinsam mit dem Referenten Bastian Wilkat und HAWK-Dozentin Prof. Dr. Alexandra Engel zunächst ein passendes Workshop-Format.

Am Workshop selbst nahmen dann im Sinne des interdisziplinären Dialogs neben den Masterstudierenden auch Promovierende des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter (ZZHH), das Team des Studiengangs Betriebswirtschaft berufsbegleitend und Innovationsmanagerin Imke Schlechter teil.

Was kam zur Diskussion?

Als Basis für die Innovationen dienten spontan entwickelte Ideen sowie fundierte Gründungskonzepte der Studierenden, die bereits in früheren Studienmodulen ausgearbeitet wurden und aktuell in Abschlussarbeiten münden. Zum Beispiel entwickelte eine Gruppe ein spezielles Konzept betrieblicher Sozialarbeit für Gesundheitsbranchen. Andere Gruppen diskutierten einen Service zur Innovations- und Modernisierungsbegleitung für Vereine, Fortbildungen für sozialpädagogische Fachkräfte zum Thema Co-Abhängigkeit, Intergenerationale Tauschringe des Wohnens und der gegenseitigen Hilfe sowie ein Angebot einer gemeindenahen Psychiatriestruktur.

Wissensgewinn für Studierende

Für Studierende der Sozialen Arbeit war es besonders interessant, die in der Wirtschaft genutzten Konzepte der Innovationsentwicklung mit den analytischen Perspektiven qualitativer und quantitativer Sozialforschung sowie den Partizipationskonzepten Sozialer Arbeit abzugleichen. Ein Ergebnis davon war, dass gerade die methodengeleitete Analyse der "Angebotslücke" und der Nutzerbedarfe in der Sozialen Arbeit sehr kompetent geschult ist.

Darüber hinaus haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Unterscheidung von "Customer" und "User" diskutiert: Wie verändert es den Markt und das Konzept, wenn Nutzende und Zahlende unterschiedliche Personen sind?

Was den Studierenden positiv in Erinnerung bleibt, ist die stringente und entscheidungsfreudige Arbeit im Team. Teile der Workshop-Methodik wurden jetzt sogar erneut eingesetzt – zum Beispiel in einem Workshop zur Entwicklung des Innovationsmanagements der Wirtschaftsinitiativen Holzminden und Höxter.