Erscheinungsdatum: 30.11.2005

HAWK legt bei der Ausbildung neben reinem Fachwissen auch Wert auf Kommunikationsfähigkeiten

Wer in Nordamerika direkt nach dem Essen geht, zeigt, dass er nur des Essens und nicht der Geselligkeit wegen gekommen ist. Bleibt ein Gast in einigen asiatischen Ländern nach dem Essen sitzen, signalisiert er, dass er nicht satt geworden ist. Andere Länder andere Sitten. Wer sie kennt, setzt sich nicht so schnell ins Fettnäpfchen. Interkulturelle Kompetenz heißt im Fachjargon die Fähigkeit, sich sicher im Ausland zu bewegen. Sie gehört zu den so genannten Schlüsselqualifikationen, die Menschen neben ihrem Fachwissen im Berufsleben besitzen sollten. Die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen bietet ihren Studierenden auch auf diesem Sektor besondere Qualifikationsmöglichkeiten.

Auf Initiative des Akademischen Auslandsamtes und der Technologietransferstelle der HAWK hat Dozentin Katrin Bringmann jetzt das erste Standort übergreifende, Seminar „Interkulturelle Kompetenz“ in Hildesheim angeboten. 45 Studierende der unterschiedlichsten Studiengänge aus Hildesheim, Holzminden, Göttingen und Buxtehude haben sich zwei Tage lang auf Auslandsaufenthalte vorbereitet. Im Seminar wurde ausschließlich Englisch gesprochen. Es ging darum, eigene Vorurteile über fremde Länder sichtbar zu machen, andere Mentalitäten anzuerkennen und sich einen Verhaltenskodex anzueignen, der Respekt vor den Gepflogenheiten außerhalb Deutschlands deutlich macht.

„Ganz wichtig ist“, sagt Katrin Bringmann, „dass man sich vor der Reise intensiv über die Menschen im anderen Land informiert und dass man mindestens die Höflichkeitsfloskeln in der Landessprache beherrscht.“ In ihrem Seminar befasst sich die Dozentin, die an der HAWK auch Wirtschaftsenglisch lehrt, zum Beispiel mit Nationen wie Indien, Saudi Arabien, China, Japan, Italien, Frankreich, Polen und die USA. Sie gibt Tipps, wie die Reisenden vorab am Besten an Informationen über das Land kommen und hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppenarbeit kleine Präsentationen über verschiedene Länder entwickeln lassen.


Allein dieses Beispiel wirft schon ein Licht auf das Seminarprinzip. Die Studierenden erarbeiten sich ihre Kompetenz miteinander und unter der fachlichen und didaktischen Leitung von Bringmann. Austausch und nicht Wissensberieselung vom Pult aus, ist die Devise. Und das war es denn auch, was viele Teilnehmer besonders begeistert hat: „Große, aktive Teilnahme war gefordert – das fand ich gut!“, hat einer in den so genannten Feedback-Bogen zur Veranstaltung geschrieben. „Man hat gelernt, andere Kulturen aufmerksamer zu beobachten, sich zu informieren und zu reflektieren“, meinte ein weiterer.


HAWK-intern haben viele eine weitere Besonderheit genossen: „Der Austausch mit anderen Studierenden, aus anderen Fächern und Standorten – so etwas muss öfter stattfinden.“ Wird es auch. Katrin Bringmann wird das Seminar im Sommersemester 2006 in Göttingen und im Wintersemester 2006/2007 in Hildesheim wieder anbieten. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin bekommt am Ende ein Zertifikat, das seine/ihre interkulturelle Kompetenz bescheinigt.

HAWK legt bei der Ausbildung neben reinem Fachwissen auch Wert auf Kommunikationsfähigkeiten Dozentin Katrin Bringmann Dozentin Katrin Bringmann