Erscheinungsdatum: 05.07.2010

<P>Studierende des Holz- und Bauingenieurwesens setzen sich mit der Tragkonstruktion der Christiverklärungskirche - Weltkulturerbe auf der Insel Kishi - auseinander </P>

Esist bereits das vierte Mal, dass sich Studenten aus demStudiengang Holzingenieur- und Bauingenieurwesen der HAWK Hildesheim unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Kickler auf den Weg in den Norden Russlands machen. Schwerpunkt dieser Exkursion ist der historische Blockbohlenbau unter dem Aspekt des Denkmalschutzes dieser Bauten. Seit der ersten Exkursion im Mai 2008 haben sich gute Kontakte ergeben, so dass in diesem Jahr eine mehrtägiger Aufenthalt auf der Museumsinsel Kishi im Onegasee, auf der normalerweise nur Tagesausflüge für Touristen erlaubt sind,ermöglicht werden konnte. Die Hauptattraktion dieser Insel ist die Christi-Verklärungskirche von 1714 mit ihren 22 Zwiebeltürmen. Sie ist in die Liste der Unesco eingetragen und gehört somit zum Weltkulturerbe. Während die jährlich über 200.000 Touristen aus aller Welt die Christi-Verklärungskirche nur aus mehreren Metern Entfernung bestaunen können, dürfen die Hildesheimer Studenten die Kirche aus nächster Nähe erkunden. Zwei Tage langwird die seit 30 Jahren in der Restaurierung befindliche Christi-Verklärungskirche Kirchevon den Studentenunter die Lupe genommen, um ein Konzept für den Lastabtrag einer Zwischendecke zu entwerfen. Diesemuss der derzeitigen Stahlkonstruktion, die der Kirche in der Zeit der Restaurierung im Inneren ihre Tragfähigkeit gibt, weichen.


Ein weiterer Schwerpunkt der Exkursion sind die traditionellen Arbeitstechniken, mit denen die über 300 Jahre alten Gebäude damals erstellt worden sind. Hier hatten die Studenten Gelegenheit an einem Projekt einer Restaurierungsfirma mitzuarbeiten, die sich auf der Insel Kishi mit der Restaurierung von historischen Gebäuden unter Berücksichtigung der traditionellen Arbeitstechniken beschäftigt. Eines der wichtigsten Werkzeuge stellt bei diesen Arbeitstechniken die Axt dar. Mit ihr werden zum einen runde Stämme zu Kanthölzern behauen, aber auch die Unterkonstruktion der Zwiebeltürme weitestgehend erstellt. Die Bearbeitung mit der Axt trägt gleichzeitig auch zur Dauerhaftigkeit des Holzes bei, da im Gegensatz zum sägerauen Holz die Fasern durch die Bearbeitung „verschlossen“ und nicht aufgetrennt werden.
Für die sieben Studenten istdiese Exkursion eine sehr gute Erfahrung, bei der nicht nur viele Einblicke und Erkenntnisse der historischen Arbeitstechniken der alten Baumeister gewonnen werden können; es wird auch Verständnis für die behutsame und denkmalgerechte Herangehensweise erlangt, mit der bestehende Gebäude aus der Sicht eines Tragwerksplaners restauriert werden können.


Studierende des Holz- und Bauingenieurwesens setzen sich mit der Tragkonstruktion der Christiverklärungskirche - Weltkulturerbe auf der Insel Kishi - auseinander

Christi-Verklärungskirche auf der Insel Kishi, Russland Christi-Verklärungskirche auf der Insel Kishi, Russland