3sat berichtet über HAWK-Exkursion in den ehemaligen Regierungsbunker

Erscheinungsdatum: 24.01.2023

Sie müssen sehr genau aufpassen: Es gibt kein Licht – Überall sind offene Aufzugschächte und noch mehr, das gefährlich sein kann. Sie, das sind Prof. Andreas Magdanz und die Studierenden der HAWK-Fakultät Gestaltung, die erstmals in einem der einst geheimsten Bauwerke der Bundesrepublik Deutschland dokumentieren und fotografieren dürfen – dem Regierungsbunker im Ahrtal. Die Sendung „Kulturzeit“ des Senders 3sat begleitete die Exkursion.

Bereits im Jahr 1950 begannen die Planungen für den Regierungsbunker, in die Bundeskanzler Konrad Adenauer von Anfang an eingeweiht war. Mitten im Ahrtal sollte die Bundesregierung im Falle eines atomaren Krieges Schutz finden und die Geschäfte aufrechterhalten. Insgesamt 936 Schlafräume, 897 Büroräume, Küchen und Sitzungsräume zeugten von der Utopie eines Überlebens in der Katastrophe. Zwischen 2001 und 2006 baute die Regierung den Bunker zurück, da man davon ausging, dass die Bedrohungen der Vergangenheit angehören. 18 Kilometer Stollen wurden entkernt, die Akten über das Was und Wie sind auf die nächsten 40 Jahre gesperrt. Bisher durfte auch noch niemand den Bunker nach dem Rückbau betreten.

Prof. Andreas Magdanz, der an der Fakultät Gestaltung der HAWK am Standort Hildesheim Fotografie lehrt, und seine Studierenden waren nun die ersten, die Zutritt zu diesem Ort erhielten. Sie haben eigene Projekte entwickelt, setzen sich mit dem Bau und seiner Geschichte künstlerisch-experimentell, aber auch dokumentarisch auseinander.

Für Prof. Andreas Magdanz ist es eine Rückkehr an einen Ort, den er bereits selbst fotografisch erkundet hat. Seinerzeit stand noch alles, das Kanzlerbett, die Telefone aus den 1970er Jahren und die Kantine. All das dokumentierte er in einem eindrucksvollen Buch, das er jetzt wieder auflegt und um neue Bilder bereichert.

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