Die Fakultät Gestaltung verabschiedet 79 Absolventinnen und Absolventen

Erscheinungsdatum: 22.01.2020

Sie haben es geschafft: Insgesamt freuten sich 79 Absolventinnen und Absolventen der HAWK-Fakultät Gestaltung in Hildesheim über ihren Abschluss. 24-mal überreichte die Fakultät den Titel Master of Arts und 55-mal den Titel Bachelor of Arts. In der anschließenden Vernissage lassen sich ab sofort die Abschlussarbeiten im Rahmen von zwei Ausstellungen besichtigen. Die Ausstellung öffnet noch bis Freitag, 24. Januar.

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich die erforderliche Zeit nehmen, sich einen größtmöglichen Überblick zu verschaffen und dann Ziele suchen, die Sie zu Ihrer Weiterentwicklung benötigen und Sie zu eigenständigen Lebenszielen führen. Sie sind gut vorbereitet – machen Sie etwas daraus“, erklärte Prof. Dr. Jan Henrik Oehlmann, Dekan der Fakultät Gestaltung, in seiner Eröffnungsrede. Zuvor bediente er sich eines Vergleichs aus dem Tierreich und berichtete vom Korsischen Kiefernwickler, der sich, wenn er einen Artgenossen trifft, an diesen dranhängt, um gemeinsam auf Futtersuche zu gehen. Was zunächst nach gelungener Ressourcenschonung klingt, kann verheerende Auswirkungen haben. Denn tatsächlich kommt es vor, dass sich der erste Kiefernwickler an den letzten hängt und somit die komplette Kette verhungert. „Es wäre für die Fakultät schrecklich zu erleben, wenn Sie mit allen Ihren wunderbaren Kompetenzen des Hildesheimer Modells später nur im Kreis rumlaufen und künstlerisch oder intellektuell verhungern“, appellierte Prof. Dr. Oehlmann an die Absolventinnen und Absolventen.

 

Wurzeln und Flügel

In seinem Grußwort verwies HAWK-Vizepräsident Martin Böhnke darauf, dass man sich stets klar machen sollte, dass andere auch nur mit Wasser kochen würden. Er meinte damit, dass sämtliche Prozesse, auf die man im Berufsleben trifft, menschengemacht und damit noch lange nicht perfekt sind, womit er auf die Möglichkeiten und den Bedarf von Designschaffenden als Lösende von Problemen verwies. Prof. Dr. Sabine Foraita, Studiendekanin für den Masterstudiengang Gestaltung, beendete ihre Rede mit einem abgewandelten Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Zwei Dinge soll eine Hochschule ihren Studierenden mitgeben: Wurzeln und Flügel“. Die Wurzeln stehen dabei für das Gelernte, während die Flügel als Symbol dienen, mit dieser Basis die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich die Fähigkeit der stetigen Weiterentwicklung zu bewahren.

Masterabsolventin Mona Sandmann beantwortete in ihrer Rede für die Masterabsolventinnen und -absolventen dann auch endlich die Frage ihrer Oma – „Kind, was machst du eigentlich?“ – mit: „Designerinnen und Designer sind Menschen, dessen Gehirne und Augen nicht aufhören können, Probleme zu lösen. Wenn wir etwas sehen, was uns unästhetisch ins Auge fällt, dann versucht unser Kopf sich bereits eine bessere Lösung auszudenken. Im Masterstudiengang wird der Blick verschärft – und angeregt, mehr zu hinterfragen.“ Sie zeigte sich erfreut, dass mittlerweile immer größere Teile der Wirtschaft den Stellenwert von Designschaffenden erkennen und einsetzen.

„Goldene 20er“ Parallelen zu den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts zog Professor Günter Weber, Studiendekan für den Bachelorstudiengang Gestaltung, zur aktuellen Gegenwart, in der die Fakultät Gestaltung die Abschlüsse vergibt. „Vor 100 Jahren, beispielsweise im Bauhaus, gab es auch eine Zeit des Umbruchs, genau wie wir ihn aktuell überall erleben. Ganz gleich, ob es sich um einen Auf- oder Umbruch handelt, seien Sie sich sicher: Sie sind dafür bestens vorbereitet und können sich auf goldene 20er Jahre freuen.“ Dabei stützte er sich auf die Begeisterung der externen Jury zur Bewertung der Abschlussarbeiten.

 

Nach der Verteilung der Urkunden schloss sich der Bachelorabsolvent Benjamin Gross an: „Ich habe gelesen, es werden aktuell mehr Generalistinnen und Generalisten als Spezialistinnen und Spezialisten gesucht. Das ist gut, denn wir haben die Spezialität des Generalistentums studiert. Das Schönste und Schwierigste dabei ist der Zugang und der kommt durch die wunderbare Suche, die uns dann im Berufsleben weiterhelfen wird, den HAWK-Geist nach draußen zu tragen.“

Die Verabschiedung moderierten die beiden Studentinnen Bianca Asche und Maike Schulte-Wieking aus dem Organisationsteam namens „G:SCHAFFT“. Musikalisch begleitete Trio Dixie Flows die Ausstellung. Im Anschluss eröffneten Professor Patrick Pütz und Professor Oehlmann die Abschlussausstellung auf dem Campus Weinberg.

Finissage am 24. Januar

Am Freitag, 24. Januar, erhalten die besten Abschlussarbeiten im Rahmen der Finissage im Haus E auf dem Campus Weinberg um 18:00 Uhr den Olaf Levonen-Preis, den Mea-ProTecc-Preis und den Bertram-Meyer-Preis. Außerdem erscheint der Ausstellungskatalog. Die Ausstellung öffnet bis Freitag, 24. Januar, täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.