Holzbau/Baubiologie im Fokus des Green Building Forums an der HAWK in Holzminden

Erscheinungsdatum: 29.11.2019

Bereits zum zweiten Mal in diesem Semester lud der Studiengang „Green Building – Gebäudetechnik, Energieeffizienz, Mensch und Umwelt“ an der HAWK in Holzminden zum Green Building Forum ein. Fachpublikum aus Hochschule und Wirtschaft besuchte das Weserberglandforum, um drei Referentinnen und Referenten zum Thema „Bauen mit Holz/Baubiologie“ zu hören und mit ihnen zu diskutieren. Die Begrüßung übernahm Dekan Dr. Ulrich Hundertmark, Prof. Reinhard Lamers moderierte die Veranstaltung.

Holz ist nicht gleich Holz

Physiker Frank Rinn von der Firma Rinntech stellte in seinem Vortrag „Erfassung und Dokumentation des Zustands hölzerner Tragwerke“ verschiedene Hölzer, deren Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten vor. Nicht jedes Holz eigne sich zum Bauen: „Wenn man mit Holz arbeiten will, muss man Holz verstehen.“ Außerdem führte er direkt im Hörsaal eine Bohrwiderstandsmessung mit dem von ihm selbst entwickelten Resistographen vor, einem Handmessgerät zur präzisen Kontrolle des inneren Zustands von Bäumen und Hölzern. Das Gerät kommt zum Einsatz, um zum Beispiel Zustandskartierungen an historischen Holztragwerken durchzuführen. Die Messkurven geben unter anderem Aufschluss über Jahresringe, Zapfenlöcher und von außen nicht sichtbare Fäule. Die HAWK setzt das Gerät auch in der Lehre und für Untersuchungen ein.

 

Der Mensch in seiner gebauten Umgebung

Architekt Bernhard Kilper erläuterte in seinem Beitrag „Baubiologie: Gesundes Haus – Gesunder Mensch“ die Komplexität und Möglichkeiten der Baubiologie. Diese befasst sich mit den Zusammenhängen von Mensch, Umwelt und Gebäude. Die Fachgebiete umfassen Umwelteinflüsse, Wohnklima, Baustofflehre, Haustechnik, Bauakustik, Licht, Elektrosmog, Wohnphysiologie und Wohnpsychologie.

Einblick in die Labore der HAWK

Petra Grünig, wissenschaftliche Mitarbeiterin der HAWK, skizzierte die umfangreichen Untersuchungsverfahren, die im Bereich der Bau- und Mikrobiologie in den Laboren der HAWK am Standort Holzminden zur Verfügung stehen. Hier können die Studierenden in die Rolle von Sachverständigen und Labormitarbeitenden schlüpfen und lernen, wie sich zum Beispiel Feuchte- und Schimmelschäden in Gebäuden erkennen, bewerten und sanieren lassen. Außerdem stellte Petra Grünig Forschungsuntersuchungen vor, bei denen spezielle Bakterien dazu angeregt werden, Kalkstein zu bilden, um kleine Risse im Beton zu heilen.

Beim anschließenden Ausklang im Lichthof der Fakultät konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums persönlich ins Gespräch kommen und die fachliche Diskussion weiterführen.