Studie zur „Entwicklung und Perspektive der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe“

Das zweisemestrige Praxisforschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Jürgen Ebert hat sich mit der Ambulantisierung der Kinder- und Jugendhilfe befasst. Die Veränderungen in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe gehen auf die „Heimkampagne“ zurück. Die kritische Aufarbeitung der Heimerziehung, die mit der Kampagne ihren Anfang nahm, führte in der Folgezeit nicht nur zu einer weitreichenden Veränderung der stationären Hilfen zur Erziehung. Auch die Entwicklung und Etablierung ambulanter Unterstützungsformen in der Jugendhilfe hängen eng mit der „Skandalisierung“ der Praxis der Jugendhilfe in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren zusammen. Noch bevor die weitreichende Reform des Jugendhilferechts mit der Einführung des KJHG erfolgte, kam es bereits in der Praxis der Jugendhilfe zur Implementierung ambulanter Unterstützungsformen für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Diese Angebotsformen wurden dann später in den Leistungskatalog der Hilfen zur Erziehung des neuen Jugendhilferechts aufgenommen. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden leitfadengestützte Experteninterviews mit Geschäftsführer*innen von Einrichtungen der Jugendhilfe aus Niedersachsen geführt. Ausgehend von der Entwicklung der Hilfen zur Erziehung stand dabei auch die aktuelle Diskussion um die Weiterentwicklung der ambulanten Hilfeformen im Fokus der Betrachtung.