Ergebnisse der Umfrage zum Equal Pay Day 2018

Erscheinungsdatum: 20.06.2018

Anlässlich des diesjährigen Equal Pay Day (EPD) am 18. März entwarf das Gleichstellungsbüro der HAWK eine Umfrage. Diese richtete sich an Studierende und wurde über Stud.IP beworben. Ziel war es, Unterstützungsbedarfe für den Berufseinstieg und das weitere Berufsleben nach dem erfolgreichen Studienabschluss zu ermitteln.

Wo kann das Gleichstellungsbüro bestärken oder informieren, um das Verständnis für diskriminierende Strukturen am Arbeitsmarkt zu vertiefen und um den Studierenden der HAWK Strategien an die Hand zu geben, einen konstruktiven Umgang mit ihnen zu finden?

 

Vorgestellt wurden zwei mögliche Angebote. Ein Workshop soll die eigenen Kompetenzen im Bereich der Lohnverhandlungen stärken. Ein zweiter Workshop möchte über den Gender Pay Gap und die Gestaltung einer vielfaltsfreundlichen Unternehmenskultur informieren.

Das Gleichstellungsbüro freut sich über das große Interesse an allen Fakultäten und organisiert gerne folgende Veranstaltungen bei ausreichenden Anmeldezahlen an allen drei Standorten der HAWK:

  • Workshop zum Gender Pay Gap und einer vielfaltsfreundlichen Unternehmenskultur (Angebot für alle Studierenden)
  • Workshop zu Lohnverhandlungen (Angebot für Studentinnen und Co, Details weiter unten)

Die Veranstaltungsreihe wird voraussichtlich im Sommersemester 2019 starten.

Das Interesse, mehr über Lohnverhandlungen zu lernen und Strategien innerhalb eines Workshops zu erproben, wurde je nach Geschlecht unterschiedlich benannt. Hier bildet sich ab, was Untersuchungen, beispielsweise vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) oder der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, bereits belegen. Aufgrund der erschwerten Ausgangsposition in Gehaltsverhandlungen ist es besonders wichtig, dass Frauen darin bestärkt werden, ihre Potentiale voll auszuschöpfen. Aus diesem Grund sind die Workshops zu Lohnverhandlungen keine All-Gender-Veranstaltungen, sondern adressieren speziell Studentinnen, von trans bis cis, ebenso wie Personen, die sich außerhalb eines binären Geschlechtersystems verorten.

Die Gestaltung einer vielfaltsfreundlichen Unternehmenskultur betrifft alle Geschlechter gleichermaßen. Denn nach dem abgeschlossenen Hochschulstudium sind die heutigen Studierenden der HAWK die potentiellen Führungskräfte von morgen. Die Entscheidung über mögliche Gehälter der Beschäftigten liegt somit voraussichtlich auch in ihren Händen. Das Gleichstellungsbüro möchte alle Studierenden darin unterstützen diskriminierende Strukturen zu erkennen und aufzubrechen, um ein gendersensibles und vielfaltsfreundliches Arbeitsklima zu fördern.
Die Workshops zu Vielfaltsfreundlichkeit finden als All-Gender-Veranstaltung statt.

Es gingen viele konstruktive Vorschläge zur Gestaltung der Veranstaltungen ein, jedoch auch einige (wenige) antifeministische und rechtspopulistische Kommentare von teils aggressiver Ausrichtung. Diese stimmen, auch in Anbetracht der gegenwärtigen gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen, nachdenklich.
Eine kritische Hochschulkultur kann und soll hegemonialen Machtverhältnissen entgegenwirken. Im direkten Umgang miteinander, aber auch in Form einer gut ausgebauten Infrastruktur mit Ansprechpersonen bei erlebter oder beobachteter Diskriminierung, wie beispielsweise die hauptberufliche Gleichstellungsbeauftragte und die Fakultätsgleichstellungsbeauftragten.

Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch!

 

Übrigens:
Wir im Gleichstellungsbüro verstehen Geschlecht nicht als zwei lebenslang feststehende und einander ausschließende Kategorien: Frau versus Mann. Geschlechtsidentitäten sind weitaus vielfältiger! Ein sowohl als auch, ein dazwischen oder ein weder noch, ist möglich, ebenso wie ein Wandel im Laufe des Lebens. Nicht alle Menschen verstehen sich ausschließlich und immer als Frau oder als Mann, sondern beispielsweise als trans, inter, genderqueer oder abinär.
Dieses Verständnis von Geschlecht liegt auch der Umfrage zugrunde.

 

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