Das Forschungsprojekt „Natürlicht“ startet

Erscheinungsdatum: 13.05.2019

Circadianer Rhythmus – so lautet die Bezeichnung für innere biologische Rhythmen, die eine Periodenlänge von circa 24 Stunden und bei vielen Lebewesen großen Einfluss auf die Funktionen des Organismus haben. Einen entscheidenden Einfluss auf diesen Rhythmus hat das Licht und der Tagesverlauf der Sonne. Wer viel Zeit in Innenräumen verbringt, beispielsweise in Büroräumen, ist hauptsächlich statischem Licht ausgesetzt. Das kann den circadianen Rhythmus negativ beeinflussen und damit zu weniger Leistungsbereitschaft und sogar zu Krankheit führen.

Wie es anders geht und wie der Arbeitsalltag im Jahr 2030 aussehen kann, erforschen aktuell sieben Studierende aus dem Kompetenzfeld Lighting Design der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim. Ein Büro unter freiem Himmel? Eine Utopie? Nein. Die sieben Lighting Design Studierenden erforschen im Projekt „Natürlicht“ die Möglichkeiten zur Umsetzung eines neuen Ansatzes für die Bürobeleuchtung mit Tageslicht.

 

Unter Leitung von Dozent Norbert Wasserfurth und Projektleiter Jasper Kühn setzt sich das Forschungsteam bestehend aus Helena Pinnel, Verena Witthuhn, Rebekka Insam, Lennart Korf, Lukas von Kügelgen, Andre Parecker und Jonas Elias Heselhaus mit der Vision einer dynamischen Innenraumbeleuchtung der Zukunft auseinander.

Gemeinsam erfragt das Team mit Hilfe einer Lichtinstallation die Bedeutung der in den letzten Jahren fast zur Ikone herangewachsenen drei Buchstaben HCL – Human Centric Lighting. Hier geht es um einen ganzheitlichen Ansatz der Beleuchtungsplanung, bei dem sowohl ausreichendes Licht zum Sehen und eine Stimmungsgebende Atmosphäre durch die Beleuchtung im Fokus liegen als auch die Wirkung des Lichts auf die innere Uhr und damit den circadianen Rhythmus. Mit dem Wissen und der richtigen Anwendung all dieser drei Aspekte kann die Lebensqualität des Menschen entscheidend verbessert werden. Die sogenannte nicht-visuelle Wirkung des Lichts ist im Fokus des Forschungsprojekts. Die Studierenden wollen besonders das Tageslicht in den Mittelpunkt rücken und gehen einen Schritt weiter, zum Nature Centric Lighting (NCL). Dieser Begriff aus dem Projekt soll den Schwerpunkt auf die Dynamik des Tageslichts und seine Wichtigkeit für den Menschen verdeutlichen.

Die These von „Natürlicht“ basiert auf den Erkenntnissen durch HCL. Mit einer Tageslichtinstallation, einem transparenten Light-Dome, sollen Teilnehmende inspiriert und die Vision von natürlichem Licht erfahrbar werden, um Zusammenhänge und Auswirkungen auf den Menschen zu untersuchen. Durch die Digitalisierung der Lichttechnik und den Einzug der KI-Technologien verspricht sich das Forschungsprojekt neue Perspektiven in der Betrachtung von natürlichem Licht als Licht der Zukunft.

Zur Umsetzung des Projekts werden aktuell noch Förderer gesucht. Interessierte wenden sich an:

Natürlicht bei der Zukunftskonferenz Licht

Vorgestellt wird das Projekt erstmals auf der Grünfläche vor dem Forum Finkenau vom 15. - 16. Mai bei der Zukunftskonferenz Licht 2019 in Hamburg.