Akademisierung der Gesundheitsberufe, insbesondere der Physiotherapie, Ergothera

Erscheinungsdatum: 15.06.2018

Sieben Hochschulen haben sich im Juli 2006 zusammengeschlossen, um den Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V. (HVG) ins Leben zu rufen. Das Ziel des Verbundes ist, die Akademisierung der therapeutischen Gesundheitsberufe, insbesondere der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, zu fördern und somit die Qualität der Patientenversorgung zu sichern und zu verbessern.

Die Zahl der Mitglieder des HVG ist auf heute 36 Hochschulen mit Bachelor-­‐ und Masterstudiengängen in den drei therapeutischen Fachrichtungen angewachsen. Hinzu kommen zahlreiche assoziierte Mitglieder, vor allem Berufsverbände und -Berufsfachschulen. Die Hochschulen im HVG bilden gemeinsam den Fachbereichstag Therapiewissenschaften, der sich im Rahmen der Konferenz der Fachbereichstage engagiert.

 

 
In diesem Jahr wurde turnusgemäß der Vorstand des HVG neu gewählt. Erster Vorsitzende ist Prof. Dr. Bernhard Borgetto von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK, den zweiten Vorsitz haben Prof. Dr. Andrea Pfingsten – eine Absolventin des Master-Studiengangs Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie der HAWK - und Prof. Dr. Hilke Hansen inne. Den erweiterten Vorstand bilden Prof. Dr. Mieke Wasner sowie Prof. Dr. Jutta Räbiger.


In der gerade angelaufenen Legislaturperiode stehen wichtige Weichenstellungen für die Akademisierung an. Die Berufsgesetze der therapeutischen Gesundheitsberufe werden nach langer Zeit des Stillstands überarbeitet, es wird – zumindest für einen mittelfristigen Zeitraum -  entschieden, ob die primärqualifizierende Studiengänge für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie in ein Regelangebot überführt werden und ob eine Teil-Akademisierung festgeschrieben wird oder ob es eine Akademisierung für alle Therapeutinnen und Therapeuten geben wird. Gleichzeitig wird davon abhängen, ob die Therapieberufe als einheitliche Berufe erhalten bleiben oder ob eine Zersplitterung des Berufsbilds und eine Herausbildung von therapeutischen Hilfsberufen droht. Es ist eine entscheidende Phase für die Akademisierung und damit eine Mammutaufgabe für den HVG, die nächsten Akademisierungsschritte so mitzugestalten, dass das Ziel der Voll-Akademisierung nicht aus den Augen verloren wird und gleichzeitig die Berufsangehörigen und ihre Verbände dieses Ziel mit Überzeugung mittragen können. „Es darf keine ‘Abgehängten‘ in den Therapieberufen geben, nur dann ist die Vollakademisierung eine gute Lösung und nur dann hat sie eine Chance, in der Politik durchgesetzt zu werden“, sagt Borgetto.