Erscheinungsdatum: 04.12.2012

9. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung (DGTF) an der HAWK Hildesheim

9. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung(DGTF) an der HAWK Hildesheim

Unter dem Titel „De-Mystifying Methods“ hat am 23. und 24. November eine kritische Betrachtung der Methoden in der Designforschung an der Fakultät Gestaltung stattgefunden. Gesche Joost, Vorsitzende der DGTF, eröffnete mit einer Einführung in die Thematik die ausgebuchte Konferenz. Die Grußworte der Fakultät Gestaltung sprach der Dekan Prof. Werner Sauer aus.

Für die Gestaltung der Atmosphäre sowie für die Organisiation der Tagung vor Ort waren der Masterkurs InCollege der Fakultät Gestaltung (Johann Lucas Bessling, Wilhelm Eckert, Katja Fromm, Maike Heddinga, Olga Helm, Moritz Papenfuß, Jan Pröhl, Frauke Richter, Filipp Romanovskij, Britta Schindler) unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Foraita (Vorstandsmitglied der DGTF) zuständig.

International herausragende Gäste wie Bill Gaver, Karmen Franinovic und Jesko Fezer widmeten sich der Frage, welche Rolle Methoden für die Designforschung, auch an der Schnittstelle zu Architektur, Kunst oder Engineering, spielen. Während Gaver den Design-Led-Ansatz am Interaction Research Studio vorstellte, fragte Fezer anhand partizipatorischer Architekturprojekte danach, inwieweit „Methoden der Verkomplizierung“ zur Reflexion auffordern und dazu anregen, das eigene gestalterische Handeln zu hinterfragen. Franinovic machte sich bei ihren interaktiven Objekten für eine experimentelle Vorgehensweise mit offenem Ausgang stark.

"Die Methodendiskussion ist aus der Polarisierung der 1960er Jahre lange herausgewachsen“, so die Vorsitzende Gesche Joost. „Nun geht es um eigene, designspezifische Herangehensweisen in der Forschung – und da tauchen Begriffe wie Naivität und Ambiguität auf. Werkzeuge dieses Prozesses sind dann auch mal ein Hammer, mit dem eine Kaffeemaschine zertrümmert wird - um herauszufinden, was darin verbaut wurde und um den Carbon Footprint zu berechnen.“

Besondere Anerkennung fand das Format der Kurzpräsentationen, bei denen zwölf Projekte im Fünf-Minuten-Takt vorgestellt wurden. Prof. Andreas Schulz (Produktdesign) stellte in einem dieser Kurzvorträge die Ergebnisse seines Forschungsprojektes dar. Folgende Forschungsfragen standen dabei im Fokus seiner Betrachtung: Welche Bedeutung haben digitale Werkzeuge zur Planung und Herstellung von Produkten für das Berufsbild des Produktdesigners? Wie schätzen Experten die Entwicklung additiv hergestellter Produkte im Bezug zu Serienprodukten ein und wie wird das neue direkte Verhältnis zwischen Designer und Nutzer durch werkzeuglose Herstellungsmöglichkeiten/Rapid Manufacturing gestaltet?

In Parallelworkshops haben Harald Gründl, Jennifer Schubert, Andreas Unteidig, Michael Rehberg, Angelika Trübswetter und Jonathan Schraudner anhand von akademischen wie freien Projekten das Methodenverständnis erweitert – ob im Sinne einer grünen "Designrevolution", der Frage nach Autorenschaft in der partizipativen Gestaltung oder aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Ein Highlight war der Dinner-Speech von Michael Erlhoff anlässlich seiner Ehrung für die Initiierung der DGTF vor nunmehr 10 Jahren. Es war ein anekdotenreiches Plädoyer für das Ephemere und vor allem für die Hinterfragung jeglicher Wahrheitsbekundungen – auch der eigenen.

Die Deutsche Gesellschaft für Designtheorie und -forschung hat ihren Sitz in Berlin und zählt rund 270 Mitglieder, darunter Hochschulen, Firmen und Forschungseinrichtungen. Ihr erklärtes Ziel ist eine Profilierung die Designtheorie und Designforschung im deutschsprachigen Raum. Vorsitzende ist Prof. Dr. Gesche Joost, Professorin für Designforschung an der Universität des Künste Berlin und Leiterin des Design Research Lab.

Weitere Infos:

Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung

Kontakt:
(für weitere Infos und Materialien)

  • Bianca Herlo, Pressestelle DGTF
    mail@dgtf.de
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