Die HAWK erkennt den dgti-Ergänzungsausweis an

Erscheinungsdatum: 05.07.2018

Die HAWK möchte ein Ort sein, an dem Personen jeder geschlechtlichen Identität gut studieren können. Daher gehört die HAWK zu den Hochschulen, die auf Antrag und auf Basis des dgti-Ergänzungsausweises den Vornamen und den Geschlechtseintrag in den digitalen Erfassungssystemen der Hochschule ändern bzw. richtigstellen.

Der dgti-Ergänzungsausweis wird von der deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität ausgestellt und ist nur in Verbindung mit dem Personalausweis oder Reisepass gültig. Auf dem dgti-Ergänzungsausweis können Menschen ihren selbstgewählten Vornamen und ihr Identitätsgeschlecht eintragen lassen.

 

Die dgti schreibt dazu: „Bei Trans*personen stimmen […] die Personalpapiere meist nicht mit der eigenen geschlechtlichen Verortung überein, solange die Namen- und/oder Personenstandsänderung (ein langwieriger und belastender Prozess, der deswegen auch nicht von allen angegangen wird) noch nicht erreicht ist […] Ähnlich kann dies auch beim äußeren Erscheinungsbild der Fall sein, das von Außenstehenden oft falsch gedeutet wird. Das führt sehr häufig zu unangenehmen, belastenden und erniedrigenden Fragen oder sogar gefährlichen Situationen. Wir haben einen Weg gefunden, diesem Zustand zum Teil Abhilfe zu schaffen. Der dgti-Ergänzungsausweis enthält alle selbstgewählten personenbezogenen Daten, sowie ein aktuelles Passfoto, so dass keine Diskrepanz zwischen den Papieren und der Person bestehen bleibt.“

Damit Trans-Studierende (und -Beschäftigte) auch im Studienalltag an der HAWK nicht gezwungen sind, ihren (falschen) Geburtsnamen zu nutzen, sondern ihren richtigen, selbstgewählten Vornamen, der (besser) zu ihrem Identitätsgeschlecht passt, anerkennt die HAWK den dgti-Ergänzungsausweis und führt die Studierenden auf Antrag unter dem darin angegebenen Vornamen. So erhalten sie eine E-Mail-Adresse mit ihrem richtigen, selbstgewählten Vornamen und werden auch in Seminarlisten entsprechend geführt.

Das ist ein großer Erfolg für einen diskriminierungsärmeren Studienalltag! Und noch nicht das Ende der Fahnenstange:

Gegenwärtig können die digitalen Erfassungssysteme der Hochschule Geschlecht nur binär abbilden, das heißt sie sehen die Kategorien weiblich und männlich und keine weitere vor. Auf Antrag ändert die HAWK in den Erfassungssystemen auch den Geschlechtseintrag von Studierenden, jedoch gegenwärtig nur im binären Sinne (weiblich zu männlich oder männlich zu weiblich). Kein Raum ist hier für Identitäten, die sich jenseits der Zweigeschlechtlichkeit verorten. Nicht erst seit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil vom Oktober 2017 ist klar, es braucht auch hier eine dritte Option!

Das Gleichstellungsbüro wird sich auch künftig um stetige Verbesserung bemühen, um die Hochschule zu einem immer diskriminierungsärmeren Ort für alle Personen unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität zu machen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.