Gleichstellungsbüro präsentiert Fotoausstellung zum Equal Pay Day

Erscheinungsdatum: 20.03.2018

Während Ken neben einem gut gefüllten Geldbeutel sitzt, geht Barbie neben ihm leer aus. Das Foto mit den Plastikpuppen ist nur eine der Einsendungen, die Dr. Gesa C. Teichert und ihr Team vom Gleichstellungsbüro der HAWK bekommen haben. Anlässlich des Equal Pay Days hat das Gleichstellungsbüro Hochschulmitarbeiter/innen und Studierende aufgerufen, kreative Fotoarbeiten zum Thema Lohnlücke einzureichen. Aus den Ergebnissen ist eine kleine Ausstellung entstanden, die in Hildesheim im Gebäude Goschentor und in Göttingen im Bistro in der Von–Ossietzky-Straße 99 zu sehen ist.

Im Durchschnitt verdienen erwerbstätige Frauen aktuell 21 Prozent weniger als Männer. Der Equal Pay Day wird jedes Jahr neu aus dieser Lohnlücke berechnet. Er markiert den Tag, bis zu dem Frauen nach dem 31. Dezember weiterarbeiten müssten, um das gleiche Gehalt zu erwirtschaften wie männliche Beschäftigte.

 

 

Dr. Marc Hudy, Präsident und Hauptberuflicher Vizepräsident (m. d. W. d. G. b.) der HAWK, berichtete zur Situation an der Hochschule. Hochschulen seien, was die Lohngleichheit angeht, schon allein durch die starren Entgeltgruppen ein relativ geschützter Raum. Die HAWK stehe auch bei den individuellen Zulagen für Professorinnen und Professoren vergleichsweise gut da. „Trotzdem haben wir als Hochschule eine Aufklärungsfunktion“, betonte Hudy und bedankte sich für die Ausstellung des Gleichstellungsbüros. „Denn sobald man die Hochschule verlässt, sieht es häufig noch ganz anders aus.“

 

Teichert hatte zuvor die Vernissage zur Fotoausstellung am HAWK-Standort Hildesheim eröffnet. Dass Frauen an der Lohnungleichheit selbst die Schuld trügen, weil sie sich schlecht bezahlte Berufe aussuchten und sich mehr um die Familie kümmerten, sei ein Vorurteil, erklärte sie. „Dass beispielsweise Berufe im Sozialwesen schlechter bezahlt werden, ist ein strukturelles Problem. Eine einzelne Person kann daran nichts ändern.“ Außerdem gebe es auch bei gleicher Qualifikation zwischen Männern und Frauen eine Lohnlücke von immerhin sechs Prozent.