Erscheinungsdatum: 12.07.2010

<P>Dazu trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Studienrichtung Stein/Keramik und Mitglieder des Lehrkörpers zu einer Exkursion in die Jura-Schichten</P>

Dazu trafen sichVertreterinnen und Vertreterder Studienrichtung Stein/Keramik und Mitglieder des Lehrkörpers zu einer Exkursion in die Jura-Schichten

Zunächst galt der Schloßanlage des Fürstenhauses zu Schaumburg-Lippe in Bückeburg unsere besondere Aufmerksamkeit, danach den geologischen Gegebenheiten des Jura und der Unterkreide zwischen Süntel und Wesergebirge.

Die Fahrt mit zwei Fahrzeugen ging Richtung Bückeburg, wir trafen uns an der SchloßanlageBückeburg dem Sitz des Fürstenhauses zu Schaumburg-Lippe Dort erklärte uns Klaus Gervais die Gesteinsvarietäten des historischen Gebäude-Ensembles. Der Obernkirchener Sandstein war das Hauptmaterial, welches für den Bau verwendet wurde, der aber auch heute noch weltweit Verwendung findet.

Dann ging es weiter Richtung Steinbergen zum Erlebnispark Steinzeichen mit dem
Jahrtausendblick ist ein skulpturales Treppenbauwerk mit 156 Stufen, das in 250 Meter Höhe auf dem Kamm des Wesergebirges eine fantastische Aussicht in Raum und Zeit gewährt. Mit Blick zur Weser.

Unsere nächste Station war die Schillat-Höhle, welche sich in Hessisch Oldendorf auf der Nordseite des Süntel in einem Steinbruchgelände auf dem Riesenberg befindet.

Unsere nächste Station war die Schillat-Höhle, welche sich in Hessisch Oldendorf auf der Nordseite des Süntel in einem Steinbruchgelände auf dem Riesenberg befindet. Dort führte uns Frau Angelika Schwager, Höhlenführerin und Paläontologin, durch die geheimnisvollen Welt der Ewigen Finsternis und angenehmen Außentemperaturen.
In der Höhle ist das „Deutsche Archiv für Sinterchronologie“ ausgestellt.
Im Süntel wird seit Jahrzehnten Korallenoolith (Kalkstein aus dem Oberen Jura) abgebaut. Dabei entdeckte der Sprengmeister Hartmut Brepohl 1992 in einem Steinbruch bei Langenfeld eine Höhle. Benannt wurde sie nach dem Sinterchronologen Bodo Schillat, welcher 1969 im Bereich des gleichen Steinbruchs eine Tropfsteinhöhle im Riesenberg entdeckt hatte. Diese damals entdeckte rund 1.100 Meter lange Höhle wurde „Riesenberg-Höhle“ getauft. Es handelte sich dabei um eine geologisch besonders wertvolle Höhle, die untersucht, dokumentiert, unter Naturschutz gestellt und zum Schutz vor Beschädigungen wieder verschlossen wurde.
Im Innern der Schauhöhle befinden sich neben verschiedenen Tropfsteinformationen zahlreiche Fundstücke, die in Vitrinen präsentiert werden. Es werden unterschiedliche Gesteinsarten, Mineralien, Tropfsteine, Fossilien der Jurazeit, Sinterperlen und seltene Calcitkristalle, sogenannte Korallen, gezeigt. Außerdem beinhaltet die Höhle das Deutsche Archiv für Sinterchronologie. Eine künstlich geschaffene Verbindungsröhre zwischen zwei Höhlenabschnitten zeigt nachgebildete Höhlenmalereien. Für die Besucher werden Führungen angeboten. Dabei wird die unter Naturschutz und verschlossene Riesenberghöhle mit ihren geologischen Schätzen in einer 3D-Dia-Show vorgestellt. Welche wir zuletzt noch genossen.

Zuletzt ging unsere Fahrt zu einer einzigartigen Quelle, welche es kein zweites mal hier in Niedersachsen gibt. Zum Ockerbeeck im Ostsüntel.
Es handelt sich hier um ein Zersetzungsprodukt von Pyrit.
Ocker besteht aus div. Mineralen des dreiwertigen Eisens, die in oxydische und silikatische Strukturen eingebunden sind. Wichtigstes Mineral ist Goethit, den man als FeOOH oder auch als Fe2O3*H2O formulieren kann. Steinkohleflöze waren im Süntel genug vorhanden.

Zum Schluß unserer Geologischen Exkursion möchten wir uns bei den Teilnehmer für die Ausdauer und das Interesse für das nördlichste Karstgebiet Deutschlands mit einem herzlichen GlückAuf! bedanken.

Der Märchenwald in der Schauhöhle "Schillathöhle" im Süntel (Foto:Wol Der Märchenwald in der Schauhöhle "Schillathöhle" im Süntel  (Foto:Wol