Erscheinungsdatum: 08.05.2014

Jahresempfang des Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim / Festrede hält Oberbürgermeister Meyer

Jahresempfang des Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim / Festrede hält Oberbürgermeister Meyer

„Solche Gelegenheiten sind auch immer wieder gut, um deutlich zu machen, wie sinnvoll es ist, sich in Verbänden und Kammern für den eigenen Berufsstand zu engagieren“, sagte Dipl.-Ing. Architektin Dagmar Schierholz, Vorsitzende des Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim (AIV) Hildesheim, in ihrer Eröffnungsrede zum Jahresempfang des AIV in der Aula der HAWK am Goschentor.

Hochschullehre trifft Praxis: Zahlreich waren Praktiker/innen aus Architektur und Bauwirtschaft sowie der Lehre zu dem Jahresempfang des AIV Hildesheim gekommen, um sich zu vernetzen und auszutauschen.

Es wurden aber auch die Leistungen von Studierenden gewürdigt, die in einem Semesterprojekt eine Wettbewerbsaufgabe zu lösen hatten. Es waren keine einfachen Anforderungen, denn es ging um ein modernes Tagungszentrum im historischen Zentrum Hildesheims: Auf dem Parkplatz zwischen Roemer-Pelizaeus-Museum und dem Stadtarchiv sollte ein Hotel geplant werden. 17 Studierendengruppen stellten sich dem Thema. Drei Gruppen wurden mit Geldpreisen im Gesamtwert von 1000 Euro, finanziert über Sponsorengelder, für ihre Vorschläge ausgezeichnet.

Am Ende überzeugte der Entwurf von Fenja Oberbrodhage und Jennifer Daus. „Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigten eine sehr großen Spannbreite von Leistungsmöglichkeiten“, sagte Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Susanne von Weymarn vom AIV, die im achtköpfigen Preisgericht saß. „Es war eine sehr schwierige Aufgabe in einem komplexen denkmalpflegerischen und historisch sensiblen Umfeld. Das Preisgericht hat auch gesehen, dass es nicht einfach war, dazu einen Entwurf zu erarbeiten.“ Zwei zweite Preise gingen an die Gruppen von Mark Harris und Melanie Meyer sowie Laura Friedrich und Klaas Kleinke.

Ziel des Konzepts der beiden Gewinnerinnen sei es gewesen, Alt- und Neubau als gleichwertige Komponenten zusammen zu bringen. Dazu schufen sie ein L-förmiges dreistöckiges Gebäude, um vorhandene Bäume auf dem Gelände stehen zu lassen. „Das ist toll, wenn man den ersten Preis gewinnt, und eigentlich vorher nicht damit gerechnet hatte“, freute sich Fenja Oberbrodhage nach der Preisverleihung und betonte, dass man bei den Entwürfen aller Teams sehe, dass jeweils viel Arbeit eingeflossen ist. „Die Bearbeitungszeit wurde mit 90 Stunden angesetzt, die wir aber weit überschritten haben“, erinnerte sich ihre Kommilitonin Jennifer Dause, denn es sei auch eine umfangreiche Vorrecherche notwendig gewesen.

Auch Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer gefiel der Siegerentwurf sehr gut: „Die Symbiose aus dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude einerseits und dem Neubau andererseits ist in den Entwürfen sehr gut gelungen“, kommentierte er das studentische Konzept.

Meyer hatte in seiner Festrede mit einem kleinen Rückblick auf seine nicht ganz hunderttägige Amtszeit Einblicke in die aktuellen Themenfelder der Stadt, wie Fachkräftemangel, Haushaltskonsolidierung und die vorrangigen Bau- und Planungsprojekte - Bahnhof und Mackensenkaserne - gegeben. Auch bezeichnete er Hildesheim als Studentenstadt, in der zwar nicht alle rund 10.000 Student/inn/en wohnen würden, woran er aber arbeiten wolle. Meyer sprach über einen Bewusstseinswandel in der Organisation der Verwaltung, den er derzeit anstoße: „Wir brauchen eine Bürger- und Dienstleistungsorientierung, das hören sicherlich auch die hier anwesenden Architekt/inn/en und Bauleute gerne“, sagte er. Dazu benötige man aber eine Gelingenskultur: Man solle sich lieber zusammensetzen und gemeinsam Lösungen besprechen, als nur einfach nach den Vorschriften zu gehen.

Die angesprochene gemeinsame Vernetzung spielte die Hauptrolle beim AIV-Jahresempfangs, den Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre, Dekan der Fakultät Bauen und Erhalten, als einen sehr wichtigen Faktor für Praktiker/innen, Lehrende und Studierende beschrieb: „In der Tat sind es vor allen die Architektur- und Baukolleg/inn/en, die uns bei der HAWK laufend sehr wichtigen externen Input liefern.“

Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim

Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim zeichnet HAWK Studierende aus Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim zeichnet HAWK Studierende aus