Erscheinungsdatum: 08.08.2009

<P>Neues Geschäftsmodell für die Kreativwirtschaft / Vorbereitung auf das Erwerbsleben</P>

Von der Re-Finanzierung der Studiengebühren über die Ideenschmiede für Hightech-Design bis zum Guerilla-Marketing für Avantgarde-Möbel reichen die neuen Geschäftsmodelle. Design-Studierende der HAWK Hildesheim haben an der Fakultät Gestaltung eigene Konzepte für ihren Einstieg ins Berufsleben entwickelt. Im SS 2009 erarbeiteten im Kurs „Unternehmensstrategie“ unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Kern drei Teams das Aktionsprogramm „IDEAS – Innovative Design: Engineering, Art, Science“. Dies wurde von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region mbH (HI-REG) und der Wirtschaftsförderung der Stadt Hildesheim begleitet.

Am Projekt beteiligt waren die Studierenden ( v.l.n.r.): Valentina Wilhelm, Hannah Becker, Laura Moos, Nadine Kauer, Alexander Selbach, Rafael Gómez, Lorenz Koseck, Stanislaw Zachert, Fausto T. Veas. Nicht im Bild: Olaf Zimmermann.

Prof. Dr. Ulrich Kern zur Grundidee: „Man stelle sich ein großes Haus vor, das den Namen IDEAS trägt. Die Bewohner sind studentische Firmen, die ihren Ursprung in der HAWK haben, sogenannte Spin-offs. Dies sind Unternehmensgründungen, die im Studium begannen und von den Absolventen zum Erfolg geführt werden. Nicht nur Designer, sondern auch Ingenieure und Naturwissenschaftler, Künstler und Sozialwissenschaftler sollen sich in dem Haus IDEAS einrichten. Dem neuen Geschäftsmodell entsprechend geht es um fachübergreifende innovative Entwicklung und Kooperation in der wachsenden Kreativwirtschaft“.

Im Rahmen einer Strategieentwicklung als kreatives Spiel –„My Vision, my Job, my Company“ wurden für drei IDEAS-Unternehmen erste studentische Konzepte entwickelt. So beispielsweise FairDesign: Gründung eines Design-Netzwerks der Region; FairDesign akquiriert Designaufträge und vermittelt sie studentischen Dienstleistern. Diese erbringen so viel an Leistung, dass sie so ihre Studiengebühren refinanzieren können. Auch für kleinere Betriebe lohnt sich FairDesign wegen günstiger Preisgestaltung, also faire Profite für alle Beteiligten. Oder Inflagranti: Vermarktung von Designmöbeln, die als Prototypen in Gestaltungs-Hochschulen entstehen; temporärer Aktionsverkauf in Leerständen; bei anhaltender Nachfrage wird in Kleinserien nachproduziert (Konzept „Design on Demand“) und eine Avantgarde-Kollektion aufgebaut. Ambitioniert auch in.products: Entwicklung einer Innovationsschmiede für technisches Design; Start mit Designdienstleistungen für kleinere Betriebe der Region und später eigene Produktentwicklung und Vermarktung; Referenzobjekt ist der „Noise Reducer“. Die Designer nehmen hierfür eine innovative, aber noch nicht marktreife Technik, die den Nutzen hat, Menschen vor krank machendem Lärm zu schützen.

Für alle drei Konzepte gelten die vier Gründungsgrundsätze: Experimentelle Professionalität im Design, Kooperationsprinzip und Ressourcenoptimierung, Verteilte Risiken – geteilter Nutzen, Keine Verschuldung. Alle Konzepte stehen auch für eine faire Wirtschaft.

Neues Geschäftsmodell für die Kreativwirtschaft / Vorbereitung auf das Erwerbsleben

Die am Projekt beteiligten Studenten Die am Projekt beteiligten Studenten