Die HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten feiert 66 Bau- und Holzingenieurabschlüsse

Erscheinungsdatum: 19.05.2021

Auch im Jahr 2021 feiert die Hildesheimer HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten ihre Absolvierenden. Insgesamt 66 Absolvierende der Bau- und Holzingenieursstudiengänge freuten sich über ihre Abschlusszeugnisse. 21 Abschlüsse vergab die Fakultät für den Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen, 29 Studierende machten ihren Bachelorabschluss im Studiengang Bauingenieurwesen und 15 Absolvierende freuten sich über die Masterurkunde des Bauingenieurwesens. Die jeweils besten Arbeiten ehrte das Institut für Prüfung und Forschung im Bauwesen e.V. (IPFB) mit einem Büchergutschein.

Zudem gab es Ehrungen von der Vereinigung der Straßenbau und Verkehrsingenieure in Niedersachsen (VSVI), der Ingenieurkammer Niedersachsen und dem Förderverein Holzingenieurwesen. Für die musikalische Untermalung schaltete sich die Hannoveranerin Joules the Fox, die im bürgerlichen Leben auf den Namen Julia Fuchs hört, per Zoom zu. Bei der Abschlussveranstaltung blickten Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre und Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus erneut nicht in volle Reihen, sondern in ein reichlich mit Videokacheln gefülltes Fenster des Konferenzsystems Zoom. Die Absolvierenden wohnten der Feier aus dem Homeoffice bei, während die Lehrenden in der leeren Aula durch den Nachmittag moderierten. Nach einer einleitenden Videomontage zu Queens „We Are the Champions“ begrüßte Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus die neuen Berufskolleginnen und -kollegen, indem er die Kamera seines Laptops durch den leeren Saal schwenkte:

 

„Vielleicht kennen Sie diesen Raum noch aus Ihren ersten Tagen an der Hochschule, in dem sicherlich so mancher Tropfen Schweiß geflossen ist.“ Klaus gratulierte den Absolvierenden und leitete an Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre über: „Als ich im Wintersemester 2019/2020 hier stand – das ist ja noch gar nicht so lange her – da war der Laden voll. Heute sind wir in diesem Raum zu dritt, aber wir sind heute nicht bei Zoom zusammengekommen, um zu jammern, sondern um die positiven Dinge hervorzuheben. Sie haben einen wichtigen Abschnitt in Ihrem Leben erfolgreich abgeschlossen. Dazu mussten Sie sicher kämpfen und sich durch das ein oder andere Modul regelrecht durchbeißen. Man muss sich selbst motivieren können – auch, wenn es mitunter schwerfällt und das ist Ihnen auch unter den erschwerten Randbedingungen des Homeoffice und der zahlreichen Videoschalten gelungen. Am Ende sind Sie alle gut durchgekommen!“

Nach einem musikalischen Zwischenstück zu dem Song Avocado von Joules the Fox stellte Prof. Dr.-Ing. Martin Klaus die Abschlussarbeiten der Ingenieurinnen und Ingenieure vor und ehrte die jeweils besten Arbeiten zusätzlich. Das physische Exemplar der Zeugnisse hatten die Absolvierenden vorab per Post erhalten. Im Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen vergab der IPFB Büchergutscheine für die besten Arbeiten im Möbelbau und im Konstruktiven Holzbau. Die beste Abschlussarbeit im Möbelbau schrieb Phillip Gollert mit dem Thema „Automatisierte Erstellung von Ökobilanzen im Ladenbau“. Seine Betreuer waren Prof. Dr.-Ing. Alfred Breukelman und Dipl.-Ing. Gunnar Werner. Im konstruktiven Holzbau erreichte Lukas Muth mit seiner Arbeit zur „Aussteifung von Holzhybridgebäuden“ die beste Abschlussnote. Prof. Dr. Thomas Wedemeier und Henning Klattenhoff betreuten ihn bei der Abschlussarbeit. Den besten Bachelorabschluss im Bauingenieurwesen erreichte Felix Vollbrecht mit der Arbeit „Vergleich der Innovationsschwelle 2.0 mit herkömmlichen Spannbetonschwellen“. Prof. Dr.-Ing. Stefanie Steppeler und Dipl.-Ing. Friedrich Pech übernahmen die Betreuung dieser Arbeit. Die beste Masterabschlussnote im Bauingenieurwesen schaffte Jan Schriefer mit der von Dr.-Ing. Daniel Seebo und Prof. Dr.-Ing. Günther Bahre betreuten Arbeit „Absenkung der Einbautemperatur von Walzasphalt“. Im Anschluss an die digitale Zeugnisübergabe folgte der zweite Song mit dem Titel „Nowhere roads“

Nach der Vorstellung der Abschlussarbeiten stellte Markus Brockmann von der VSVI zunächst seine Vereinigung vor: „Uns gibt es, weil nach der Ausbildung an der Hochschule natürlich auch die Ausbildung im Beruf ansteht. Der Beruf der Straßenbau- und Verkehrsingenieure stellt eine Nische dar, bei der es Bedarf an Ausbildung gibt. Das Ausrichten von Seminaren ist eines unserer Standbeine.“ Brockmann warb für den Beitritt beim VSVI und freute sich, erstmalig den mit 1000 Euro dotierten VSVI-Preis zum zweiten Mal an dieselbe Person zu vergeben und zwar an Marike Schlass. Schon in ihrer Bachelorarbeit hatte sich Schlass mit Autobahnbelägen beschäftigt und dafür einen Preis des VSVI erhalten. „Jetzt, ist es das erste Mal, dass wir diesen Preis zum zweiten Mal an dieselbe Person vergeben, nämlich für die Arbeit ‚Vergleich verschiedener Grunderneuerungsmethoden für hochbelastete Betonfahrbahnen auf Bundesautobahnen‘", verkündete Brockmann stolz. „Die meisten, die sich auf eine Straße begeben, haben das Gefühl ‚Ständig wird irgendwie gebaut und ständig stehe ich im Stau.‘ Damit dieses Gefühl künftig abnimmt, muss man sich genau mit diesem Thema beschäftigen. Das haben Sie in Ihrer Bachelorarbeit schon getan und Sie haben es jetzt noch einmal getan. Und zwar nicht nur mit dem Ziel, ‚Wie baue ich das am besten und preiswert?‘, sondern mit der Prämisse ‚Wie hält das auch lange?‘ und ‚Wie kann ich es schaffen, dass die Nutzenden wenig beeinträchtigt werden?‘. Stau, CO2-Vermeidung und Co. – all diese Dinge haben Sie in Ihrer Arbeit zusammengefasst. Das ist ein sehr schönes Werk geworden, vor allem wie Sie auch aufzeigen, wo das geltende Regelwerk noch Schwächen hat. Das hat uns als Jury sehr beeindruckt. Deshalb geht mein ganz herzlicher Glückwunsch an Sie zu dieser Auszeichnung!"

Karin Schwentek stellte die Ingenieurkammer Niedersachsen als Berufsständische Vertretung von angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren vor und erklärte ebenfalls die Aufgaben und Ziele der Kammer. Dabei ermunterte sie die Absolvierenden zu Selbstbewusstsein, denn „die Gesellschaft und jeder Mensch braucht junge Leute wie Sie, die aktiv unsere Zukunft mitgestalten. Wir von der Ingenieurkammer Niedersachsen wünschen Ihnen vielfältige Chancen, damit Sie Ihr erworbenes Wissen mit Verantwortung und Erfolg in der Praxis umsetzen können.“ Um diesem Lob zusätzliches Gewicht zu verliehen, übergab sie an ihre Kollegin Bettina Berthier, die den Preis der Ingenieurkammer an Kari-Ann Rieger für ihr ehrenamtliches Mitwirken in der Studienkommission übergab. Die Siegerin freute sich über 150 Euro und das Jahrbuch der Ingenieurbaukunst 2021.

Auch der im Jahr 1993 von HAWK-Alumni gegründete Förderverein Holzingenieurwesen e.V. belohnte besondere Leistungen der Absolvierenden des Studiengangs Holzingenieurwesen. Prof. Dr.-Ing. Volker Krämer und Dipl.-Ing. Norbert Linda stellten zunächst den Verein vor, warben bei den Absolvierenden für ein Engagement und vergaben dann den auf 500 Euro dotierten Preis. Wie auch bei den Buchpreisen teilten sich im Holzingenieurwesen die Förderpreise auf die Kategorien Möbelbau und Konstruktiver Holzbau auf. In der Kategorie Konstruktiver Holzbau übergab Prof. Dr.-Ing. Volker Krämer den ersten Preis an Janis Koppetsch für seine Arbeit zur Entwicklung von konstruktiven Details punktgestützter Freiformen im Holzbau. Der zweite Preis ging an Lukas Muth. Für die Aussteifung von Holzhybridgebäuden. Im Möbelbau übergab Dipl.-Ing. (FH) Norbert Linda den ersten Preis an Alina Breda für ihre Bearbeitung des Themas „Ökologisch polstern: Eigenschaften, Möglichkeiten, Chancen – Eine Gegenüberstellung erdölbasierter und ökologischer Polstermaterialien“. Der zweite Preis ging an Phillip Gollert für die „Automatisierte Erstellung von Ökobilanzen in Ladenbauprojekten – Implementierung eines LCA-Plugins in BIM-fähige CAD-Software.“

Zum Schluss bedankte sich Prof.-Dr. Ing. Martin Klaus bei allen Beteiligten: „Das hier war eine schöne Angelegenheit mit Ihnen und ich danke allen, die heute aktiv teilgenommen haben und ich wünsche heute insbesondere den Absolventinnen und Absolventen weiterhin ein erfolgreiches Arbeiten, ein weiterhin erfolgreiches Studium und einen guten Start mit viel Freude in Ihrem Beruf. Es gibt auch sehr viele Tage, an denen man sich daran erfreut, was man erschaffen hat."