HAWK-Studierende und Absolvent*innen zeigten ihre Arbeiten im ADC Creative Club

Erscheinungsdatum: 08.11.2022

Vermeintlich harmlose Hashtags und wache Pfandbojen sorgten beim ADC Creative Club für Gesprächsstoff. Der ADC Creative Club versteht sich als Open Space: Erfahrene treffen dort auf Rookies, Disziplinen von gestern treffen auf Skills von morgen, um sich gegenseitig zu inspirieren. So geschah es auch in der Bar Bobu in Berlin Friedrichshain und unter den interessanten Vorträgen von jungen Kreativen waren auch Studierende und Absolvent*innen der HAWK-Fakultät Gestaltung.

Folgen hat Folgen

Ihr Projekt „Folgen hat Folgen“ stellten Myriam Armstrong, Carolin Römer, Paul Knop und Tim Roßmann vor. Ihre Aufgabe: User*innen folgen vermeintlich harmlosen Hashtags wie #ziege oder #heimatverliebt. Allerdings ohne zu wissen, dass diese oftmals strategisch von der rechten Szene genutzt werden. Dadurch besteht die Gefahr, von rassistischen Inhalten unbewusst beeinflusst zu werden.

 

In ihrer Kampagne kaperte das Quartett kurzerhand die Hashtags der rechten Szene und sorgte für ein sensibles Verhalten auf Social Media. Mit einem Instagramaccount posteten sie in regelmäßigen Abständen Warnposts unter die ermittelten Hashtags. User*innen konnten Teil der Aktion werden und sich einen universell einsetzbaren Warnpost von der dazu programmierten Website herunterladen. Ein Community-Account auf Instagram, aufklärenden Spots und eine Landingpage begleiteten die Kampagne crossmedial. Entstanden ist die Kampagne im Wintersemester 2020/2021 im Kurs Kampagnenentwicklung bei Prof. Barbara Kotte. Sie bekam eine Auszeichnung beim ADC Talent Award 2022.

 

Die wache Pfandboje

Ebenfalls eine Auszeichnung und sogar Gold hat beim ADC-Wettbewerb 2022 „Die wache Pfandboje“ von Maximilian Schmidt erhalten. Zielgruppe der Kampagne sind Flaschensammler*innen. Sie wühlen sich mit der Hand durch den Müll oder greifen tief ins Gebüsch. Flaschensammeln ist ein Knochenjob. Gleichzeitig landen etwa 180 Millionen Euro Pfand jährlich auf dem Müll. In Deutschland sammeln etwa 980.000 Menschen Pfandflaschen, meistens in der Nacht. Das Problem bleibt für viele unbemerkt. Fritz Kola und seine Initiative „Pfand gehört daneben“ setzten ein Zeichen der Solidarität und machten das unsichtbare Problem sichtbar.

 

Die Idee von Maximilian Schmidt war eine „wache Pfandboje“. Eine Pfandflasche, die in der Nacht leuchtet. Damit Pfandsammler*innen die Flaschen schon aus der Ferne besser erkennen, gestaltete er sie so um, dass sie in der Nacht automatisch leuchten. Durch UV-Strahlen lädt sich das fluoreszierende Papier des Etiketts tagsüber auf, sodass es in der Nacht von selbst leuchtet. Eigentlich ändert sich nichts, gleichzeitig aber jede Menge: Das Packaging bleibt unberührt, wird lediglich durch einen kleinen Kniff ergänzt und erzielt eine neue, unübersehbare Wirkung. Entstanden ist die Arbeit im Seminar Kommunikationsdesign unter der Leitung von Prof. Mathias Rebmann.

Nach den Vorträgen kamen alle Anwesenden ins Gespräch: „Wir konnten uns in lockerer Atmosphäre über unsere Arbeit austauschen und uns vernetzen. Mir ist besonders aufgefallen, dass alle Projekte super interdisziplinär waren. Von Animation über Fashion bis hin zu generativen Methoden war echt alles dabei. Dies hat echt zu interessanten Gesprächen mit den anderen Vortragenden geführt“, resümiert Paul Knop, Student im Bachelorstudiengang Gestaltung im Kompetenzfeld Advertising Design.

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