HAWK-Absolventin Katrin Potyka startet durch mit DRYXX

Erscheinungsdatum: 17.04.2019

Das war zielgerichtet. Produktdesignerin Katrin Potyka ist gelungen, wovon viele Studierende träumen. Mit der Abschlussarbeit die Basis für eine Gründung zu schaffen – und damit innerhalb kürzester Zeit auch noch erfolgreich zu sein. Das alles verdankt sie ihrer Bachelor-Thesis DRYXX aus dem Sommersemester 2017. Ihr Produkt löst die Problematik des Verbrauchs und Transports von Tüten, indem Potyka Taschen herstellt, die in der Größe variabel sind und sich dadurch unproblematisch in den Alltag integrieren lassen.

Gute Ideen erkennt man daran, dass sie sich leicht erklären lassen. So verhält sich die Sachlage auch bei DRYXX: Schon der Name sagt, worum es sich handelt: „Drück's zusammen, wie es gerade gebraucht wird, drück es, hab es lieb.“

 

Die Taschen und Rucksäcke heben sich von anderen dadurch ab, dass man sie sich dank ihres variablen Volumens auf individuelle Transport- und Schutzbedürfnisse einstellen kann. Sie sind quasi Handtasche, Shopping-Bag und Rucksack in einem, gestaltet in einem Unisex-Design. Das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Man kann sie ganz leicht vom Handtaschenformat mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Litern auf Rucksackgröße mit einem Volumen von 19 Litern bringen.

Dies funktioniert auch dank einer traditionellen Technik – dem Plissieren. Dabei werden die Falten im Stoff so angelegt, dass sie fixiert sind. Über diese Faltung kann die Tasche zusammengelegt werden. Auch von innen haben die Taschen einiges zu bieten: Über zwei innenliegende Magnetknöpfe lassen sich Accessoires wie Schlüsselanhänger, Kosmetiktasche und andere Alltagsgegenstände einhängen. Eine Reißverschluss-Innentasche sorgt für Ordnung und Übersicht.

Potyka kam die Idee zu DRYXX, weil sie schlicht und einfach genervt war: Nie hatte sie die richtige Tasche dabei. Das Resultat war eine Vielzahl von Beuteln, die sich zuhause in ihren Schränken stapelten. Im schlimmsten Fall war es eine Plastiktüte, die beim spontanen Einkauf im Supermarkt mitgenommen wurde. Mit DRYXX soll solch ein Müll vermieden werden. Ebenfalls durch Nachhaltigkeit geprägt ist die Herstellung aus überwiegend in Deutschland produziertem Material. Die Produktdesignerin näht selber viel. Was sie nicht schafft, gibt sie weiter an die gemeinnützige Organisation „Unter einem Dach“, in der Menschen mit Fluchterfahrung Arbeit finden. So bleibt die Produktion in Deutschland, es entstehen also kaum Transportkosten und damit weniger Emissionen. Obendrein überzeugt das modulare System mit seinen ergonomischen Tragevarianten in jeder Größe und Tragevariation.

Doch Potyka wollte noch mehr. Nämlich eine Tasche, die gleichzeitig leicht, robust und zeitlos designet ist. All diese Ansprüche zu vereinen, ist offensichtlich gelungen. Dafür stehen immer mehr Kundinnen und Kunden genau wie die Meinung der Jurys bei Wettbewerben: DRYXX bekam bereits den Plug & Work-Preis über Hannoverimpuls, den zweiten Preis für Solostarter beim Startimpuls-Wettbewerb sowie den ersten Platz beim IHK-Gründertag.

Die jüngsten Auszeichnungen wird sie zu einem Termin ihrer Wahl überreicht bekommen – den Universal Design Competition Consumer Award 2019 und den Universal Design Competition Expert Award 2019. „Zwei Tage lang haben die Jurys alle eingereichten Produkte intensiv begutachtet und bewertet. Wie jedes Jahr waren die Entscheidungen nicht einfach und die Jurys diskutierten diese sehr genau. Umso erfreuter sind wir Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Einreichung die Experten-Jury, bestehend aus Prof. Wolfgang Sattler von der Bauhaus Universität Weimar, Veronika Egger von design for all, Martin Fössleitner von hi-pe.at, Michael Schlenke vom Vincentz Verlag, Moritz Segers von f/p design, Industriedesigner Tim Oelker sowie die Consumer-Jury, bestehend aus 100 internationalen Nutzerinnen und Nutzern, jung bis alt, mit Beeinträchtigung und ohne, vollends überzeugen konnte“, gratuliert Universal Design-Geschäftsführer Thomas Bade.

Zu all dem passt auch die Note, die Potyka für ihre Abschlussarbeit bekam: Eine glatte Eins.