Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen

Erscheinungsdatum: 19.08.2020

Das neue KiTa-Jahr beginnt – momentan heißt das Regelbetrieb unter Coronavirus-Schutzmaßnahmen. Für Kitas und Kindertagespflege stellt das eine große Herausforderung dar, in der Eltern und Fachkräfte Verlässlichkeit und Unterstützung brauchen. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey stellte bei einer Pressekonferenz einzelne Maßnahmen vor.

Gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie zeigt sich die Relevanz der Kindertagesbetreuung, denn ihre Sicherstellung wirkt sich positiv auf das ganze System aus. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder eine professionelle Betreuung erfahren. Genauso muss alles dafür getan werden, damit Kinder ihr Recht auf Bildung und die Förderung ihrer kindlichen Entwicklung in Anspruch nehmen können. Die Erzieherinnen und Erzieher haben ebenso einen Anspruch auf Arbeits- und Gesundheitsschutz. Um diese Ansprüche und Rechte erfüllen zu können und einen erneuten Lockdown zu verhindern, hat der Bund einige Vorkehrungen getroffen. Diese Maßnahmen sollen die Kitas und die Kindertagespflege bei der Bewältigung des Regelbetriebs unterstützen.

 

Die fünf Leitlinien für den Regelbetrieb in Corona-Zeiten

Mit diesen fünf vom Bundesfamilienministerium erarbeiteten Leitlinien soll der Regelbetrieb in den Kitas auch unter Corona-Bedingungen stattfinden können:

  • Häufiges Händewaschen und regelmäßiges Lüften sollen die notwendige Hygiene in den Einrichtungen gewährleisten.
     
  • Der Kreis der zugänglichen Personen sollte möglichst klein gehalten werden, von großen Festen und sonstigen Veranstaltungen wird zunächst abgeraten. Außerdem sollten Abstands- und Hygieneregeln eingeführt werden. Hier liegt die Verantwortung bei den Erzieher*innen und Eltern.
     
  • Für Erzieherinnen und Erzieher soll es die Möglichkeit geben, sich überall kostenlos, spontan und auch ohne Symptome auf eine Corona Infektion testen zu lassen, um Infektionen frühzeitig ausschließen oder erkennen zu können.
     
  • Fachkräftewechsel sollten vermieden werden und auch die Kindergruppen sollten beständig bleiben. Wenn es zu einer Infektion kommt, müssen die Infektionsketten nachvollziehbar sein und die Kontakte umgehend reduziert werden. Hierbei soll eine Corona-Kita-Studie helfen.
     
  • Kinder mit Fiebererkrankungen oder anderen Krankheitssymptomen bleiben zu Hause und werden nicht in der Kindertagesstätte betreut.
     

5. Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“

In Folge des Konjunkturpakets wurde 1 Milliarde Euro für die Kinderbetreuungsfinanzierung generiert. Das Geld steht den Einrichtungen für bauliche Maßnahmen und die Umsetzung der Hygienekonzepte und zusätzlicher Digitalisierung zur Verfügung. Bereits laufende Maßnahmen, die im Januar 2020 begonnen haben, können noch von diesen Bundesmitteln Unterstützung erfahren. Mit diesem Investitionsprogramm sollen bis zu 90.000 zusätzliche Kitaplätze entstehen, um die Eltern weiterhin zu entlasten.

Corona-KiTa-Studie

Welche Rolle spielt die Kindertagesbetreuung bei der Ausbreitung von SARS-CoV-2? Eine Studie in Zusammenarbeit vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Robert-Koch-Institut (RKI) erforscht diese Frage. Das Bundesfamilienministerium und das Bundesgesundheitsministerium finanziert das Projekt.

Eine solche Studie benötigt viele Daten. Hierbei soll ein deutschlandweites Kitaregister helfen, um die Datenerhebung zu vereinfachen. Schon frühzeitig wurden die Einrichtungen dafür sensibilisiert, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Mit Erfolg, denn schon vor der dem offiziellen Beginn des Registers meldeten sich rund 5.000 Kitas und Kindertagespflegepersonen an.

Mithilfe des Kita-Registers können die Leitungen der Kitas oder Kindertagespflegepersonen einfach und regelmäßig Informationen eingeben. Die Studie möchte die Situation in den Kindertageseinrichtungen darstellen und die Rolle des Kindes und des Setting „Kita“ auf das Infektionsgeschehen erforschen. Dafür sind die Informationen seitens der Leitungen und Kindertagespflegepersonen, bezüglich des Infektionsgeschehen in ihren Einrichtungen sowie die Situation der Fachkräfte, essenziell für die Durchführung der Studie.

Kontakt

Profilbild Klintworth
Referentin für den Familienservice