HAWK-Studierende gestalten die Trophäen für den 1. HI Five Jazz Award

Erscheinungsdatum: 31.05.2022

Bei der „Jazztime Hildesheim“ warten große Auszeichnungen: Der erste HI Five Jazz Award in Höhe von 7.000 Euro und der Nachwuchspreis in Höhe von 3.000 Euro für Bands und Ensembles aus dem Genre Jazz. Teil der Prämierung des vom Rotary Club Hildesheim initiierten und gestifteten Preises sollen auch entsprechende Trophäen sein. Diese stammen aus einem studentischen Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung der HAWK am Standort Hildesheim. Die Jury entschied sich für die Entwürfe von Wiebke Busse sowie Marleen Wysocki und Max Siebenäuger.

Insgesamt sieben Studierende erstellten unter der Leitung von Prof. Hartwig Gerbracht und Cord Theinert, Werkstattleiter im Bereich Metallgestaltung, ein Unikat. Alle Arbeiten eint die Entstehung im Sandgussverfahren. Zum Guss in einer Sandform platzierten die Studierenden ein Formmodell in den Sand, der sich durch die Zugabe von Öl zu einer festen Masse pressen lässt. Mit unterschiedlichen Techniken entfernten die Studierenden das Formmodell und gossen den verbliebenen Hohlraum mit geschmolzenem Messing aus, das in die Sandform fließt. Nach dem Erstarren des Gusskörpers wird der Sand entfernt, um das Werkstück zu entnehmen.

Alle Arbeiten im Überblick

Kai Ehelechner griff für seinen Entwurf den Namen des Preises auf und bettete „HI 5“ aus Styropor in den Sand ein. Das Styropor verbrennt praktisch rückstandslos durch das Eingießen des heißen Messings, und so entsteht das Gussobjekt. Dazu stellt er sich einen Sockel ebenfalls aus Messing oder Beton vor. Eine Schallwelle aus Musik inspirierte Catharina Mohr zu ihrer Skulptur. Sie komponierte mehrere Bögen brauner Wellpappe im Sand so an, dass sie zusammen eine Wellenform ergeben. Auch bei dieser Vorgehensweise verbrannte die Wellpappform restlos durch das Einfüllen des glühenden Messings. Die entstandene Figur kann mit Jazzklängen assoziiert werden.

 

Ein frei stilisiertes Notenblatt als Symbol für die Entstehung von Musik gestaltete Ursula Hähner, indem sie zwei gegenüberliegende Formen ausarbeitete und diese ebenfalls mit Messing ausgoss. Intensiv mit der Geschichte des Jazz setzte sich Wiebke Busse auseinander. So kam sie auf das Flat Ride, ein Becken, das der Schlagzeuger des Dave-Brubeck-Quartetts mitentwickelte, und goss ebenfalls mithilfe von zwei Sandformen ein Becken. Mit der Besonderheit, dass die Ränder nicht einen runden Kreis ergeben, sondern eine durch den Gussverlauf des Messings freie, raumgreifende Linie, deren Verlauf dem Zufall überlassen wird, womit bei jeder Produktion ein Unikat entsteht.

Der Student Leo Wagner gab dem musikalischen Flow als Gefühl eine Form. Er studierte die Haltungen von Jazz-Musikerinnen und -Musikern, indem er sie skizzierte. Aus Styropor schnitt er mit einem heißen Draht nach Vorlage seiner Skizzen die Modelle, die zusammen die Kommunikation der Musikschaffenden und damit das Zusammenspiel darstellen. An ein Grammophon erinnert die Plastik von Marleen Wysocki und Max Siebenäuger als Symbolik für die Verbreitung von Klängen im Raum. Zusätzlich entwickelten die beiden eine Medaille, welche das Rotary-Logo frei interpretiert, in Schwingung versetzt und dem Objekt über das Motiv hinaus Raum gibt.

Die Jury setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Rotary Club Hildesheim Jens Koch, Michael Bloch und Matthias Krönig, Prof. Dr. Henrik Oehlmann, Dekan der HAWK-Fakultät Gestaltung, sowie den beiden Lehrenden Prof. Hartwig Gerbracht und Cord Theinert. Nach intensiver Diskussion entschied sich die Jury für den Entwurf von Wiebke Busse, der Klangbild-Assoziationen anbietet und sogar als Instrument genutzt werden kann. Mit der Medaille von Marleen Wysocki und Max Siebenäuger soll der Jazznachwuchs ausgezeichnet und motiviert werden, die Musikwelt weiterhin in Schwingung zu versetzen.

Bis zur Jazztime an Pfingsten werden beide Entwürfe von allen Studierenden gemeinsam weiterentwickelt und hergestellt, sodass der HI Five Jazz Award und der HI Five-Nachwuchspreis am 6. Juni überreicht werden können.

Kontakt

Hartwig Gerbracht
Metallgestaltung / Geräte und Gefäße der Tischkultur, Architektur- und raumbezogene Arbeiten, Studiendekan Bachelor Gestaltung
Cord Theinert
Metallbau / Schmiede, Silberschmiede