Fakultät Bauen und Erhalten feiert 140 Absolventinnen und Absolventen

Erscheinungsdatum: 21.08.2019

Erstmals unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus, Studiendekan für Bau- und Holzingenieurwesen, übergab die HAWK die Abschlussurkunden der Fakultät Bauen und Erhalten in der historischen Aula in Hildesheim. Die besten Absolventinnen und Absolventen erhielten jeweils einen Buchpreis vom Institut für Prüfung und Forschung im Bauwesen e. V. (IPFB). Der Architekten- und Ingenieurverein Hildesheim e.V. (AIV) vergab zum ersten Mal einen Förderpreis an drei Absolvierende. Zusätzlich ehrte die Ingenieurkammer außerdem zwei Absolventinnen für ihre Mitarbeit in Hochschulgremien.

Bei sommerlichen Temperaturen versammelten sich die Angehörigen sowie Freundinnen und Freunde in der historischen Aula unter dem Dach des HAWK-Standorts Hohnsen 2, um die 140 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Bauen und Erhalten für ihre Leistungen zu feiern. Durch den Nachmittag moderierte Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus und gratulierte allen Absolvierenden zu ihrer erbrachten Leistung: „Ihr Erfolg ist im Wesentlichen Ihrem Engagement, Ihrem Können und Ihrem Fleiß geschuldet.“

 

Auch wenn Gebäude heute mit ihrem gesamten Lebenszyklus vom Bau bis zum Abriss geplant werden, haben sich die Absolvierenden für „einen Beruf entschieden, in dem sie über Jahre, Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte die Umwelt prägen können“, bemerkte Klaus und bat die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen, ihren Berufsstand angemessen zu vertreten, um im gesellschaftlichen Diskurs wahrgenommen zu werden.

Für die musikalische Begleitung am Flügel sorgte der brasilianische Austauschstudent Thiago Artur Bertolini. Als erstes Stück spielt er die Ballade Pour Adeline von Richard Clayderman.

Dipl.-Ing. Michael Rohardt stellte den zukünftigen Berufskolleginnen und –kollegen die Ingenieurkammer Niedersachsen vor. Sie soll zum einen den gesellschaftlichen Stand des Berufes fördern und die Qualität der Ingenieurinnen und Ingenieure hochalten. Dabei prüft sie auch, wer laut dem Ingenieurgesetz Niedersachsens den Berufstitel überhaupt führen darf. Das Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer erklärte dazu, dass sich seit der Novelle des Gesetzes aus dem Jahr 2017 alle Ingenieurinnen und Ingenieure nennen dürfen, die „sechs Semester eines Studiums absolviert haben, wobei 70 Prozent der Fächer MINT-Fächer waren, also Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik. Sie gehören dazu!“, verkündete Rohardt stolz. Die Kammer setzt sich dabei auch für die Aufrechterhaltung der Position der Studienabschlüsse ein. Als die Bundesregierung etwa Handwerksmeistertitel in Bachelor- und Master Professional umbenennen wollte, wies die Kammer beim Kultusministerium darauf hin, „dass genau das der falsche Weg ist, was zur Verwirrung und Schwächung der Hochschulabschlüsse Bachelor oder Master führen kann“. Zudem informierte Rohardt über die wichtigen Fortbildungsmaßnahmen der Ingenieurkammer, da sie im Zuge der Weiterentwicklung bereits nach drei Jahren bis zu 50 Prozent ihres Wissensstands erneuern müssen. „Also präsentieren Sie sich, zeigen Sie sich. Nur so kann man den Ingenieur hochhalten.“

Der Präsident der Architektenkammer Niedersachsen Dipl.-Ing. Robert Marlow erläuterte ebenfalls die Geschichte und die Ziele seiner Institution. Die rund 10.000 Mitglieder umfassende Vereinigung widmet sich dem Schutz der Berufsbezeichnung der Architektin und des Architekten und bietet Weiterbildungsmaßnahmen an. „Deswegen stehe ich hier, weil ich dafür sorgen möchte, dass Sie zu uns kommen“, meinte Marlow, denn nur Kammermitglieder dürfen sich Architektin oder Architekt nennen. Als Voraussetzung gelten ein Studium mit mindestens acht Semestern, zusätzlich zu zwei Jahren Berufstätigkeit und acht Seminartagen. „Macht weiter, macht den Master auch vor dem Hintergrund, wenn die Baukonjunktur nicht mehr so brummt, hat man dann vielleicht bessere Karten, einen Job zu finden, als wenn man jetzt mit dem Bachelor schon richtig in den Beruf einsteigt.“, fügt Marlow hinzu. Er erklärt zudem: „Schon im Bachelor lassen sich vier Seminartage machen und man kann auch die Hälfte der zweijährigen Berufspraxis erledigen. Das heißt: Wer jetzt nach dem Bachelor ein Jahr Pause macht und in Büros arbeitet, kann sich schon dieses Jahr anrechnen lassen und hat nach dem Master auch die Möglichkeit, schon nach einem Jahr in die Kammer zu kommen. Außerdem gibt es jetzt schon die Möglichkeit, sofort in die Bayerische Architektenversorgung einzutreten.“

Bei den Verleihungen selbst applaudierte die Menge für die Absolvierenden – die jeweils Besten freuten sich über einen Buchpreis vom IPFB. Im Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen erreichte Matthia Leyendecker den besten Abschluss. Beim Studiengang Bauingenieurwesen freute sich Mareike Schlass über den stärksten Bachelorabschluss – den besten Masterabschluss im Bauingenieurwesen schaffte Marvin Schiess. Im Bachelorstudiengang Architektur durfte sich Johanna Bernard freuen. Mit einer identisch guten Note meisterten Janina von Korff und Janina Zink ihren Masterabschluss der Architektur. Alle Absolvierenden der Architekturstudiengänge erhielten zusätzlich Gutscheine für Weiterbildungsmaßnahmen in der Architektenkammer. Die Absolvierenden der Ingenieurstudiengänge freuten sich zusätzlich über eine Urkunde, die ihnen die Berufsbezeichnung Ingenieurin oder Ingenieur verleiht.

Als Überleitung spielte Thiago Artur Bertolini Ernesto Nazareths Klavierstück Odeon.

Im Anschluss trat die Vorsitzende des Architekten- und Ingenieurvereins Hildesheim e.V. Dipl.-Ing. Dagmar Schierholz ans Rednerpult und brachte die „Glückwünsche der Architekten und Ingenieure in Hildesheim“ an die stolzen Absolventinnen und Absolventen. „Sie haben sich ein Berufsfeld mit vielen Herausforderungen ausgesucht. Ich kann sie nur auffordern: Nehmen Sie diese Herausforderung an, wachsen Sie daran! Formen Sie Ihre Persönlichkeiten!“, ermunterte die Vorsitzende des lokalen Vereins mit über 1000 Mitgliedern. Um genau diesem Gedanken zu folgen, verliehen danach Dipl.-Ing. Dagmar Schierholz und Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus je einen Förderpreis an den Architektur-Bachelorabsolventen Noah Sewöster, die Holzingenieurabsolventin Verena Börger und den Bauingenieur-Masterabsolventen Uwe Claußen. Für das Preisgeld zeichneten die Baufirma Günther Papenburg und GoKaWe verantwortlich.

Die Ingenieurkammer prämierte darüber hinaus die Absolventinnen des Holzingenieurwesens Verena Börger und Verena Janßen für ihr Engagement in Hochschulgremien.

Zum Abschluss ehrte der Architekturstudiendekan Dipl.-Ing. Thomas Kauertz Ina Bever, Paula Eckermann und Stephanie Franke für die Mitarbeit im Verein für studentische Angelegenheiten e. V. (VestA) aus. Dieser hatte die wie immer die anschließende Feier im Innenhof des Gebäudes organisiert.

Mit einem Sektempfang und besagter Feier mit Tanzfläche und Catering klang der Abschluss aus.