Begleitung von Geflüchteten und Zugewanderten im MWK-Förderprogramm erfolgreich

Erscheinungsdatum: 05.04.2019

„NeSt“ - das Kooperationsprojekt der HAWK und der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen e.V. (LEB) berät seit fast zwei Jahren Geflüchtete und Menschen mit Zuwanderungsbiografien, die sich für einen Werdegang im Gesundheitswesen in Südniedersachsen interessieren. Das Projekt kann nun unter dem Titel „NeSt 2.0“ in die zweite Runde gehen, es ist für das Förderprogramm „Öffnung von Hochschulen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) ausgewählt worden. Das hat Wissenschaftsminister Björn Thümler mitgeteilt. Es wird mit rund 285.000 Euro gefördert.

NeSt – die Abkürzung für Network for Studying Health and Care – erarbeitet gemeinsam mit den Ratsuchenden einen persönlichen Bildungsweg, der schließlich in einen Ausbildungsplatz oder ein Studium münden soll. „NeSt 2.0“ wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Landes Niedersachsen gefördert. Gemäß der Förderrichtlinie wird NeSt 2.0 seine Beratungsinhalte nun digital zur Verfügung stellen und kann somit Interessierte über die Grenzen Südniedersachsens hinweg erreichen.

 

Grundsätzliche Informationen über Ausbildungsberufe und Studiengänge sollen der Zielgruppe vor allem digital zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werden Beratungen über elektronische Verfahren, wie beispielsweise über Skype Videochat angeboten. Zudem wird das Mentoring-Programm weiter ausgebaut. Hier werden Geflüchtete oder Zugewanderte als Mentoren und Mentorinnen dafür gewonnen, nachfolgende Interessenten und Interessentinnen beim Einstieg in die jeweilige Bildungsmaßnahme zu begleiten und ihnen eine individuelle Ansprache zu bieten.

Nach den bisherigen Erfahrungen sind dies beispielsweise die Ausbildungen Gesundheits- und Krankenpflege sowie Physiotherapie und die Studiengänge Pflegewissenschaften dual und Mediziningenieurwesen. Die Mentoren und Mentorinnen unterstützen zum Beispiel bei organisatorischen Fragen wie der Online-Zulassung für einen Studienplatz, bei fachlichen Themen wie Lerngruppen sowie in sozialen und finanziellen Bereichen wie der Beantragung von BAföG.

In den vergangenen beiden Jahren wurden rund achtzig Zugewanderte zu Ausbildungsmöglichkeiten, Studiengängen und anderen Bildungswegen in den Gesundheitsberufen beraten. Darüber hinaus wurde Unterstützung bei weiteren Herausforderungen geleistet, wie beispielsweise bei der Wohnungssuche, dem üblichen Bewerbungsprozedere oder beim Anerkennungsverfahren der im Ausland erworbenen Hochschulzugangsberechtigung. Hier ist es besonders wichtig, den Geflüchteten und Zugewanderten einen effektiven Weg durch das Netzwerk von beteiligten Beratungsstellen der Gesundheits- und Ausbildungsbranche in Südniedersachsen zu ermöglichen. Mit „NeSt 2.0“ soll dies weiter ausgebaut und gestärkt werden.

Langfristig zielt „NeSt 2.0“ auf die berufliche Eigenständigkeit der Zielgruppe. Durch das Aufzeigen von Bildungsmöglichkeiten, die an die bisherigen Erfahrungen und Interessen der Zugewanderten anknüpfen, können diese langfristig eine persönliche Perspektive entwickeln und ihre Integration somit aktiv vorantreiben.

„NeSt“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der HAWK sowie der LEB Niedersachsen. Neben dem NeSt-Hauptsitz am Gesundheitscampus Göttingen, der gesundheitsbezogene Studiengänge anbietet, werden außerdem in den Bildungszentren der LEB in Osterode und Northeim Beratungen zu Bildungsmöglichkeiten in der Gesundheitsbranche durchgeführt und Mentoren und Mentorinnen gewonnen.