Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit übergibt Ehrenpreis

Erscheinungsdatum: 13.11.2019

Die feierliche Zeugnisübergabe an die Absolventinnen und Absolventen der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit hat einen neuen Höhepunkt dazu bekommen: die Verleihung des Fakultätspreises „Im Mittelpunkt der Mensch“ für besonderes Engagement. Mit diesem Preis würdigte die Fakultät die herausragende Leistung des Lehrbeauftragten Manfred Bolte. Insgesamt übergaben die Lehrenden 109 Bachelor-Zeugnisse im Studiengang Soziale Arbeit, 30 Bachelorzeugnisse der Kindheitspädagogik, 5 Masterzeugnisse in Soziale Arbeit und 18 Zertifikate der Studienvertiefung KiMsta.

„Es ist schon ein wesentlicher Entscheidungsschritt, wenn man sagt, man möchte etwas mit Menschen machen. Sie machen etwas mit Menschen, Sie helfen ihnen. Ich glaube, wir haben Sie gut vorbereitet, bleiben Sie auch wissenschaftlich am Ball, auch wenn Sie es eigentlich nicht mehr müssen“, riet der Hauptberufliche Vizepräsident Martin Böhnke den Absolventinnen und Absolventen in seinem Grußwort. „Ich bin mir sicher, bald können wir vermelden, Sie machen etwas mit Menschen und Sie machen es gut!“

 

Dekanin Prof. Dr. Corinna Ehlers fragte in ihrer Ansprache: „Was nehmen Sie mit aus dem Studium?“ Als Antwort auf diese Frage stellte sie den Absolventinnen und Absolventen vom Rednerpult aus eine symbolische „Goodie Bag“ zusammen, eine Überraschungstüte für den kommenden Berufsweg. Da hinein packte sie drei Karteikarten als „Handwerkszeug“ für morgen: Methodenwissen, Humor und Mut. „Das Methoden- und Theoriewissen aus der HAWK gibt Ihnen die Grundlage für Ihren Beruf, Humor werden Sie gebrauchen können, wenn schwierige Situationen anstehen und Mut soll Sie voranbringen, wenn Sie jetzt Fuß in Ihrem Beruf fassen und um Ihre Berufsinteressen und die Ihrer Klientel zu vertreten.“

 „Wir reden in unseren Professionen viel von Wertschätzungen“, führte Corinna Ehlers den neuen Ehrenpreis ein, der in diesem Jahr als Wertschätzung an den Lehrbeauftragten Manfred Bolte ging. „Das Zusammenspiel zwischen Hochschule und Praxis ist uns sehr wichtig. Manfred Bolte hat 36 Jahre als Sozialarbeiter gearbeitet und bereichert seit 1994 die Lehrpläne der HAWK“, so Ehlers. „Er ist unser ‚Bachelorkönig‘“, betonte die Dekanin, denn viele Bachelorarbeiten ständen ehrenamtlich unter seiner Betreuung. Das würde seine Beliebtheit unter den Studierenden und sein Engagement abbilden. „Als ich zwischen 1979 und 1981 hier selbst studierte, habe ich sozial- und geisteswissenschaftlichen Zusammenhänge kennen gelernt, die mir ganz neue Sphären eröffnet haben. Hier hörte ich zum ersten Mal von der ‚Kritischen Theorie‘ und von einer politisch orientierten Sozialarbeit. Die Faszination war so groß, dass ich dann in Hannover diese Inhalte an der Universität weiterstudiert habe“. „Mit meinen Lehraufträgen hier an der HAWK möchte ich versuchen, einiges von dieser Faszination im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaft, die ich erlebt habe, an die Studierenden zurückzugeben“, dankte Bolte für seine Auszeichnung.
Neben dem neuen Fakultätspreis vergab Klaus Bange traditionell die zwei Preise des Fördervereins der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit. Bange ist stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit und ehemaliger Leiter des Kreis-Jugendamtes.
Für seine Bachelorthesis „Welche Herausforderungen für die Soziale Arbeit ergeben sich aus wesentlichen Veränderungen der letzten Jahre im Arbeitsfeld der ‚Wohnungslosenhilfe‘ und wie kann eine stationäre Einrichtung der Wohnungslosenhilfe in ihrer täglichen Arbeit diesen Anforderungen entsprechen“, erhielt Ralf-Ulrich Rößiger den Förderpreis der Fakultät. Verw.-Professor Dr. Sigurdur Rohloff hielt die Laudatio: „Herr Rößiger hat sich ein höchst relevantes Thema ausgewählt. Die Klientel hat sich verändert, es gibt mehr Frauen und auch minderjährige Hilfesuchende, dadurch ergeben sich neue Aufgaben für das Hilfesystem“, so Rohloff. In der Arbeit sei es gelungen, einen „ausgezeichneten Brückenschlag“ zwischen Theorie und Praxis zu schlagen, lobte er den Bachelor-Absolventen.

Der zweite Förderpreis ging an Birke von Borstel für ihre Bachelorthesis: „Hilfe! Hausaufgaben! Eine theoretische und praktische Untersuchung der Hausaufgabenangebote in Schule und Kinder- und Jugendhilfe in der Stadt Hildesheim“. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Maria Busche-Baumann. Drei Aspekte führte sie als bewertungsrelevant für die Auszeichnung an: die Originalität der Thesis, die weiterführenden Erkenntnisse und die Bedeutung für die Praxis der sozialen Arbeit.
„Hausaufgaben sind ein elementarer Teil des Schulprogramms, eine tägliche Herausforderung und haben einen wichtigen Anteil an Bildungs- und Chancengerechtigkeit“, so Baumann. Die Überschrift des Kapitels zu den eigenen Erkenntnissen der Forschungsergebnisse „Schule und Jugendhilfe getrennte Welten“ spräche schon für sich. „Frau von Borstel hat ihre Arbeit den Institutionen zur Verfügung gestellt, somit hat ein Direkttransfer in die Praxis stattgefunden“, lobte sie die reflexive Handlungsweise der Absolventin. „Als Berufspraktikantin der Caritas im Bereich Hausaufgabenhilfe wird Frau von Borstel ihren neuesten Wissenstand direkt in der Praxis anbringen können“, so Baumann.

Die Band „Mango y Papaya“ sorgte für den musikalischen Rahmen.