Projekt der HAWK-Fakultät Gestaltung zum Haus für Frauen in Not in Berlin-Mitte

Erscheinungsdatum: 26.03.2018

Die Koepjohann’sche Stiftung feiert hat jetzt Richtfest des in der Berliner Tieckstraße entstehenden Wohn- und Beratungshauses für Frauen in Not gefeiert. Das Haus wird wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Frauen einen Ort bieten, in dem sie Schutz, Beratung und Hilfe finden. Im Rahmen des Richtfestes werden auch die Arbeiten zum Thema „Kommunikation und Wahrnehmung von wohnungslosen Frauen“ der Studierenden der Hildesheimer HAWK-Fakultät Gestaltung in Berlin vorgestellt.

Die Verantwortung gegenüber wohnungslosen Menschen und das Bauvorhaben waren für die Stiftung Anlass, die Gesellschaft weiter für das Thema „Frauen und Obdachlosigkeit“ zu sensibilisieren und es in Kooperation mit der Fakultät Gestaltung der HAWK in der Öffentlichkeit präsenter zu machen.

Prof. Barbara Kotte und Prof. Andreas Magdanz haben sich gemeinsam mit ihren Studierenden diesem Thema in unterschiedlichster Herangehensweise und Form genähert und ganz eigene Kommunikationswege entwickelt. 

 

"Wohnungslosigkeit ist ein Thema, das Studierenden näher ist als man vielleicht denken mag. Wir möchten mit den Ergebnissen der Studierenden zeigen, dass Wohnungslosigkeit keine Randerscheinung ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist", erklärt Prof. Barbara Kotte. Das Projekt ist gefördert durch gleichstellungspolitische Mittel der HAWK.

Das Wohn- und Beratungshaus für Frauen in Not der Koepjohann’schen Stiftung in Berlin-Mitte

28 Frauen und ihre Kinder finden in der Tieckstraße in Berlin-Mitte temporäre Wohnmöglichkeit und soziale Begleitung. Im Souterrain wird die Stiftung ihr Angebot mit einem weiteren Frauentreffpunkt zu der schon in der Albrechtstrasse existierenden Tagesreinrichtung Sophie erweitern. Die Koepjohann’sche Stiftung hat das denkmalgeschützte Gemeindehaus im Juli 2014 per Erbbaurechtsvertrag für 99 Jahre von der Ev. Kirchengemeinde am Weinberg erworben und investiert eine Gesamtsumme von 2,9 Millionen Euro in das Bauvorhaben.

Die Koepjohann’sche Stiftung wird in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte und der im Hinterhaus gelegenen Notübernachtung der GEWEBO niedrigschwellige Angebote entwickeln, um wohnungslosen Frauen, die auf der Straße, in ungesicherten oder unzumutbaren Wohnverhältnissen leben oder unmittelbar vom Verlust ihrer Wohnung betroffen sind, zu helfen. Das Diakonische Werk Stadtmitte wird als Mieter von vier Etagen die Räumlichkeiten selbst ausstatten. Im Souterrain wird es zusätzlich eine von der Stiftung betriebene Wohnung für Notübernachtungen geben.

Ziel des Wohn- und Beratungshauses ist, Frauen eine Chance zu geben, den Übergang zu eigenem Wohnraum und Zugang zu einem geregelten Alltag zu eröffnen. „Mit unserem Angebot wollen wir Frauen eine Tagesstruktur geben und ihnen direkte Hilfe in Form von Beratung und sozialer Begleitung, sowie praktische Unterstützung im Alltag zukommen lassen“, sagt Heidrun Lüdtke, Geschäftsführerin der Koepjohann’schen Stiftung.

Etwa 30.000 wohnungslose Menschen – so die Schätzungen der Wohlfahrtsverbände – leben in Berlin, etwa ein Drittel von ihnen sind Frauen, zunehmend mit Kindern. Aufgrund ihrer Unabhängigkeit und Neutralität sieht sich die Koepjohann’sche Stiftung neben ihrer operativen und fördernden Tätigkeit in der Verantwortung, die Wahrnehmung der Gesellschaft für wohnungslose Menschen zu schärfen, ihre Not zu lindern und ihre Verelendung zu bekämpfen.