Erscheinungsdatum: 10.10.2014

Erster Abschlussjahrgang Pflegepädagogik und Pflegemanagement verabschiedet

Erster Abschlussjahrgang Pflegepädagogik und Pflegemanagement verabschiedet

„Der Kiosk-Umsatz ist um 17 Prozent während der Präsenzblöcke gestiegen, wir haben dabei rund 7751,5 Fahrkilometer hinter uns gebracht und insgesamt 9048 Liter Kaffee getrunken “, zog Absolventin Manuela Krüger Bilanz des dreijährigen Bachelorstudiums Pflegemanagement und Pflegepädagogik in Teilzeit an der HAWK am Standort Hildesheim. Die Pflegedienstleiterin und Vorsitzende der DRK-Schwesternschaft Clementinenhaus e.V. in Hannover ist eine der 31 Studierenden, die bei der Abschlussfeier ihre Bachelorurkunde von Verw.-Prof. Dr. Margarete Reinhart und Diplom Sozial-Wissenschaftlerin Christel Conzen entgegen nahm. „Bei Prüfungen wurde ich schon einmal gefragt, warum ich so aufgeregt bin, wo ich doch nur die Prüfungen abnehmen würde“, erinnert sich die 55-jährige Bachelorabsolventin lachend. Die anderen dachten, sie sei die Prüferin, dabei war sie der Prüfling. Immerhin errechnete sie einen Altersdurchschnitt bei den Studiengängen von 48,6 Jahren.

Hochrangige Studierende
„So hochrangige Studierende sind selten“, sagte Studiendekan Prof. Dr. Bernhard Borgetto von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit voller Stolz über die gelungene Kooperation der HAWK mit der bundesweit tätigen Werner-Schule vom DRK in Göttingen. Speziell für Pflegeexperten entwickelte die HAWK gemeinsam mit der Bildungseinrichtung des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK e.V. ein verkürztes Bachelorstudium, bei der die Weiterbildungen anerkannt und angerechnet wurden.
„Es ist beeindruckend, was sie geschafft haben!“, lobte auch Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Probst die Absolventinnen und Absolventen und zog dabei ihren mitgebrachten Bachelorhut. In der Pflegepädagogik sei es wichtig, bei den jungen Leuten einen beruflichen Habitus heraus zu bilden. „Die wichtigste Humandienstleistung können wir nicht der Beliebigkeit überlassen“, betonte die Vizepräsidentin, stolz auf den gelungenen ersten Durchlauf der beiden Studiengänge und der damit verbundenen Akademisierung des Fachpersonals. „Mein Dank geht besonders an die DRK-Schwesterschaft, die diese Potentiale entdeckt und uns tatkräftig unterstützt hat“, sagte sie und übergab das Wort an Generaloberin Brigitte Schäfer.
Das Wohl des Patienten stehe immer im ökonomischen Spagat zwischen Zeit und Kosten, so Schäfer. „Schauen Sie hin, bleiben Sie kritisch und schwimmen Sie gegen den Strom!“, sprach sie ihre Hoffnungen aus, dass die beiden Studiengänge zur weiteren Professionalisierung der Pflege beitragen.

Durchhaltevermögen bewiesen
„Sie waren wild entschlossen“, erinnert sich Verw.-Prof. Dr. Margarete Reinhart an den Beginn im Wintersemester 2011. „Sie lernten Dinge, von denen Sie bis dato noch nichts gehört hatten und waren sich nicht sicher, ob Sie es überhaupt hören wollten“, fuhr sie fort. Eine halbe Stelle, ein Studium und private Anforderungen mussten unter einen Hut gebracht werden, zeichnete sie die besonderen Herausforderungen der Absolventinnen und Absolventen auf. Sich in der Lebensmitte Neuem zu öffnen, verdiene ihren besonderen Respekt, „und nicht einfach zu sagen, ich weiß schon alles, ich kenne alles.“ Die Studierenden zeichneten sich aus durch hohes Durchhaltevermögen und brachten einen hohen Leistungsanspruch an sich selbst aus dem Pflegebereich mit, resümiert Reinhart. „Die Diskussionen waren durch die Lehr- und Lebenserfahrung bestimmt“, erzählt sie von den für alle Seiten bereichernden Lehrveranstaltungen an der HAWK, auch wenn es teilweise Rückfälle ins Schülerverhalten gegeben habe, wie sie scherzend hinzufügt. Für die Chance, wieder die Schulbank drücken zu können, bedankten sich die Studierenden bei den maßgeblichen Personen: der ehemaligen Generaloberin der Deutschen-Rot-Kreuz-Schwestern Sabine Schipplick, Prof. Dr. Heinz-Dieter Gottlieb und der ehemaligen Studiengangsleiterin Prof. Dr. Cordula Borbe.

Studienalltag simuliert
Wie genau der Alltag der Praxisblöcke aussah, zeigten die Studierenden (Ursula Roth, Katrin Giese, Ursula Bicker, Andrea Thomann) in einem Theaterstück. Als Engel (Ulrike Stunkat) und Teufel (Ariane Toepsch) diskutierten sie über die Vorzüge von studierenden Eltern, moderierten mit Handpuppen zwischen den Beiträgen (Markus Heim und Dorothee Strache) und beendeten ihr Studium – wie sie es begonnen hatten - als Projektchor unter Absolventin Sabine Wolter.

Prof. Dr. Heinz-Dieter Gottlieb
Verw.-Prof. Dr. Margarete Reinhart
Prof. Dr. Bernhard Borgetto
BA Pflegemanagement und Pflegepädagogik

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