Erscheinungsdatum: 30.09.2013

Dr. Sabine Mertel von der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit startet Laufgruppe mit Ameos-Patienten

Dr. Sabine Mertel von der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit startet Laufgruppe mit Ameos-Patienten

Prof. Dr. Sabine Mertel von der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit startet ein neues Forschungsprojekt mit Patientinnen und Patienten des Ameos Klinikums Hildesheim. „Laufen und psychische Erkrankung“ heißt das Vorhaben. Für den Erfolg des Projektes schnürt sich Dr. Sabine Mertel, Professorin für Empirische Sozialforschung ab sofort selbst zwei Mal die Woche die Turnschuhe, um mit bis zu 25 psychisch erkrankten Patienten, um den Hohnsen-See zu laufen.

Acht Wochen lang soll an zwei Tagen die Woche 30 Minuten aktiver Laufsport getrieben werden, der nach der Aufwärmphase zwischen Lauf- und Gehphasen wechselt. „Es gibt viele Forschungen, die die positive Wirkung von Sport auf psychische Erkrankungen vor allem Depression untersuchen und bestätigen, aber es gibt keine ausreichend robusten Studien, die sich explizit auf das Laufen beziehen“, so die ausgebildete Lauftherapeutin. Außerdem handele es sich hierbei um eine Regionalstudie in Kooperation mit der Psychiatrischen Klinik in Hildesheim, erklärt Mertel die Forschungsrelevanz.

2009 hat Sabine Mertel bei der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie in Würzburg ihre Ausbildung als Lauftherapeutin abgeschlossen, seit Juni 2012 bietet sie zusätzlich gemeinsam mit dem Bündnis gegen Depression Hildesheim-Peine einen ehrenamtlichen Lauftreff jeden Freitag um 17.30 Uhr am Hohnsen-See an.

Im Sommersemester 2013 hat sie gemeinsam mit Studierenden schon einige Teilnehmer/innen zum Thema Körperwahrnehmung befragt, jetzt soll die Forschung unter dem Fachtitel: „Multimodale Lauftherapie bei psychischen Erkrankungen“ deutlich tiefer in die Materie eintauchen. Vor Laufbeginn erstellen Expert/inn/en eine Leistungsdiagnostik der Teilnehmer/innen, zu dem werden die Befindlichkeit, gesundheitsrelevante Ressourcen und Aussagen zu Körperbild durch psychologische Tests gemessen. Nach vier Wochen werden die Daten jeweils erneut erhoben. Letzter Messzeitpunkt der Studie ist am 15. Februar 2014.

Neben den quantitativen Erhebungen soll es fundierte Interviews über Einzelwahrnehmungen geben. In das qualitative Design sind auch Studierende einbezogen, um sich forschend dem Gegenstandsbereich Körper und Bewegung anzunähern, denn das Thema Körper bleibt bislang in der Sozialen Arbeit geradezu ausgespart, obwohl soziale Probleme sich auch somatisch zeigen und gesundheitliche Schwierigkeiten weitreichende Folgen haben.


„Besonders Patienten mit Depression isolieren sich, trauen sich nichts mehr zu, haben Selbstzweifel und fühlen sich wertlos. Das Laufen findet im öffentlichen Raum statt, die Bewegung strengt an und lenkt somit die Gedanken ab. Im Anschluss kann auf eine erbrachte Leistung zurück geblickt werden“, zählt Mertel einige der positiven Aspekte des Laufens bei psychischen Erkrankungen auf. „Bewegung ist Leben“, sagt sie.

Prof. Dr. Sabine Mertel

Prof. Dr. Sabine Mertel von der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit startet Laufgruppe Prof. Dr. Sabine Mertel von der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit startet Laufgruppe