Erscheinungsdatum: 16.11.2009

<P>-Finale mit Musenküssen- lautete das Motto der Feier an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit</P>

-Finale mit Musenküssen- lautete das Motto der Feier an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

„Sie haben mir beigebracht, Vorschriften zu beachten. Ich habe Sie gelehrt, dieses nicht zu tun.“
Mit diesen trefflichen Worten verabschiedete sich Prof. Dr. Birgit Klosterkötter-Prisor am 13.11.09 von den zahlreich erschienenen Kolleginnen, Weggefährten, den Mitarbeitern aus Technik und Verwaltung sowie Ihren Studierenden.

Dekanin Prof. Dr. Maria Busche-Baumann eröffnete mit launigem Blick auf das Wirken der studierten Theaterwissenschaftlerin die Abschiedsveranstaltung. Sie berichtete von diversen „Goldesel-Walzern“, die Prof. Klosterkötter-Prisor immer wieder tanzte, um Ihre Arbeit zu finanzieren und voranzutreiben. Wer das Geld hat, hat auch die nötige Freiheit, Dinge voranzubringen. Gerade diese Freiheit war im Wirken von Prof. Dr. Klosterkötter-Prisor immer der Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Kanzler Dr. Marc Hudy, würdigte die Arbeit von Prof. Dr. Klosterkötter-Prisor in besonderem Hinblick auf den Nutzen für die Studierenden und die Hochschule. „In den Ruhestand versetzten“, diese Formulierung will so gar nicht zu der prägnanten Vertreterin des Bereichs Ästhetik und Kommunikation passen. Er wünschte ihr weiterhin eine gute schaffensreiche Zeit.

In seiner Laudatio beschrieb Prof. Dr. Friedhelm Vahsen den Werdegang und die vielen Erfolge dieser impulsiven und kreativen Persönlichkeit, die 1992 als Professorin für Theater im Diplomstudiengang des Fachbereichs Sozialpädagogik an der HAWK startete.
„Theaterspielen ist ein Experimentierfeld für spielerisches Ausprobieren“ und Prof. Dr. Klosterkötter-Prisor versuche hingegen mit ihrem Ansatz der integrativen Theaterpädagogik Spielräume zu öffnen, so Prof. Dr. Friedhelm Vahsen. Anders als bei geschlossenen schulischen Lehrplänen, ist der theaterpädagogische Prozess offen; offen für Themen und Probleme der Lernenden und der Lerngruppe, die vom ständischen Austausch zwischen Theorie und Praxis, vom wechselseitigen Bezug der Dimensionen des Erlebens, vom Gestalten und der Reflektion auf einander lebe, heißt es weiter.

Wie das Wirken von Prof. Klosterkötter-Prisor auch außerhalb der HAWK auf große Resonanz stieß, zeigte 2001 die Verleihung des mit fast 40.000,00 DM dotierten Wissenschaftspreis der Stiftung für die deutsche Wissenschaft. Hier entwickelte die Pädagogin ein spielpädagogisches Model der Gewaltprävention in Schulen.
Im Jahr zuvor initiierte sie eine konkrete Kooperation mit der Polizei und der Kriminalpolizei Alfeld zum Thema "Gewaltprävention" durch spielpädagogische Methoden.

Zum Abschied ihrer Lehrmeisterin, beeindruckten die Studierenden mit ausdruckstarken Ausschnitten aus der letzten Aufführung „Glaub doch“. Nach dieser Darbietung konnte wohl Jeder verstehen, was hier jahrelang er- und gearbeitet wurde. Theaterpädagogik ist ein Weg der Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Rollenzwängen, mit der Begrenztheit menschlicher Wahrnehmung und den Masken unseres Alltags.

Gerührt bedankte sich Prof. Dr. Klosterkötter-Prisor bei Ihren Kindern Camilla und Lukas, die einige Turbulenzen wegen des Engagements für den Beruf ihrer Mutter überstehen mussten. Auch für die Freiheit, die man Ihr immer wieder gelassen habe, damit sie ihre Ziele verwirklichen konnte, dankte sie allen ganz herzlich.

Prof. Dr. Birgit Klosterkötter-Prisor Prof. Dr. Birgit Klosterkötter-Prisor