HAWK-Studierende entwickeln Marke und Kampagne für den "Hildesheimer Rumtreiber"

Publizierungsdatum: 28.11.2017

Er steht als edler und heimischer Tropfen im Besucherzentrum Welterbe Hildesheim zum Verkauf bereit: Der „Hildesheimer Rumtreiber“. Die 49-prozentige Spirituose ist eine Mischung aus Rums von Jamaica, Martinique und Trinidad und kann in einer 0,5- und 0,7-Liter-Flasche erworben werden. Das neue Hildesheim-Souvenir, eine Idee der Stadt, entstand in Kooperation zwischen HAWK und dem Hildesheim Marketing GmbH mit dem Gasthaus im Brühl.

Weitere Informationen

Während das Produktgetränk von Christian Nagel, Besitzer des Gasthauses Brühl entwickelt wurde und produziert wird, kamen Namen, Produktgeschichte und Flaschenetikett aus der HAWK:  Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Praxisorientiertes Marketing“  unter der Leitung von Prof. Dr. Stephanie Rabbe beschäftigten sich Studierende mit dem Thema. Ihre Aufgaben: Vorschläge für Storytelling, Produktdesign und eine Plakatkampagne zu entwickeln.

 

Aus einer Reihe kreativer Ideen entschieden sich die HAWK-Professorin Rabbe, Nagel und Boris Böcker, Geschäftsführer der Hildesheim Marketing GmbH, letztlich für einen Gestaltungsentwurf: „Hildesheimer Rumtreiber“ von Philine Ney.

„Es gab mehrere Steps“, erinnert sich Christoph Golombek, HAWK-Grafik-Design-Student, an den Prozess, an dessen Ende dann eine fertige Kampagne stand. Zunächst mussten die Studierenden in Teams das Produkt, den Rum, kennenlernen und trafen sich dazu im Gasthaus Brühl. Nachdem die ersten zwanzig bis dreißig Entwürfe im Kurs vorgestellt wurden, gab es eine erste Vorauswahl seitens der Auftraggeber. Beim zweiten Treffen wählten diese dann aus drei Entwürfen den finalen aus. „Es war schön, das Gerlernte im Studium hier einmal durchzuspielen und zu einem echten Ergebnis zu kommen“, fasst Golombek seine Erfahrungen zusammen. Es sei ein ganz anderes Gefühl, wenn man für einen realen Kunden Präsentationen konzipiere und dann auch gutes Feedback dafür bekomme.

Die Geschichte zum Stadt-Rum, verfasst von Aileen Dawe, dreht sich um den Hildesheimer Seefahrer Didrik Pining. Er wurde im 15. Jahrhundert in Hildesheim geboren und kehrte in seiner Zeit, so die den Rum begleitende Legende, gerne im Gasthaus Brühl ein, wo er Rum trank und von seinen Abenteuern erzählte.

Das ebenfalls von Philine Ney gestaltete so genannte „Hangtag“, eine kleine Infokarte mit der fantasievollen Geschichte um Didrik Pining, hängt um den Hals einer modernen, schwarzmatten Tonflasche. Das gesamte Produktdesign ist eine Gemeinschaftsarbeit, in die sich alle beteiligten Studierenden eingebracht haben. Ergänzend haben die angehenden Designer/innen außerdem eine Plakatkampagne konzipiert, die auf den Namen „Rumtreiber“ aufbaut und zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden soll.

„Die Idee kam von Oberbürgermeister Ingo Meyer, als er bei Christian Nagel im Gasthaus Brühl war“, erzählt Boris Böcker. Die Rummischung haben sie sich später gemeinsam bei einer Rumprobe kreieren lassen – und sich dann letztendlich für die Mischung des „Rumtreiber“ entschieden.

„Die Entscheidung für einen richtungsweisenden Entwurf ist uns alles andere als leichtgefallen, da die Qualität aller Ideen trotz unterschiedlicher Ergebnisse der Marketing-Analysen und konzeptioneller Ansätze sehr hoch war“, sagt Prof. Dr. Stephanie Rabbe. Für die Studierenden sei es generell sehr bereichernd gewesen, an einem überschaubaren Projekt ihre ganze theoretische Methodik einmal zu testen zu können. Was sie freue, sei, dass von jedem Vorschlag der Studierenden ein wenig im Endergebnis vertreten sei.

Die Zusammenarbeit wurde sehr gut angenommen. Es sei eine unheimliche Vielzahl von Vorschlägen beim ersten Meeting an der HAWK auf den Tisch gekommen, erinnert sich auch Christian Nagel. Beim Ideenprozess habe man den Studierenden freie Hand gelassen: „Klar hat man auch immer eigene Vorstellungen“, so Nagel, der als Rum-Abfüller auch selbst Etiketten gestaltet, „aber man ist auch immer offen für Anderes  und Neues.“  Und die Entscheidung fiel angesichts der letzten drei Entwürfe der Studierenden auch nicht leicht: „Die Frage ist am Ende, was ist für Hildesheim und mein Lokal als bestes Ergebnis erzielbar.“

Für Marketingchef Boris Böcker ist der „Hildesheimer Rumtreiber“ ein „schönes Beispiel für das erfolgreiche Zusammenwirken lokaler, kreativer Akteure aus der Privatwirtschaft, der Hochschule und dem öffentlichen Bereich“. Rum als edle Spirituose erfährt eine immer stärkere Nachfrage. „Mit diesem hochwertigen Produkt möchten wir daher unseren Gästen ein trendiges und besonderes Mitbringsel oder Geschenk anbieten und damit für einen hohen Erinnerungseffekt sorgen“, ergänzt der Marketingchef.