Familienfreundlichkeit stärkt Arbeitgeberattraktivität

Erscheinungsdatum: 19.09.2019

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) veröffentlicht zum sechsten Mal den „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit". Zwar zeigen die Ergebnisse deutliche Fortschritte in der Unternehmenslandschaft, sie weisen aber auch weiteren Handlungsbedarf im Bereich der Familienfreundlichkeit auf.

Das Bundesfamilienministerium fördert den Monitor. Er besteht aus einer repräsentativen Unternehmensbefragung und einer repräsentativen Beschäftigtenbefragung. Mit dem Monitor liegt eine einzigartige Zeitreihe zum Stand der Familienfreundlichkeit der deutschen Wirtschaft vor.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Wichtigkeit einer familienfreundlichen Unternehmenskultur erkannt haben und die Arbeitgeberattraktivität durch Familienfreundlichkeit steigt. Familienfreundliche Angebote, wie die individuell vereinbarten Arbeitszeiten, haben deutlich zugenommen. Auch die Förderung von Vätern rückt in den Blick der Geschäftsleitungen und Personalverantwortlichen. Dadurch erweitern sich die Optionen, unterschiedliche Rollenbilder zu leben und andere Lebensmodelle wählen zu können.

Ein Zukunftsthema ist das mobile und flexible Arbeiten: Seine Bedeutung wird aus Sicht von 44 Prozent der Beschäftigten und 59 Prozent der Unternehmen in den nächsten fünf Jahren noch weiter zunehmen.

Bei der Auswertung der Daten wird aber auch deutlich, dass die Wahrnehmung der Familienfreundlichkeit aus Unternehmens- und Beschäftigtensicht unterschiedlich bleibt. Die Unternehmensseite bewertet das familienfreundliche Unternehmensklima besser bewertet als die Beschäftigten selbst.

Letztgenannte befürchten zum Beispiel Nachteile, wenn sie die familienfreundlichen Angebote in Anspruch nehmen. Dazu die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Wir sollten in Deutschland dahin kommen, dass die Familienbelange der Beschäftigten als Teil der Personalstrategie in Unternehmen fest verankert werden“.