Praxistag Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung (TGA) in Hildesheim
Am Vormittag untersuchten die Studierenden verschiedene Innenräume einer Grundschule in Hildesheim. Eine baukonstruktive Erfassung lieferte die Grundlage für vertiefte Analysen und Messungen zum sommerlichen Wärmeschutz, zum Tageslichtquotienten, zur Raumakustik sowie zur Luftdichtheit der Gebäudehülle. Ein zentraler Bestandteil war die Blower-Door-Messung, durchgeführt von Oliver Schmidt. Nach Anlegen eines Unterdrucks konnten die Studierenden Leckagen in der Gebäudehülle identifizieren und die Bedeutung der Luftdichtheit für Energieeffizienz und Nutungskomfort nachvollziehen. Außerführte die Gruppe eine Nachhallmessung durch, die zur Bewertung der raumakustischen Qualität diente.
Der Nachmittag führte die Gruppe zur EVI Energieversorgung Hildesheim. Die Exkursionsplanung koordinierte Paula von Wilcke. Vor Ort erhielten die Studierenden eine Einführung in die technische Infrastruktur der städtischen Wärmeversorgung. Die Gruppe besichtigte unter anderem das Holzhackschnitzel-Heizkraftwerk, das einen zentralen Beitrag zur Fernwärmeversorgung der Stadt leistet. Die EVI erzeugt dort jährlich rund 33 Millionen Kilowattstunden Wärme und über 3 Millionen Kilowattstunden Strom über Kraft-Wärme-Kopplung. Ergänzend erläuterte der Termin die Wärmeübergabestationen, den Netzaufbau und die Anforderungen an Niedertemperatur-Nahwärmesysteme.
Durch die Kombination aus Messpraxis im Bestandsgebäude und Einblicken in moderne Energie- und Anlagentechnik entstand ein klarer Bezug zwischen Entwurfsaufgabe und realen Anforderungen. Prof. Deck betonte: „Architektur braucht bauphysikalische Kompetenz. Nur wer die physikalischen Grundlagen versteht, kann später nachhaltige Gebäude entwerfen. Praxistage sollen zukünftig ein wesentlicher Bestandteil unserer Energieberaterausbildung sein.“
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