Erscheinungsdatum: 04.09.2015

Praxisvertreter/innen stellen Masterstudierenden Tätigkeitsfelder, Projekte und Konzepte vor

Praxisvertreter/innen stellen Masterstudierenden Tätigkeitsfelder, Projekte und Konzepte vor

Im Rahmen des Praxisprojekts "Der Immobilienmarkt Stuttgart" besuchten 17 Studierende des Masterstudiengangs Immobilienmanagement gemeinsam mit ihrer Lehrenden Prof. Dr. Susanne Ertle-Straub im Sommersemester Stuttgart. Im Fokus standen dabei vor allem Gespräche mit Immobilienexpert/inn/en, wie Tobias Bode und Frederik Walbaum berichten.

Bahnprojekt Stuttgart-Ulm

Seit einigen Jahren wird die baden-württembergische Landeshauptstadt von vielen mit dem Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, besser bekannt als Stuttgart 21, assoziiert. Ein guter Grund für die angehenden Immobilienmanager/innen, das Projekt am Stuttgarter Hauptbahnhof als Auftakt der Exkursion mit einem Rundgang kennenzulernen. Durch den Umbau des Kopfbahnhofs in einen unterirdisch gelegenen Durchgangsbahnhof entstehen an der Oberfläche freie Flächen, die wiederum Bewegung in den Stuttgarter Immobilienmarkt bringen.

Die Shopping Center Milaneo und Gerber

Platz wurde damit auch für das neue Shopping Center Milaneo geschaffen. Im Gespräch erklärte Center-Managerin Andrea Poul von der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG den Studierenden das Konzept des im Oktober 2014 eröffneten Zentrums. Auf einer Verkaufsfläche von etwa 43.000 Quadratmetern wurden hier über 90 Einzelhandelskonzepte platziert, die bis dahin noch nicht in Stuttgart vertreten waren.

Nahezu zeitgleich eröffnete mit dem Gerber ein konkurrierendes Shopping Center in der Innenstadt. Das Konzept solle dabei vor allem die jüngere Zielgruppe – junge Erwachsene – ansprechen, wie der stellvertretende Center-Manager des Betreiberunternehmens sagte. Mehr erfahren konnten die Studierenden hier außerdem über die Verbindung von Gewerbe- und Wohnflächen, denn im sogenannten Gerberviertel verfügt das Gerber zusätzlich über 80 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt rund 9.000 Quadratmetern.

Bankhaus Ellwanger und Geiger

Zu einem der größten Akteure im Stuttgarter Kessel zählt die 1912 gegründete und somit älteste Privatbank der Stadt: Ellwanger und Geiger. Björn Holzwarth, Bereichsleiter für gewerbliche Immobilien, stellte mit einer Präsentation das Unternehmen und seine Kernleistungen vor, die von der Beratung zu Immobilieninvestments und gewerblicher Vermietung über Research, Pre-Development, Bewertung von Immobilien bis hin zur Portfolioaufbereitung und -strukturierung reichen.

Als Teil der "German Property Partners" ist die Bank vor allem für den Bereich Stuttgart/München zuständig, in dem zuletzt ein Transaktionsvolumen von 782 Millionen Euro erreicht wurde. Geschäftsführer Ralf Schlautmann berichtete über das Fonds- und Asset-Management, und Ulrich Nestel, Leiter Büro- und Einzelhandelsvermietung, sprach mit den Studierenden über die Verwaltung des Büromarkts in Stuttgart.

Colliers International

Mitten auf der Königsstraße hat das Unternehmen Colliers International seinen Sitz. 1996 als Bräutigam und Krämer gegründet, hat das Unternehmen heute über 15.000 Mitarbeiter in 16 Ländern. Im letzten Jahr konnte es einen Umsatz von 1,54 Milliarden Euro erwirtschaften. Auch hier konnten sich die Studierenden wieder mit Immobilienexperten austauschen: Philipp Nothdurft stellte den Bereich Retail Leasing vor, und Christian Beck sprach über den Stuttgarter Office-Investmentmarkt. Einen Einblick in den Bereich des Retail Investments gab außerdem Heiner Keller.

Tübingen und Metzingen

Im rund 40 Kilometer entfernten Tübingen nahm Selina Heinrich die Studierenden am Technischen Rathaus in Empfang, um später in einer Präsentation über das Bauprojekt "Französisches Viertel" zu berichten. Das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Französen besetzte Areal misst 65 Hektar und war vor allem durch militärische Gebäude geprägt.

Anfang der 1990er Jahre wurde der gesamte Bereich zum Preis von militärischem Brachland verkauft. Anschließend entstanden ein städtebaulicher Rahmenplan und ein Konzept, welche die kleinteilige Nutzung von gemischten Wohnquartieren vorsieht. Das Besondere daran: Die Endnutzer haben das Privileg der Gestaltungsfreiheit. So entstanden individuelle Wohnimmobilien, die sich in der Anzahl der Vollgeschosse, der Fassade und im Mietermix unterscheiden. Heute sticht der Stadtteil unter der Bezeichnung "share urban living" in der sogenannten "Stadt der kurzen Wege" heraus und zieht immer wieder neue Mietinteressenten an.

Die abschließende Führung durch den gesamten Stadtteil veranschaulichte den Studierenden die in der Präsentation gewonnenen Eindrücke. Abgerundet wurde die Reise nach Tübingen zudem von einer Stocherkahnfahrt auf dem Neckar.

Darüber hinaus besuchte die Gruppe während ihrer Exkursion auch die Outlet City in Metzingen. Reinhard Keuerleben, Geschäftsführer des Vermietungsmanagements, und Danny Wasel, Holy AG, hatten zu einem Vortrag über das Outlet-Konzept eingeladen. Realisiert wurde dieses durch eine Public-private-Partnership der Stadt Metzingen und der Holy AG. Ziel der Partner war es dabei, ein Outlet zu schaffen, das sich vollständig in das Stadtbild integriert.

Studiumtrifft Praxis

Sowohl im Bachelorstudiengang Immobilienwirtschaft und -management als auch im Masterstudiengang Immobilienmanagement finden regelmäßig Exkursionen statt. Die Studierenden bekommen so einen Einblick in die zahlreichen Tätigkeitsfelder der Immobilienwirtschaft und knüpfen in persönlichen Gesprächen wichtige Kontakte für Praktika und den späteren Berufseinstieg.

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