Erscheinungsdatum: 14.06.2010

<P>Absolventen der Staatsbauschule Hildesheim feiern ihr 50-jähriges Ingenieurjubiläum an der HAWK und überraschen die Fakultät mit einer großzügigen Spende.</P>

Absolventen der Staatsbauschule Hildesheim feiern ihr 50-jähriges Ingenieurjubiläum an der HAWK und überraschen die Fakultät mit einer großzügigen Spende.

Es war das Jahr 1960, als John F. Kennedy mit der Wahl zum Präsidenten der USA eine neue Ära einleitete, die „Beatles“ in Hamburg ihre Weltkarriere begründeten und der Kinofilm „Psycho“ von Alfred Hitchcock zum Straßenfeger wurde. An der Staatsbauschule am Hohnsen in Hildesheim erhielten in diesem Jahr 37 Studierende aus den Richtungen Hochbau und Tiefbau ihre Ingenieurzeugnisse und starteten damit ins Berufsleben. 22 von ihnen treffen sich nun zum 50-jährigen Jubiläum an der heutigen Fakultät Bauwesen wieder und erleben einen ereignisreichen Tag. Selbst die lange Anfahrt aus Süddeutschland kann einige der Jubilare nicht davon abhalten, „ihrer“ Schule einen Besuch abzustatten, alte Erinnerungen aufleben zu lassen und sich ein Bild von der heutigen Situation der Fachhochschule zu machen.


Siegfried Filzek, Mitorganisator des Treffens und einer der Jubilare, begrüßt die Anwesenden im Senatssitzungssaal am Goschentor und betont den Zusammenhalt der Gruppe über die Jahre, welche durch regelmäßige Treffen deutlich wird. Dekan Prof. Dr. Alfred Breukelman und Dipl.-Ing. Torsten Polatschek, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Holzingenieurwesen, heißen die Gäste im Namen der HAWK herzlich willkommen. Dr. Breukelman freut sich über das Interesse der Gäste an der heutigen Fakultät Bauwesen und gibt einen Überblick über die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten bis zu den gegenwärtigen Bachelor- und Masterstudiengängen.


Das Studium teilte sich 1960 in Hoch- und Tiefbau auf. Wer in Hildesheim graduierter Bauingenieur werden wollte, musste vorher anspruchsvolle Aufnahmeprüfungen bestehen und bereits über grundlegende Kenntnisse des Bauwesens verfügen. Eine handwerkliche Ausbildung als Maurer, Tischler oder Zimmermann sowie ein handschriftlicher Lebenslauf waren nur einige der vielen Voraussetzungen, um sich überhaupt für dieses Studium anmelden zu dürfen. Fünf Semester waren die Regelstudienzeit. „Unser heutiges, mit sechs Semestern etwa gleich langes Bachelorstudium kann sich an Ihrem Ingenieurstudium ein Beispiel nehmen“, so Breukelman anerkennend und verweist auch auf die Prüfungs- und Studienanforderungen der damaligen Zeit mit ganztägigen schriftlichen Prüfungen. Groß waren Tatendrang und Enthusiasmus der Studierenden in den Wirtschaftswunderjahren der jungen Bundesrepublik. „Wir waren im Studium mit Begeisterung und Freude dabei und konnten es kaum erwarten, ins Berufsleben einzusteigen“, so die einhellige Meinung. Den Anwesenden, inzwischen rund ein dreiviertel Jahrhundert alt, ist ihr Studium noch heute gegenwärtig. Sie erinnern sich gerne an diese Zeit, in der viel gearbeitet aber auch viel gefeiert wurde. Das schweißt zusammen und so wundert es nicht, dass die Ehemaligen noch heute ihren damaligen Klassenverband schätzen. Unterschiede machen die Anwesenden unter anderem mit Blick auf den Anteil weiblicher Studierender in den heutigen Architektur- und Ingenieurstudiengängen fest: „Weibliche Studierende gab es damals noch nicht - das kam erst später“.
Höhepunkt ist dann die Ehrung der Jubilare mit der Verleihung von Erinnerungsurkunden an die Gäste. Gegen Ende der Veranstaltung wartet die Gruppe noch mit einer besonderen Überraschung für den Dekan auf: einer Spende in Höhe von 1.000,- € für die Fakultät. Dr. Breukelman bedankt sich für die großzügige Zuwendung und die damit zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit. Er verspricht, die Summe im Sinne der Spender zielgerichtet einzusetzen.


Im Anschluss an die Feierstunde bittet Dipl.-Ing. Polatschek die Gäste zu einem Rundgang durch die Einrichtungen der Fakultät. Die modern eingerichteten Labore und Werkstätten des Goschentors und der Gebäude am Hohnsen vermitteln ihnen einen Einblick in die heutigen Studienangebote der Fakultät, u.a. des Holzingenieurwesens. Dabei werden viele Fragen zum Studium im Bachelor und Master gestellt. Spätestens, als die Jubilare dann die Aula am Hohnsen erreichen, sind wieder die Bilder und Erinnerungen an das Jahr 1960 gegenwärtig - dem Jahr ihres Studienabschlusses.

50 Jahre danach: Absolventen der ehemaligen Staatsbauschule Hildesheim anlässlich ihrer Jubil&a 50 Jahre danach: Absolventen der ehemaligen Staatsbauschule Hildesheim anlässlich ihrer Jubil&a