Es galt, den Zustand der hölzern gefassten Innenausstattung festzustellen

Erscheinungsdatum: 18.10.2012

Für zehn Tage trafen sich in Kuldīga (ehem. Goldingen) in Kurland/Lettland unter Leitung von Prof. Dr. Michael von der Goltz Studierende des Master-Studiengangs Konservierung und Restaurierung der Fakultät Bauen und Erhalten an der HAWK mit Studierenden des Studiengangs Restaurierung vom Rigaer Baucollege (www.rck.lv) begleitet durch die Dozentin des Baucolleges, Mara Bogustova, sowie der Textilrestauratorin des Herzog-Anton-Ulrich Museums Braunschweig , Eva Jordan-Fahrbach.

Gemeinsam galt es für die Studierenden, den Zustand der barocken hölzernen gefassten Innenausstattung der katholischen Trinitatiskirche festzustellen. Diese war in den vergangenen Jahrzehnten einem erheblichen Befall von Schadinsekten ausgesetzt und wurde in der Folge 2009 durch eine Firma begast. Auf Bitten der Lettischen Denkmalpflege,vertreten durch Dace Čoldere, und der Trinitatiskirche Kuldīga galt es nun die starken, durch die Schadinsekten bewirkten Schäden insbesondere an der Holzsubstanz zu detektieren und darauf basierend ein Konservierungskonzept zu entwickeln, welches in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

 


Nach einem ersten allgemeinen Überblick über die Situation vor Ort untersuchten und dokumentierten die Studierenden in kleinen deutsch-lettischen Teams die am akutesten in ihrer Substanz gefährdeten Objekte – den Orgelprospekt,zwei Seitenaltäre und die Kanzel. Hierbei half eine spezielle Ausstattung, die unter den Kriterien der guten Qualität, des geringen Gewichts, kleinem Formats und damit der guten Transportierbarkeit extra für dieses Projekt erworben wurde.

Parallel zu den Arbeiten der Studierenden bearbeitete Eva Jordan-Fahrbach konservatorisch gefährdete historische Textilien der Kirche und einer Nachbargemeinde.

Die ganze Gruppe fühlte sich in Kuldīga sehr willkommen. Die Kirche, mit großem Engagement vertreten durch Pfarrer Mihails Volohovs, stellte eine komfortable gemeinsame Unterkunft im Begegnungszentrum des anliegenden Dominikanerrinnenklosters zur Verfügung. Die Bürgermeisterin von Kuldīga, Inga Bērziņa, empfing die Gruppe in dem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Rathaus und führte persönlich durch die Räume. Zudem gab es die Möglichkeit, sich das im Umbau befindliche städtische Museum anzusehen und sich von den zuständigen Restauratorinnen über die Situation vor Ort informieren zu lassen.

Am Wochenende wurden der bekannte Küstenort Liepāja (Libau) und die Stadt Tukums (Tuckum) mit dem Schloss Durbe besucht, wo jeweils sachkundige Führungen stattfanden.
Befördert durch Mara Bogustova, erfuhr das Projekt eine außergewöhnlich große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, indem nicht nur zwei Zeitungen berichteten, sondern auch das kurländische Fernsehen (s.u.). Zudem ließen sich zahlreiche Besucher bzw. Besuchergruppen über die Vorgänge in der Kirche informieren.

Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Zudem fand eine Förderung durch die Deutsch-Baltische Gemeinschaft statt.

Gruppenfoto in Lettland (HAWK 2012) Gruppenfoto in  Lettland (HAWK 2012)