Auftakt für mehrjähriges Projekt zwischen HAWK und UNTRM in Peru
„Mit dieser Reise konnten wir gleichzeitig die Reputation der HAWK als Forschungs- und Kooperationspartner stärken und unsere Internationalisierungsbemühungen vorantreiben,“ so Prof. Dr. Helge Walentowski. Die Initiative zielt darauf ab, interdisziplinäre Ansätze im internationalen Forschungsverbund zu fördern, um den Herausforderungen des Klimawandels und der nachhaltigen Ressourcennutzung zu begegnen. Dabei werden kontinuierlich Lehrveranstaltungen mit mehrwöchigen Aufenthalten von Forschenden auf beiden Kontinenten in den jeweils anderen Universitäten bzw. Hochschulen angeboten.
Inhaltlich geht es um das Promotionsprogramm „Ciencias para el Desarollo Sustentable“ (CIPDES). Der Aufenthalt war Teil eines umfassenden Kooperationsprojekts zwischen der HAWK und Forschungszentren in Lateinamerika, darunter das Centro de Investigación y Extensión Forestal Andino Patagónico (CIEFAP) in Argentinien, mit dem die HAWK bereits mehrere Projekte durchgeführt hat.
Die Aktivitäten beim ersten Projektbesuch in Chachapoyas umfassten Vorlesungen, Seminare sowie Feldexkursionen im tropischen Gebirgsregenwald. Ein herausragendes Ergebnis dieses Besuches war die Entdeckung eines Terra-preta-Vorkommens in der Region – einem tiefschwarzen fruchtbaren Boden im Amazonasgebiet – sowie prähistorische Artefakte der Chachapoya-Kultur. „Diese Funde sind nicht nur wissenschaftlich spannend, sondern bieten auch einen hervorragenden Ansatzpunkt für neue interdisziplinäre Forschungsprojekte“, so Walentowski. An einem entsprechenden Forschungsantrag, der im Mai 2025 eingereicht werden soll, wird bereits gearbeitet.
Zuvor hatte das Team um Prof. Dr. Walentowski in El Manso, Nordwestpatagonien, die „Summerschool Patagonia“ durchgeführt. Dieses innovative Lehrkonzept wurde im Rahmen des nun abgeschlossenen Projekts KLIMNEM entwickelt und als Wahlpflichtmodul des neuen Masterstudiengangs „Waldökosystemmanagement und Forstliche Bioökonomie“ in Göttingen angeboten. Die Teilnehmer*innen lernten Methoden zur Erfassung von Umwelt- und Klimadaten kennen und arbeiteten interdisziplinär an Konzepten für nachhaltige Waldbewirtschaftung.
„Die Studierenden waren begeistert von dem Ansatz ‚Climatic aridity gradient in a nutshell‘,“ berichtete Walentowski jetzt über seine Erfahrungen in Chachapoyas. Der Fokus lag auf der Analyse von Niederschlagsveränderungen entlang der patagonischen Anden-Ostabdachung sowie deren Auswirkungen auf die Ökologie temperater Wälder, also in den gemäßigten Breiten.
Bereits Ende letzten Jahres wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der HAWK und der UNTRM in Peru geschlossen, der die Zusammenarbeit über den Förderzeitraum von 40 Monaten hinaus auch langfristig sichern soll. Die Universität Chachapoyas strebt dabei eine Weiterfinanzierung über zehn Jahre an.
Im September 2025 plant das Team erneut nach Chachapoyas zu reisen, um zum einen das 25-jährige Jubiläum der UNTRM mitzubegehen sowie eine weitere Feldexkursion im tropischen Gebirgsregenwald anzubieten. Daran sollen auch HAWK-Studierende im Masterstudiengang „Waldstruktur und funktionelle Eigenschaften von Tropenwäldern“ teilnehmen.
Langfristig ist zudem eine englischsprachige Publikation über das Projekt geplant: „Die inter- und transdisziplinäre Forschung ist der beste Ansatz, um der globalen Polykrise mit starken Antworten zu begegnen“, betonte Walentowski.
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