„Sie werden alle Ihren Weg machen“ – zuversichtlich und auch mit einem gewissen Stolz auf die Qualität der Ausbildung hat der Geschäftsführende Dekan der Fakultät Bauwesen, Professor Martin Thumm, jetzt 81 Absolventinnen und Absolventen der Hildesheimer Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen und Holzingenieurwesen an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen ins Berufsleben verabschiedet. Am Horizont sei es schon zu wittern, zu hören und zu lesen, „es wird an guten Ingenieuren und Architekten fehlen, nur die Durststrecke bis dahin, die müssen wir abfedern“, sagte Thumm.
Die von unseren gesellschaftlichen Systemen der Bildung, des Status oder der Marktwirtschaft ausgehende Konkurrenzdynamik erfordert, alles Handeln stets neu zu bestimmen und zu hinterfragen. Dabei gebe es die Neigung in jedem Menschen, mit Scheu und Abwehr allem Fremden, allem, was als anders empfunden werde, zu begegnen. In Zeiten der Veränderung sei dieses Grundphänomen menschlichen Verhaltens das hinderlichste, mit neuen Situationen umzugehen. Glücklicherweise stehe dem die Neugier gegenüber: „Diese Dialektik als ständiges Wechselspiel von Komplexität und Ordnung begleitet unser ganzes Leben als permanenter Pendelschlag auf allen Ebenen. In der Architektur etwa spiegelt er sich wider im Wechsel von engen Gassen und weiten Straßen, von eingefassten Plätzen und offener Aussicht, von Grenzen und Durchblicken - nur jeweils eines davon wäre endlos langweilig.“
Und zudem gebe es zwischen all dem Festgefügtem und dem permanenten Wandel die Kultur der Improvisation. Thumm rief den jungen Architekten und Ingenieuren zu: „Seien Sie mutig, improvisieren Sie. Es hilft, das Gewohnte zu überwinden.“
Die drei Besten der Studiengänge wurden mit besonderen Buchgeschenken geehrt. Bernd Deckert, Thorsten Pirschel und Martin Bäumler führen die Bauingenieure an. Bei den Holzingenieuren bekamen Jens-Walter Schenk, Andreas Conrad und Philipp Stubendorff die besten Diplom-Zeugnisse. Thorsten Fischenbeck, Stefan Burkhardt und Sabine Tews sind die prämierten Architekten.
Studiendekan Jens Peter Fehrenberg bat zum Abschluss um Rückmeldung aus der Praxis: „Schauen Sie wieder bei uns rein und Sagen Sie uns, was wir hier besser machen können.“