Projektbericht

Als das erste Treffen der Hildesheimer Studierenden vom internationalen Austauschprojekt zu Ende war, hatten die folgenden zwei Semester bereits ein Motto… COOL!

15 Studierende aus dem Studiengang der Sozialen Arbeit, unterstützt von zwei Dozierenden, planten voller Vorfreude und hochmotiviert gemeinsam die Gastwoche für die finnischen Studierenden von der Metropolia Universität in Helsinki. Das Ziel des Austauschprojektes war es Projektarbeit- und management von der Pike auf zu lernen sowie einen internationalen Vergleich der beiden Sozialsysteme zu erhalten.

Die Projektarbeit startete mit klassischen Tools aus dem Projektmanagement: Einem Meilensteinplan, um alle wichtigen Schritte jederzeit im Blick zu haben und einer Kommunikationsübereinkunft, um festzuhalten, welche Gesprächsregeln innerhalb der Gruppe gelten.

In den wöchentlichen Treffen wurde im Plenum viel besprochen und diskutiert. Gespräche, wie eine lehrreiche und erfolgreiche Woche inhaltlich am besten zu planen ist.

 

Welche Institutionen sollen und können besucht werden? Was repräsentiert am besten unser System hier in Deutschland?! Welche Referent*innen können wir einladen? Wer kann/möchte Host für eine*n oder mehrere der sieben finnischen Studierenden sein?

Nach den Treffen in der Großgruppe bereiteten Kleingruppen die entsprechenden Programmpunkte weiter vor. Die Arbeit im Projekt verlangte von den Studierenden viel eigenverantwortliche Arbeit sowie Zeitmanagement.

Durch die weiterhin anhaltende Covid-19-Pandemie mussten einige Anpassungen gemacht werden. Die geplante Austauschwoche in Hildesheim verlegte man kurzerhand von Januar auf den August.  Dies bot jedoch die schöne Gelegenheit so viel wie möglich von dem fachlichen Austausch nach draußen zu verlegen.

Reise nach Helsinki

Die Vorfreude auf die Woche vom 30.05-03.06.2022 in Helsinki war riesig. Doch auch wenn ein Projekt durchgeplant ist, kann es immer wieder zu plötzlichen Änderungen kommen. Durch kurzfristige Flugabsagen, verpassten drei Studentinnen leider größtenteils den ersten Tag. Abends endlich angekommen, ging es direkt mit einer „Pub Crawl Tour“ durch Helsinki los, wo man schon sehr schöne Ecken der Stadt kennenlernte. Leider machte auch die Corona Pandemie kein Halt vor der Projektgruppe, sodass kurzfristig Hygieneplan und Programm geändert werden mussten. Gemeinsam haben alle Studierenden und Dozierenden die Woche umorganisiert und sie konnte weiterhin stattfinden. Eine Vortragsreihe von unterschiedlichen Dozent*innen über die Frage „Who has the right to the City?“ in dem Kalliola Settlement House, welches 1919, angelehnt an die Idee der Toynbee Hall, gegründet wurde und eine Stadttour füllten den Tag. Ein inklusives Café sowie das für Helsinki sehr bekannte „Housing First“ Projekt ist am nächsten Tag vorgestellt worden. Doch nicht nur theoretischer Input, auch Dinge wie Second-Hand Shopping, gemeinsames Essen gehen oder eine Party und Karaoke am Abend füllten das Programm der Woche aus. Trotz der kurzen Zeit haben sich die Studierenden als große Gruppe zusammengeschlossen und freuten sich schon auf die anstehende Woche gemeinsam in Deutschland.

2. Austauschwoche in Hildesheim

Die lang ersehnte zweite Austauschwoche dauerte vom 15.8. bis 19.8.22. Endlich konnten die 15 Studierenden der HAWK und die Dozentinnen Jelena Seeberg und Manon Raabe die Früchte ihrer Arbeit, die sich über zwei Semester erstreckte, genießen.

Den Auftakt für die finnischen Gäste bildete ein typisches gemeinsames Frühstück. Die gesamte Gruppe stand anschließend vor einem gut gefüllten Programm. Anhand dieser Woche sollten die Teilnehmenden die Soziale Arbeit und das Sozialsystem in Deutschland erkunden und diese mit der Sozialen Arbeit und dem Sozialsystem Finnlands vergleichen. Die Basis für diesen Vergleich legte die erste Austauschwoche in Helsinki. Jetzt kamen Gastredner*innen, Referate und Besuche von sozialen Einrichtungen in Hildesheim dazu. Immer wieder fanden sich alle in der Gruppe zusammen, um sich über das Erlebte auszutauschen und gemeinsam zu reflektieren. Mit den Besuchen von sozialen Einrichtungen wollten die Studierenden die wesentlichen Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit präsentieren und Stoff zum Analysieren und Diskutieren bieten. Unter den Einrichtungen befanden sich die Projektgruppe der städtischen Kindertagesstätte Campus-Kinder Hildesheim, das Projekt Stadtteilmütter/Stadtteilväter Hildesheim, das Kinder- und Jugendzentrum Oststadt Hildesheim, Dialog im Dunkeln Hamburg, das Jugendamt und die Drogenhilfe in Hildesheim. Ein rührendes Highlight war die Stadtführung von Hinz und Kuntz in Hamburg, die einige zu Tränen rührte und für manche die Studienwahl Soziale Arbeit bestätigte. Alle Programmpunkte lieferten enorm viel Stoff für Diskussionen und Vergleiche. Gemeinsamkeiten und Unterschiede erschlossen sich und daneben entstand ein Wir-Gefühl, als Sozialarbeitende dieser Welt.

Neben dem theoretischen und praktischen Anteil, blieb der Freizeitspaß natürlich nicht auf der Strecke. Täglich fand ein Abendprogramm zum geselligen Beisammensein statt. Hier wurden Freundschaften geschlossen und Verabredungen zum erneuten Wiedersehen getroffen. Umso schwerer fiel der Abschied am letzten Tag des Projektes.

Das Fazit der Studierenden:

Rundum können wir das Projekt als einen vollen Erfolg bezeichnen. Das Erlebte und das Erlernte wird uns bewusst und unbewusst prägen. Lasst uns lokal und global denken! Vielen Dank an die HAWK, die dieses Projekt möglich macht. Vielen Dank an alle Studierenden, die selbst dieses Projekt geplant und durchgeführt haben. Vielen Dank an Jelena Seeberg und Manon Raabe, die dieses Projekt fachlich und pädagogisch begleitet haben und vielen Dank an die Institutionen, die uns so herzlich empfangen haben!