Wer die eigene Erfahrung zum Maß aller Dinge macht, wird viele Menschen nicht verstehen. Wer dagegen mit Distanz der eigenen und mit Offenheit und Wissen der fremden Lebenswelt gegenübersteht, wird die eigentliche Dimension von Verstehen erkennen. Dr. Lutz Finkeldey, Professor an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, hat jetzt ein Lehrbuch zu diesem Thema für den Bereich Soziale Arbeit vorgelegt: „Verstehen – Soziologische Grundlagen zur Jungendberufshilfe“, das im VS Verlag für Sozialwissenschaften erschienen ist.
Finkeldey lehrt Praxis und Theorie Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendhilfe in Hildesheim. „Fachkräfte der Sozialen Arbeit müssen andere als ihre eigenen Sinnwelten verstehen können, sich auch darauf einlassen, auch wenn diese unerwartet sind“, schreibt Finkeldey und ordnet ein: „Verstehen ist eine zentrale Kategorie im sozialberuflichen Handeln. Soziale Arbeit – wie auch wissenschaftliches Arbeiten – erfordert eine Distanz zum eigenen Tun, um eine unbewusste Handlungsorientierung an privat-persönlichen Maßstäben zu vemeiden.“ Das Lehrbuch „Verstehen“ soll Studierenden und PraktikerInnen der Sozialen Arbeit eine Darstellung der soziologischen Grundlagen des Verstehens bieten.
Es bezieht sich eng auf das Handlungsfeld der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen zwischen Schule, Ausbildung und Beruf. Künftige und tätige Fachkräfte der Sozialen Arbeit erhalten eine Einführung in das ‚Verstehen’ der AdressatInnen, des eigenen professionellen Handelns und der gesellschaftlichen Bedingungen der Sozialisationsinstanz ‚Erwerbsarbeit’. „Wer nicht versteht, der nicht gewinnt“, sagt und schreibt Lutz Finkeldey.
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Lutz Finkeldey
„Verstehen“
Soziologische Grundlagen zur Jugendberufshilfe
VS Verlag für Sozialwissenschaften
16,90 Euro
ISBN 978-3-531-15338-4
