Erscheinungsdatum: 24.07.2007

<P>Es ist gelungen, viele interessante Delegationen aus vier Kontinenten zu überzeugen, nach Holzminden zu kommen, um Erfahrungen auszutauschen über die Zukunft der Ausbildung beim Planen und Bauen weltweit.</P>

Es ist gelungen, viele interessante Delegationen aus vier Kontinenten zu überzeugen, nach Holzminden zu kommen, um Erfahrungen auszutauschen über die Zukunft der Ausbildung beim Planen und Bauen weltweit.

Global Playing Conference - ein voller Erfolg

TAH: Frau Prof. Dr. Franz, Herr Prof. Dr. Maybaum, Herr Prof. Rettberg, Ihre Tagung Global Playing Conference ist zu Ende, haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Franz: Mehr als das. Es ist gelungen, viele interessante Delegationen aus vier Kontinenten zu überzeugen, nach Holzminden zu kommen, um Erfahrungen auszutauschen über die Zukunft der Ausbildung beim Planen und Bauen weltweit.

Maybaum: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung hatten sich exzellent vorbereitet, sodass wir jetzt eher dass Problem haben, alle Informationen zu ordnen und für alle nachvollziehbar zu dokumentieren.

Rettberg: Es war unser Ziel, die Atmosphäre der Tagung so zu gestalten, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer inspiriert fühlten, kreativ zu sein, sich einzubringen und Vertrauen zueinander zu gewinnen. Die Umgebung in unserer Hochschule und die freundliche Aufnahme unserer Gäste in Holzminden hat erheblich dazu beigetragen.

TAH: Wie kam es zu der Idee, solch eine Tagung in Holzminden zu veranstalten?

Franz: Seit vielen Jahren diskutieren wir die Weiterentwicklung unserer Studienangebote in Holzminden und in der gesamten Fakultät. Ergebnis ist unter anderem die Einrichtung des Masterstudiengangs Planen und Bauen international, der vor einem Jahr angelaufen ist.

Rettberg: Wir haben die Inhalte sehr sorgfältig entwickelt, waren uns jedoch recht unsicher, ob diese den internationalen Anforderungen wirklich standhalten können. Da liegt es auf der Hand, sich zu vergleichen. Diesen Vergleich konnten wir auf der Konferenz ziehen und konnten feststellen, dass wir mit unseren Studienangeboten in die richtige Richtung gehen, es gibt allerdings noch erhebliche Möglichkeiten, die inhaltliche Weiterentwicklung zu verbessern.

Maybaum: Wir haben viele Anregungen zur Ergänzung unserer Studienangebote erhalten und konnten auch viele Anregungen weitergeben. Der Prozess der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Studienangebote wird durch die Ergebnisse der Konferenz erheblich beschleunigt werden.

TAH: Was sind die Ergebnisse der Global Playing Conference?

Maybaum: Die internationalen Aktivitäten der Fakultät Bauwesen waren bislang recht individuell geprägt, d.h. hier gibt es Kontakte nach Polen, dort nach Indonesien usw. Wir haben zwar eine Arbeitsgruppe innerhalb der Fakultät, die versucht, die bestehenden Aktivitäten zu koordinieren, das war jedoch bis dato recht schwierig zu bewerkstelligen.

Rettberg: Mit unserer Konferenz ist es erstmalig gelungen, viele unserer Partner zusammenzubringen, um ein internationales Netzwerk aufzubauen, welches sich ausweiten lässt, wo der Informationsfluss gewährleistet ist und Studieninhalte miteinander abgestimmt werden können. Dies erleichtert es unseren Studierenden dann, unter den vielfältigen Studienangeboten auch im Ausland leichter eine Auswahl zu treffen.

Franz: Der internationale Austausch von Studienangeboten und deren Wahrnehmung durch unsere Studierenden und durch die aus dem Ausland stösst in der Praxis immer wieder auf organisatorische und finanzielle Probleme. Die Konferenzteilnehmer regen daher die weltweite Gründung einer Stiftung an, die sich dieser Probleme annehmen soll, um Kooperationen zu erleichtern.

Maybaum: Weltweit gibt es zahlreiche Förderprogramme, die vielen Beteiligten teilweise nur unzureichend bekannt sind. Eine Organisation wie die geplante „Global Playing Foundation“ könnte hier einen erheblichen Beitrag leisten, solche Programme systematischer zu nutzen.

Rettberg: Wir wollen den Prozess des systematischen Informationsaustausches, wie er auf der Konferenz stattgefunden hat, mit den neuen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmitteln fortsetzen. Es wird eine Internet-Plattform geben, auf der die Diskussionen über Lehrinhalte, Kooperationsmöglichkeiten, gemeinsame internationale Projekte usw. fortgesetzt werden können. Es wird quasi eine permanente Global Playing Conference geben, vielleicht weiter betreut am Standort Holzminden.

Franz: Wie es sich für eine Tagung gehört, wird es natürlich eine schriftlich Dokumentation geben, einen Tagungsband, bei dem wir eher das Problem haben werden, die vielfältigen Materialien, die uns zur Verfügung stehen, zu einem lesbaren Ganzen zu destillieren.

TAH: Es gab im Vorfeld der Tagung auch Skepsis aus der Fakultät, was ist daraus geworden?

Franz: Diese hat sich unserer Ansicht nach völlig aufgelöst. Am Abend des 09. Juli haben wir auf der Abschlussveranstaltung u.a. von Minister Stratmann und Präsident Thren in Hildesheim nur positive Stimmen gehört.

Maybaum: Und Ermunterungen, die Sache im zuvor erwähnten Sinne weiterzuführen.

Rettberg: Ich kann die anfängliche Skepsis gut verstehen, hat es doch solch eine Veranstaltung zuvor noch nicht gegeben. Und wir konnten bei den Vorbereitungen dieser Tagung nicht immer deren Ziele scharf umreissen, das ist ein dynamischer Prozess, auf den man sich einfach einlassen muss. Der Erfolg hat uns dabei Recht gegeben.

TAH: Haben sich Ihre Besucher in Holzminden wohl gefühlt?

Franz: Absolut. Durch die Berichte Ihrer Zeitung wussten die Menschen in Holzminden vom Besuch unserer Gäste aus der ganzen Welt. Und die Freundlichkeit, mit der die Holzmindener den Ausländern begegnet sind, war faszinierend. Unsere Gäste werden diese Stadt in guter Erinnerung behalten.

Rettberg: Wir sind sehr dankbar, dass sich Bürgermeister Daul am Samstagabend für unsere Gäste Zeit genommen hat, ihm und seiner Gattin sind wir sehr zum Dank verpflichtet.

Maybaum: Und das Engagement der Bürgerinitiative und weiterer Sponsoren nicht zu vergessen. Deren Hilfe und Unterstützung hat uns die Arbeit an der Tagung erheblich erleichtert. Wir können uns an der Hochschule ausdenken, was wir wollen, ohne Hilfe von aussen können wir nicht viel bewegen. Wir hoffen auch in Zukunft auf diese Unterstützung.

TAH: Wird es wieder eine Global Playing Conference in Holzminden geben?

Rettberg: In Holzminden wohl eher nicht. Wir wollen diese Sache zwar zur ständigen Einrichtung werden lassen, dass bedeutet aber, dass dies internationalisiert werden muss. In Griechenland, Mexiko und Indonesien hat man Interesse bekundet, die nächste Tagung auszurichten.

Franz: Wir stellen uns vor, dass solch eine Tagung alle zwei Jahre stattfinden könnte, jeweils in einem anderen Land, warum nicht in 2009 in Piräus? Unsere Fakultät gibt dabei ihre volle Unterstützung.

Maybaum: In den Zwischenzeiten kommunizieren wir übers Internet, dabei wollen wir auch die Partner einbeziehen, die diesmal nicht nach Holzminden kommen konnten. Die gemeinsame Nutzung von Laboren und die Ausrichtung von internationen Workshops und Projekten sind schon jetzt fest vereinbart. Und wir möchten zudem weltweit weitere Partner gewinnen. Wie schon erwähnt, könnte ein weltweites Netzwerk im Interesse unserer Studierenden, der gesamten Fakultät und des Standortes in Holzminden entstehen.

TAH: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren weiteren Aktivitäten.

Holzminden, den 16.07.2007

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