Zwischen Spekulatius und Piñata

Eine bunt gestaltete Piñata-Figur, wie sie in Mittelamerika zur Weihnachtszeit Tradition sind, hängt im Eingangsbereich, ansonsten sind alle Tische festlich geschmückt. Man kann Weihnachtskarten basteln und Lebkuchenherzen verzieren. Oder auch einfach nur gemütlich miteinander ins Gespräch kommen.

„Für viele internationale Studierende ist gerade die Weihnachtszeit eine schwierige Zeit“, sagt Annika Kerknawi, Mitarbeiterin des Akademischen Auslandsamtes der HAWK. Denn es sei die Zeit, die man mit der Familie verbringt und viele sind zum Teil das erste Mal weit weg von zu Hause. „Und um dem Heimweh etwas entgegenzuwirken, wollen wir uns zusammen auf Weihnachten einstimmen und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen.“  

Musikalische Untermalung kommt ebenfalls von Studierenden: HAWK-Student Pedro Cremonese aus Brasilien spielt Klavier.

Zusammen mit Hendrik Dane, Mitarbeiter des Akademischen Auslandsamtes der Uni Hildesheim, moderiert Kerknawi die kurzen Präsentationen der internationalen Studierenden – nach der traditionellen Weihnachtsgeschichte, die als kurzer Animationsfilm auf Deutsch und Englisch von Hochschulpastorin Uta Nadira Giesel vorgetragen wird.

Mateusz Dzierbicki, der an der HAWK Architektur studiert, erläutert zusammen mit weiteren Kommilition/inn/en die polnischen Weihnachtstraditionen. Nicht nur dauern die kirchlichen Messen dort viel länger, es wird sich auch intensiv auf die vielen Feiertage mit Verwandten, Freunden und viel Essen vorbereitet. Michel Wassouf aus Syrien zeigt Fotos vom syrischen Weihnachtsmarkt, mit dem die syrischen Christen Weihnachten begehen. Hier wird oft Spielzeug verkauft, dessen Erlös im Anschluss gespendet wird. Auch Festlichkeiten aus Kolumbien und Indien werden vorgestellt.

„Es war wirklich schön und interessant, die verschiedenen Bräuche aus anderen Ländern zu Weihnachten zu erfahren und so mehr über die Kulturen zu lernen“, sagt Lidong Zou am Schluss. Er kommt aus China, studiert an der HAWK Bauingenieurwesen und hat als Hilfskraft die Feier mit vorbereitet. Für ihn ist es etwas Besonderes, weil Weihnachten in China eigentlich nicht traditionell gefeiert wird, sich europäische und amerikanische Bräuche aber langsam vor allem bei jungen Leuten durchsetzen.  
Am Ende kommen der Weihnachtsmann und zwei Engel, sie verteilen die vielen mitgebrachten Wichtelgeschenke an das Publikum. So bekommt jede/r nicht nur etwas Deutsches, sondern auch ein wenig aus aller Welt an dem Abend geschenkt.