Bild 1 (Fotografin Lorena Wiedenbruch, v.l.n.r.): Günter Rehling (Bürgermeister in Derental), Ruth Koßmann (stellvertretende Bürgermeisterin in Holzminden), Gudrun Raßmann (Bürgermeisterin in Boffzen), Dr. Jan Schametat (Autor des Filmes), Madeline Sprock (Filmemacherin), Michael Koch (Stadtarchivar in Höxter), Irmgard Bues (Zeitzeugin), Werner Tyrasa (Bürgermeister in Lauenförde), Prof. Dr. Alexandra Engel (Direktorin vom ZZHH)
Dr. Jan Schametat bringt seine Forschungsarbeit auf die Leinwand im Roxy
Nach der Begrüßung von HAWK-Prof. Dr. Alexandra Engel, Direktorin des Zukunftszentrums Holzminden-Höxter (ZZHH) und der stellvertretenden Bürgermeisterin von Holzminden Ruth Koßmann führte Jan Schametat inhaltlich in die Thematik ein. Die Urfassung erstellte Schametat bereits 2010 und reichte den Film damals für den Erhalt des Bachelorabschlusses in Soziale Arbeit an der HAWK in Holzminden ein.
Die Förderung der Braunschweigischen Stiftung sowie der Kulturstiftung des Landkreises Holzminden haben es nun 15 Jahre später möglich gemacht, den Film stilistisch zu modernisieren, inhaltlich zu erweitern und nicht freigegebenes Bildmaterial zu ersetzen. Mit Hilfe der Filmemacherin Madeline Sprock von der HRmove.it ist so eine zeitgemäße Version der Dokumentation entstanden, die ab sofort kostenfrei im Internet verfügbar ist.
Der Film bedient sich vor allem der Erzählungen von insgesamt 13 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die das Kriegsende an der Weser als Jugendliche miterlebt haben. Zudem konnten 2010 noch zwei Veteranen ausfindig gemacht werden, die an den Kampfhandlungen in der Region beteiligt gewesen sind und von ihren Erlebnissen berichten. Die Erzählungen untermalen Original-Filmaufnahmen aus deutschen und aus amerikanischen Archiven. Um dieses zu ergänzen, ließ der Autor außerdem eine Kampfszene schauspielerisch nachstellen.
Die Neufassung hat nicht nur ein moderneres Outfit bekommen, sie wurde auch um einige inhaltliche Aspekte ergänzt. So greift sie beispielsweise den Stolperstein in der Corbiestraße für Bernhard Disse in Höxter auf, der wegen „Wehrkraftzersetzung“ noch kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner erschossen wurde. Auch die Themen Zwangsarbeit und Todesmärsche und Parallelen zu aktuellen Kriegsschauplätzen vervollständigen die neue Fassung.
„Die allermeisten Zeitzeugen des Kriegsendes in der Region können nicht mehr befragt werden, durch diese Interviews bleiben nun Stimmen und Erzählungen für die folgenden Generationen erhalten“, fasst Schametat zusammen, der bereits am Förderantrag für die Auswertung von über 50 weiteren Zeitzeugen-Berichten arbeitet, die im Rahmen von Oral-History-Projekten an der HAWK gesammelt wurden.
Zur kostenfreien Filmdokumentation.