Erscheinungsdatum: 13.06.2012

Land zeichnet HAWK-Konzept aus / Kooperation mit der Handwerkskammer

Land zeichnet HAWK-Konzept aus / Kooperation mit der Handwerkskammer

Talente entdecken – Chancen eröffnen: Mit dem Handwerk hat die HAWK Erfahrung. Zum einen hat ein großer Teil der Studierenden vor dem Studium schon eine handwerkliche Ausbildung gemacht. Zum anderen arbeitet die HAWK seit langem eng mit den Handwerkskammern zusammen, damit Leistungen der Meisterausbildung auf das Studium angerechnet werden können. Zum 1. Juli startet die HAWK mit der „Talentwerkstatt“ ein neues Projekt, dessen Konzept im Rahmen der Landes-Ausschreibung „Studierende der ersten Generation“ gewonnen hat und finanziell gefördert wird.

Die „Talentwerkstatt“ will Menschen mit handwerklicher Ausbildung, die keine klassische Hochschulzugangsberechtigung haben, für ein Studium gewinnen und begleiten. Das 18-monatige Projekt wird durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanziert und in Kooperation mit der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen durchgeführt. „Wir wollen junge Leute zu einem Studium ermutigen, deren Bildungsvorstellungen vielleicht aus Familienerfahrungen erst mal in Richtung Gesellenbrief gingen, die aber Talent und Begabung haben, um sich viel mehr zutrauen zu können“, sagt HAWK-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Dienel, „wir wollen mit unserem Projekt Selbstbewusstsein aufbauen, aber auch beim Weg durchs Studium auf besondere Weise unterstützen.“


HAWK-Projektleiter Carsten Rumbke hat selbst die Erfahrung gemacht: Der Weg ins Studium führte für mich auch über eine Berufsausbildung und mehrere Jahre Berufspraxis. Dies hat mir an der Hochschule dann sogar sehr geholfen.“Die neu zu gewinnenden Studierende stammen in der Regel aus nichtakademischen Elternhäusern. Am Beispiel bestimmter handwerklicher Berufe wie Tischler, Maler oder Goldschmiede und den Bachelor-Studiengängen der Fakultäten Bauwesen und Gestaltung am Standort Hildesheim sollen Maßnahmen erprobt werden, damit der im Niedersächsischen Hochschulgesetz verankerte Anspruch auf Hochschulbildung für beruflich Qualifizierte mit drei Jahren Berufspraxis umgesetzt werden kann. Eine spätere Umsetzung der Erkenntnisse auf alle Studiengänge der HAWK ist geplant.

Die Zielsetzungen der geplanten Maßnahmen sind:


•Information und Gewinnung von Studierenden aus handwerklichen Berufen
•Umfangreiche Informationskampagnen an Berufsbildenden Schulen und Meisterschulen, Peerberatung und Elternberatung
•Die Ausarbeitung eines Mentoring-Konzepts inklusive eines Schulungskonzepts für studentische Mentorinnen und Mentoren
•Abschluss von weiteren Kooperationsverträgen zwischen Handwerkskammer und HAWK über gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen (Anerkennung von Studieninhalten auf Meisterkurse/ Fortbildungen und umgekehrt)
•Studienbegleitung und spezifische Angebote für Studierende aus dem Handwerk

Die HAWK richtet sich bereits bisher als Fachhochschule mit regionaler Ausrichtung bewusst an Studieninteressierte sowohl mit allgemeiner Hochschulzugangsberechtigung als auch an Studierende mit beruflicher Erstausbildung und Fachabitur. Schon jetzt hat mehr als die Hälfte der Studierenden fachgebundene oder Fachhochschulreife.


Im Studienangebot der HAWK gibt es schon jetzt zahlreiche Studiengänge, in denen eine handwerkliche Berufsausbildung von großem Vorteil ist und in denen bereits heute viele Studierende eine solche Ausbildung besitzen. In Hildesheim sind dies vielfach Tischler, Zimmerer, Maler und Lackierer, Raumausstatter, Schlosser, Goldschmiede sowie alle Bauhandwerke.


Die HAWK ist in Niedersachsen Vorreiter in der Kooperation mit der Handwerkskammer und der Anerkennung von in der handwerklichen Ausbildung erworbenen Qualifikationen für ein anschließendes Bachelor-Studium. Mehrere Vereinbarungen zwischen der HAWK und der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen unter Federführung der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen wurden bereits geschlossen. „Das neue gemeinsame Projekt ‚Talentwerkstatt bietet uns die Chance, die Kooperation mit der HAWK auszubauen und unseren Handwerkern neue Bildungsperspektiven zu eröffnen. Wir wollen sie so durch das Studium begleiten, dass sie nach dem Studium als Führungskräfte und Unternehmer im Handwerk wieder einsteigen können“, betont Ina-Maria Heidmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen.


In der vergangenen Woche hat die Handwerkskammer die HAWK besucht und deren Werkstätten besichtigt. Prof. Dr. Annette Probst, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, stellte die Ausstattung der Hochschule vor. Anschließend stand ein Besuch der Ausbildungs-/ Werkstätten der Handwerkskammer auf dem Programm.

Mit dem Projektstart der „Talentwerkstatt“ werden an der HAWK zunächst Konzepte zur Information und Motivation für Handwerker/innen entstehen, die in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer dann Basis für die Werbung von Interessierten sein wird. Sie werden überall dort angesprochen, wo sie arbeiten oder lernen. Wer sich für das Projekt interessiert, kann sich bei der „Talentwerkstatt“ informieren.

Ansprechpartner:
Carsten Rumbke


rumbke@hawk-hhg.de
Tel.: 05121/ 881-516

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